Rocco-del-Schlacko
Nun folgt dann doch noch der angekündigte Bericht vom letzten Wochenende. Bekanntlich hatte ich mich mit einer netten Anzahl netter Leute zusammengetan, um das diesjährige Rocco-del-Schlacko-Festival zu besuchen.
Frei nach dem Motto "Öfter mal was neues" hab ich mir gemeinsam mit meinem Schwesterherz dann am Freitag sehr spontan noch eine "Dackelgarage" zugelegt, was mich imense Überwindung gekostet hat und mich sicherlich (in Folge meiner Äußerungen an den vorherigen Tagen) noch einige Jahre Spott von meinem Vater kosten wird. Nun ja, angereist waren wir schnell - wir haben dann auf den Rest der Crew fast so lange gewartet, wie man für die Hinfahrt braucht.
Das Aufbauen der Dackelgarage ("Öfter mal was neues, ne?") ging dann auch recht unkompliziert von statten und schon konnte es losgehen: Die erste Band die ich erleben durfte hörte auf den Namen "Alexisonfire" und brüllte ganz schön los. Dank des spritzigen Kaltgetränks der Firma Warsteiner wurde es aber sehr schnell erträglich. Die Musik zumindest. Ich wurde vielleicht ein wenig unerträglicher. Im Anschluß spielten dann zuerst Tomte (war ganz gut) und Kettcar (war richtig gut). Gegen 0 Uhr war es dann auch so weit: Der Regen hatte es geschafft, meine Zimmermannshose zu bezwingen und so langsam wurde die dann auch ein wenig unangenehm, weil immer enger. Aber zum rumheulen waren wir ja nicht unterwegs.
Mein Headliner für den Abend trat allerdings erst im Anschluss (und zum Glück im Zelt) auf: Olli Schulz und der Hund Marie kannten wir schon von unserem Besuch auf dem Ärzte-Konzert im vergangenen Jahr. Ich hatte mich sehr auf den Auftritt gefreut und wurde auch nicht enttäuscht: Gleich das Intro sollte den Rest des Festivals prägen. Da Google mein Freund ist, kann ich an dieser Stelle auch den Track präsentieren: Es handelt sich dabei um einen Mitschnitt von dummem Gelaber, das Sven Väth zu Beginn des Jahres abgelassen hat.
Anschließend gab es dann die gewohnt gute Mischung aus Detroit-House, Boston-Trance und vielen anderen Musikrichtungen. Ich bin immer noch ganz begeistert.
Am Samstag stand dann erst einmal ausschlafen an. Das gestaltet sich in einer ?&x§$%!§-Dackelgarage übrigens sehr schwierig, denn da ist es (im Gegensatz zur guten alten Kohte) schon morgens um 6 Uhr hell drinne und die Luft zieht auch nicht ab und. Ich will mich garnicht weiter aufregen.
Am Nachmittag hab ich mir dann Maxeen angeschaut, was eher aus beruflichen Gründen für mich interessant war: Schließlich hab ich vor längerem schon das PHP-Coding für die Webseite von deren Plattenlabel SideOneDummy gemacht.
Der Genge hat dann auch noch für den Lacher des Wochenendes (und der näheren Zukunft) gesorgt, als er ca. 20 Minuten mit einer Ravioli-Dose und einem Dosenöffner verbrachte, nur damit wir am Ende feststellen konnten das diese am anderen Ende eine Lasche zum aufziehen hatte.
Nachdem ich dann mehrere Stunden extremst chillen musste und mich auch mal satt gegessen hatte, standen dann die Donots auf dem Plan. Leider haben sie immer noch nicht verraten, was denn nun mit den 80ern passiert ist.
Headliner des Abends war dann Fettes Brot zu denen ich mich dann zusammen mit Frau Rausch und meinem Schwesterherz mal noch ein wenig nach vorne in den knöcheltiefen Schlamm gekämpft hab. Die drei Herren konnten auf jeden Fall begeistern und eine Menge Lieder kennt man ja auch und kann fleissig mitrappen. Allerdings merkte man ihnen an, das sie das alles schon öfter gemacht haben - Routiniers eben. Und das ist ja nicht schlechtes. Alle mir bekannten Tracks waren auf jeden Fall dabei und es hat ne Menge Spaß gemacht.
Wer direkt nach dem Headliner nach Hause gefahren oder ins Zelt gegangen ist, der hat auf jeden Fall ein weiteres Highlight verpasst. Stereo Total ist eine Einmann- und Einefrau-Band, die eine recht merkwürdige Musik in verschiedenen Sprachen (aber immer mit französischem Akzent) macht. Das Ganze ist extremst tanzbar und so bin ich dann noch den letzten Rest an Energie losgeworden.
Mein Fazit: Absolut prima! Genau wie seinerzeit mein erstes (völlig vermatschtes) Pfadfinderlager anno 1993 in Friedeburg, war dies glaub ich ein recht guter Einstieg und das wird auf jeden Fall nicht das letzte Festival gewesen sein, das ich mit meinem Besuch beehrt habe.