Von Kernbohrungen, Gehirnströmen und verregneten Fahrradtouren

Nachdem die letzten Wochen ja manchmal ein wenig ereignislos waren, habe ich dieses Mal doch das ein oder andere zu erzählen.

Direkt am Montag habe ich erst einmal ein bisschen Hass auf die Welt: Fräulein Anna ist schon am frühen Morgen mit dem Auto zur Arbeit los und für Herrn Max und mich bleiben also für den Kita-Weg nur die Optionen "Bus" oder "Fahrrad". Da man sich auf den Bus und seine Umsteigezeiten nicht so richtig verlassen kann, habe ich also am Vorabend schon alles klar gemacht um eine kleine Radtour zu unternehmen. Eigentlich ist das auch kein Ding, wäre es nicht etwa ein Grad Celsius und würde es nicht schneeregnen. Trotz allerlei Regenschutz-Kleidung bin ich an diesem Tag also gleich zwei Mal durchgefroren und auch recht nass geworden. Denn abgeholt werden will der feine Herr ja auch. Da hilft es mir recht wenig, dass ich an der Kita mit den Worten "Du bist ja krass, bei dem Wetter mit dem Fahrrad!" begrüßt werde.

Mittwoch ist dann Kernbohrungs- und Fundamentsetz-Tag im Rahmen der Heizungserneuerung. Im Vorfeld war ich schon ziemlich aufgeregt und der Tag war dann auch alles andere als entspannt. Gleich zwei Mal waren die beiden GaLa-Bauer kurz davor ihren Kram zu packen und einfach wieder zu fahren. Am Ende ist nun aber doch alles gut gegangen: Wir haben nicht nur einen guten Platz für die beiden Fundament-Teile gefunden, die dazu auszugrabende Wurzel war doch recht schnell entfernt. Und auch die Kernbohrung war nach einigen Anlaufschwierigkeiten in Form einer erst bei Bohrbeginn gefundenen Stromleitung ein voller Erfolg. Die dazu verwendete Maschine ist schon recht imposant. Zu ihrer Befestigung wird erst ein kleineres Loch in die Außenwand des Hauses gebohrt, dort eine Gewindestange durchgesteckt, die dann innen und außen am Haus mit einer großen Mutter gesichert wird. Erst hieran wird dann die eigentliche Bohrmaschine befestigt, die dann ein Loch mit über zwanzig Zentimeter Durchmesser fräst. Ich bin jedenfalls froh, dass die beiden Männer sich jede Mühe gegeben haben eine Lösung für all die Unwidrigkeiten zu finden.

Eine riesige Kernbohrmaschine ist an der Wand befestigt.

Trotz aller Radfahrerei bei miesestem Wetter bin ich dann nicht krank geworden. Und das ist auch gut, denn am Donnerstag Nachmittag habe ich mir nicht nur frei genommen, sondern auch einen Termin zum EEG. Auf Anweisung der Therapeutin lasse ich mir mein Gehirn verdrahten und ausdrucken. Auf den Termin hatte ich eine ganze Weile warten müssen, nachdem im weiteren Umkreis sowieso nur die eine Praxis überhaupt ans Telefon gegangen war. Die Untersuchung war die erste dieser Art für mich und völlig unspektakulär. Ich hatte den Eindruck ein wenig dabei eingeschlafen zu sein, während ich mit dem Netz auf dem Kopf und den angeschlossenen Elektroden so bequem auf dem großen Stuhl lag. "So tief kann es nicht gewesen sein, sonst hätte ich das gesehen!" sagt die Frau am Untersuchungsgerät und schwenkt dabei den Ausdruck meiner Gehirnströme. Den restlichen Nachmittag verbringe ich mit einem Bummel durch die Bad Honnefer Fußgängerzone, ich trinke in aller Gemütsruhe einen Kaffee und schaffe es dann tatsächlich auch noch in den Baumarkt um Farbkarten für die anstehende Büro-Umgestaltung abzustauben.

Der arbeitstechnische Wochenabschluss sind zwei ziemlich durcheinanderliche Projekttage und ich bin wirklich froh, als es Freitag ist und ich den Computer zuklappen kann. Das Wochenende selbst ist dann wunderbar unaufregend: Ich schlafe einigermaßen aus, gammele mit Herrn Max rum und bis auf zwei kurze Ausflüge einmal Samstag zum Baumarkt und Sonntag zum Aegidienberger Adventsmarkt verlasse ich das Haus auch garnicht weiter. Es ist aber auch sehr kalt!

Und sonst so? Spotify "wrappt" das Jahr für mich. Ich habe viel Popmusik gehört: Miley Cyrus, Taylor Swift und Dua Lipa domininieren, Fred again... und Linkin' Park haben aber auch eine Rolle gespielt. Ich bin nicht überrascht.