Ich kaufte mir ein Fahrrad
Ich bin Fußgänger. Irgendwie aus Überzeugung. Zu Fuß irgendwo hin gehen macht mir Spaß. Ich gehe gerne irgendwo entlang, schaue mich um, entdecke Dinge. Man muss zwar aufmerksam sein, aber man ist langsam und braucht nicht die gleiche Aufmerksamkeit wie zum Beispiel beim Autofahren.
Allerdings ist die Reichweite zu Fuß schon ein wenig beschränkt. Nehmen wir mal an, ich würde zu Fuß für eine Strecke eine Stunde brauchen, so sind es mit dem Rad nur etwa zwanzig Minuten. Interessant wird das, wenn ich bald wieder in Bonn arbeite und die Wahl habe zwischen einer langweiligen Busfahrt im Berufsverkehr und einer etwa gleich langen Radtour. Und Bewegung tut ja gut. Das sagen alle und das weiß ich ja auch. Schließlich spaziere ich viel.
Dieser Tage bin ich also rum Radhändler meines hoffentlich zukünftigen Vertrauens gelaufen und habe mich beraten lassen. Und dann einfach zugeschlagen. Nun habe ich hier ein ganz ordentliches Fahrrad und ein Schloss und einen Helm. Und stelle fest: Radfahren verlernt man wirklich nicht. Direkt auf dem Hof des Händlers drehe ich ein paar sichere Runden, obwohl es einige Jahre her ist, dass ich auf einem Drahtesel saß. Heute dann eine kleine Tour mit Fräulein Anna und Herrn Max in die Rheinaue. Das hat uns allen Spaß gemacht, war aber auch recht anstrengend. Der ein oder andere Muskel in meinen Beinen ist scheinbar nicht so trainiert. Von meinem Hintern ganz zu schweigen. Aber das gibt sich sicher.
Das Fahren im Straßenverkehr strengt mich ziemlich an, das muss ich gestehen. Es gibt Autos und Straßenbahnen und deren Schienen und überhaupt muss man sehr gut aufpassen. Ich hoffe, dass ich da bald ein bisschen Routine entwickele und bin gespannt wie ich damit auf meinem Arbeitsweg klar komme.