Merkwürdige Stellenausschreibung bei XING
Heute erreichte mich eine etwas merkwürdige Nachricht im "Business Network" XING. Eine mir völlig unbekannte Frau möchte mich zu ihren Kontakten hinzufügen. Dazu schrieb sie folgendes:
Hallo Herr Schneider,
wir suchen einen Webdeveloper...haben Sie Interesse !!!
Lg Lieschen Müller ((Name von der Redaktion geändert.))
Nun kann Frau Müller natürlich nicht wissen, dass ich mich bei Facebook und XING nur mit Personen vernetze, mit denen ich auch persönlich bekannt bin. Hätte sie aber ihre Nachricht vor dem Abschicken noch einmal durchgelesen, wäre ihr vielleicht etwas aufgefallen.
Mein erster Gedanke war nämlich, ihr mit einem Link zu Erklärungen zur Interpunktion zu antworten. Oder ihr erst einmal zu erklären, dass (zumindest in meinen Augen) Sätze mit der Anzahl der verwendeten Satzzeichen am Ende an Aussagekraft eher verlieren.
Ich möchte mich gar nicht als Rechtschreib- oder Interpunktionsnazi aufführen - ich selbst schreibe vor allem im Instant Messenger gerne durchgängig klein. In meiner restlichen Korrespondenz ziehe ich es dann aber schon vor, wenigstens zu versuchen eine gewisse Korrektheit an den Tag zu legen. Das gelingt mir leider nicht immer.
Aber kann man eine solche Anfrage ernst nehmen? Augenscheinlich hat man mich über die Suchfunktion gefunden, ignoriert das ich in einem festen Angestelltenverhältnis bin und das Feld mit der Überschrift "Ich suche:" leer gelassen habe.
Bin ich als Webentwickler so gefragt, dass man mich meinem Arbeitgeber abwerben möchte? Wenn das der Fall ist: Sollte man sich dann nicht ein bisschen mehr Mühe geben? Zwei Halbsätze mit drei Punkten und drei (auch noch völlig falsch eingesetzten) Ausrufezeichen sehen für mich mehr nach StudiVZ, als nach einer Anfrage auf einem "seriösen" Business-Portal, aus. Zwei bis drei Sätze wären in meinen Augen schon drin gewesen. Vielleicht mit einer Beschreibung des Unternehmens, das möchte das ich für es arbeite? Google zeigte mir, dass das Unternehmen für das Frau Müller arbeitet durchaus ernst zu nehmen ist. Warum schaut man sich also nicht das Profil des Menschen an, den man umwerben möchte? Da hätte man bei mir zum Beispiel den Link zu diesem Blog gefunden und hätte mir an die im Impressum angegebenen Email-Adresse schön eine persönliche Mail schreiben können. So stelle ich mir das vor.
Auf diese Art und Weise wird das jedenfalls nichts mit uns - und nicht nur, weil ich keine Lust habe nach Berlin zu ziehen. Achso, übrigens: Sollten wir uns persönlich kennen, freue ich mich natürlich über weitere Business-Kontakte in meinem XING-Profil.