Ein Heizkraftwerk in der kahlen Landschaft Islands, im Vordergrund eine Wasserfläche.

Noch einmal Reykjavíks Innenstadt, die Blaue Lagune und der Rückflug

Es ist unser letzter Tag. Schade eigentlich! Bevor es aber am späten Abend zum Flughafen gehen soll, haben wir noch ein bisschen was vor. Zuerst steht packen auf dem Plan. Der Rucksack wird wieder ganz schön schwer. Danach laufen wir noch eine kleine Runde durch die Stadt, ein paar letzte Mitbringsel wollen gekauft werden. Außerdem laufen wir noch einmal am Wasser vorbei und schauen uns das Konzerthaus Harpa noch einmal an. Dieses Mal scheint nämlich die Sonne ganz wunderbar und so können wir uns das Lichtspiel darin noch in aller Schönheit anschauen.

Metallene Skulptur "Sonnenfahrt" in Reykjavík.
Sonne scheint durch viele bunte sechseckige Glaspanele und werfen Schatten.
Sonne scheint durch viele bunte sechseckige Glaspanele und werfen Schatten. Schiffe im Hintergrund.
Berge und Meer hinter Glas.
Sonne scheint durch Glaspanele und werfen Schatten.
Sonne spiegelt sich in der Decke der Harpa.
Der Hafen von Reykjavík.
Steinerne Statue eines Wikingers. Leif-Eriksson-Denkmal.

Wir kehren noch einmal kurz in unsere Wohnung zurück. Ein kleiner Mittagsschlaf und ein paar Brote essen und dann heißt es: Rucksack schultern! Auf dem Weg zum Busbahnhof kommen wir an einem Café vorbei, was irgendwo als „Reykjavíks bester Röster“ beschrieben worden war. Mir ist der Espresso leider ein bisschen zu bitter. Wir sitzen noch einige Zeit dort in der Sonne und schauen den Hipstern beim hipstern zu.

Schließlich brechen wir dann aber auch auf und schon kurz darauf sitzen wir hinter dem Busbahnhof auf einer Bank. Es geht nun zur Blauen Lagune, dem bekannten Thermalfreibad nahe des Flughafens. Die Tour dorthin hatten wir gestern relativ spontan gebucht.

Die blaue Lagune - Bláa Lónið

Bláa Lónið

Eine Karte von Bláa Lónið

Ich bin schon ziemlich gespannt. Fünfundvierzig Euro Eintritt kostet uns der Spaß. Pro Person. Das ist selbst im teuren Island ziemlich ordentlich. Der Bus kommt dann auch sehr pünktlich, wir sind nicht die einzigen, die auf dem Weg zum Flughafen noch einen Abstecher dorthin machen. Ein bisschen verwirrend ist für einige Menschen, dass man das Busticket nicht auf dem Handy vorzeigen kann - man muss zum Schalter gehen und es dort ausdrucken lassen.

Nach etwa fünfundvierzig Minuten Fahrt kommen wir an. Nachdem wir unser Gepäck abgegeben haben, ist erst einmal Schlange stehen angesagt. Bei fünfundvierzig Euro für drei Stunden: Fünfzehn Euro die Stunde, fünfundzwanzig Cent die Minute. Also gleich mal fünf Euro mit Warten verbracht. Schnell sind wir dann aber auch im sehr warmen Wasser. Es hat eine trüb-blaue Farbe, man merkt richtig wie viel Kieselerde darin ist. Die Lagune ist weit davon entfernt ein Schwimmbad zu sein. Es ist nirgends so tief, dass man nicht stehen könnte.

An einigen Stellen kann man sich weiße Kieselerde ins Gesicht packen. Dazu stehen dort recht große Bottiche mit der weißen Schmiere herum. Das soll der Hautalterung vorbeugen… Es sieht aber vor allem witzig aus. Mir ist es schnell zu warm im Wasser, aber da muss ich nun durch. Ein bisschen besser wird es, nachdem ich eine etwas kühlere Ecke in dem großen Becken gefunden habe. Es macht sogar alles ein bisschen Spaß, aber die Luft ist doch schnell raus. Eine Stunde hätte mir vollends gereicht. Andere Menschen haben deutlich mehr Spaß: Man kann scheinbar Wasserdichte Hüllen für Smartphones irgendwo her bekommen und ich beobachte die Leiterin einer Jugendgruppe recht lange bei ihren kläglichen Versuchen ein „Common guys, group photo!“ zu organisieren.

Nachdem wir ordentlich geduscht sind, machen wir auf dem Weg zum Bus noch einen kleinen Umweg und schauen uns die Umgebung an. Im Hintergrund sieht man das Geothermalkraftwerk, das für die Entstehung des Salzwassersees verantwortlich ist. Die Landschaft ist wieder ziemlich abgefahren anzuschauen.

Flaches Wasser mit weißen Steinen an der blauen Lagune.
Warmer Dampf über der blauen Lagune.
Eintönige Landschaft mit weiß gefärbtem Wasser.
Ein Heizkraftwerk in der kahlen Landschaft Islands, im Vordergrund eine Wasserfläche.
Eintönige Landschaft mit weiß gefärbtem Wasser.

Der Bus zum Flughafen soll um halb 10 gehen. Wir holen unser Gepäck in der Aufbewahrung am Parkplatz ab und Essen noch eine Kleinigkeit. Gesellschaft haben wir von einer Frau aus Hamburg, die auch auf dem Heimweg ist. Und dann kommt der Bus nicht. So langsam wird es für einige Leute recht eng, wir haben zum Glück ausreichend Zeit eingeplant. Erinnerungen an ein Erlebnis aus Madagaskar kommen hoch. Mit fast einer Stunde Verspätung geht es dann aber schließlich los, die Fahrt nach Keflavík dauert nicht lange.

Den ganzen Flughafenkram bringen wir schnell hinter uns, dann sitzen wir auch schon im Flieger nach Düsseldorf. Tschüss, Island! Es war schön bei dir!