Von Familientreffen und Gartenarbeit

Eine Woche Urlaub, dazu noch verschiedene Besuche: Das kann ja nur ereignisreich werden. Aufmerksamen Lesenden ist sicher aufgefallen, dass am letzten Sonntag Fräulein Annas Familie angereist ist. Zwei ausflugsreiche Tage stehen uns bevor.

Montag ist der erste Ausflugstag: Nach einem ausführlichen Frühstück brechen wir nach Königswinter auf. Vom Parkplatz am Fuß des Drachenfelses sind es nur ein paar Schritte bis zu Bahn, die uns dann auch ohne weitere Wartezeit nach oben auf den Berg bringt. Insgesamt acht Personen sind wir dieser Tage, fünf Erwachsene und drei Kinder. Ich trinke einen Kaffee, wir genießen die Aussicht, es gibt Felsen für alle zu erklettern und zum Fotos machen. Zur Mittagszeit kehren wir im Restaurant auf dem Berg ein, bevor uns die Bahn auch wieder nach unten bringt. Mit meinem Eltern spreche ich schon eine ganze Weile darüber, auch mal hier oben vorbei zu schauen. Nächstes Mal wird das was. Fest versprochen.

Eine große bewaldete Insel im Rhein, gesehen von einem Berg aus. Im Vordergrund grüne Äste und ein Schild was verschiedene Wanderwege auszeichnet.

Unser zweites Ziel an diesem Tag ist der Spielplatz auf der Insel Grafenwerth in Bad Honnef. Fräulein Anna und Herr Max waren hier schon öfter, für mich und die anderen ist es der erste Besuch. Ich habe großen Spaß mit Herrn Max auf dem riesigen Klettergerüst und gemeinsam sind wir dann auch mutig genug für die Rutsche. Anschließend halte ich einen kleinen Mittagsschlaf auf einer Bank, trinke noch einen Kaffee.

Ein Schokoladenbrunnen dekoriert mit großen goldenen Schokoladenpflanzen. Im Hintergrund Wasser.

Ausflugstag Nummer zwei bringt uns nach Köln, wir besuchen das Schokoladenmuseum. Ich bin sehr positiv überrascht, denn so richtig viel hatte ich auch nicht erwartet. Das Museum ist jedenfalls ziemlich gut gemacht, es gibt ein kleines Tropenhaus, allerlei über den Transport rund um die Welt. Dann ist für mich das Highlight auf jeden Fall die nachgebaute Produktionsstrecke, die die einzelnen Schritte von der Kakaobohne bis zur fertigen Tafel zeigen. Alle Maschinen bewegen sich und es befindet sich auch Schokoladenmasse darin! Neben der Präsentationsstrecke ist dann auch noch eine richtige kleine Verpackungsstrecke hinter Glas, aus der man sich von einem Roboterarm auch kleine Stücke herausgeben lassen kann. Mir schmeckt das kalte Stück Schokolade sogar ein bisschen besser als die in den allseits bekannten Schokoladenbrunnen getauchte Waffel. Ich schaue ein Stockwerk höher noch ein paar Minuten den Leuten dabei zu, wie sie händisch verschiedenfarbige Schokoladenfiguren bauen.

Nach einem sonnigen Mittagessen am Rhein drehen wir noch eine Runde durch den Dom, was vor allem auch Herrn Max völlig beeindruckt. Im Anschluss beschließen wir uns ein wenig aufzusplitten und ich fahre mit einem Teil der Reisegruppe schon einmal nach Hause. Herr Max ist ziemlich K.O. und schläft im Zug ein ruht seine Augen aus. Mir geht es ganz ähnlich. Den angebrochenen Nachmittag nutze ich, um das viel zu lang gewachsene Gras im Garten einen Schnitt zu verpassen. Das wurde auch mal Zeit.

Am Mittwoch Morgen ist dann allgemeine Aufbruchsstimmung. Während Fräulein Anna und Herr Max auf dem Weg zur Bücherei sind, habe ich das Haus in Rekordzeit wieder auf Vordermann gebracht. Zeit, die ganze Sache ein wenig zu reflektieren. Insgesamt war das eine sehr gelungene Veranstaltung, zu der ich neben meiner Anwesenheit und ein paar Spülmaschinenbedienungen nicht viel beitragen musste. Besonders gut hat mir gefallen, wie sehr sich Herr Max mit seinen Cousinen verträgt. Einzig bei der Schlafsituation sind wir dieses Mal an unsere Grenzen gestoßen. Nun haben wir zwar schon die ein oder andere Schlafgelegenheit im Haus, für zwei komplette Familien plus extra Gäste sind wir dann aber doch nicht wirklich überzeugend ausgelegt. Ich meine: Es geht irgendwie. Aber meine Nächte waren leider ziemlich unbequem und damit auch unerholsam. Es fällt auf, wie schlecht ich inzwischen damit umgehen kann, so viele Personen um mich herum zu haben.

Und dann habe ich noch vier weitere Tage frei. Zeit, mehr Kram rund ums Haus zu machen. Das Wetter ist prima und ich mag garnicht lange drin sitzen, sondern muss eigentlich ständig irgendwas machen. Und das macht mir dann auch noch ziemlich viel Spaß. Und so buddele ich Wurzeln aus, entferne mehr Efeu und noch mehr Berberitze. Dabei entdecke ich eine ominöse Klappe im Boden an einer Hausecke. Nachdem ich sie in Gänze freigeschnitten habe, stellt sich heraus, dass sie ein rund zwanzig Zentimeter dickes Rohr bedeckt, was in Richtung Zisterne abbiegt. Da hat wohl jemand mitgedacht und für eine Pumpe vorgesorgt? Mir käme das ganz Recht, den bisher bekomme ich das Zisternenwasser nur mit Hilfe einer Pumpe im Keller (Nicht fragen, echt nicht!) in die Garage und dort brauche ich nun wirklich keins.

Ganz nebenbei stellen Fräulein Anna und ich irgendwann auch noch die Hochbeete in den Garten und beginnen mit der Bepflanzung. Und dann war da auch noch ein weiterer Heizungsbauer da, der mir die Tage gerne ein Angebot zukommen lässt. Das Gespräch lässt mich wieder ein paar Dinge lernen, hinterlässt aber auf jeden Fall einen positiven Eindruck. Nun bin ich auf die Zahlen gespannt.

Am Samstag schließlich bekommen wir schon wieder einen Besuch und mir ist ein wenig die Lust auf das Entfernen von Wurzeln und Efeu vergangen. Und weil ich manchmal auch Glück habe, finde ich nach einigen Wochen wenig intensiver Suche tatsächlich ein paar Restmeter Maschendrahtzaun in der richtigen Höhe bei Kleinanzeigen. Den hole ich direkt nach dem Mittagessen ab und mache mich dann gleich an die Reparatur. Mein Plan geht überraschend gut auf, man muss schon sehr genau hinschauen um zu erkennen, dass ich zwischen zwei der Pfosten ein komplett neues Stück eingesetzt habe. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Arbeit und lasse mir dann sehr gerne am Abend noch das ein oder andere zu den Pflanzen in unserem Garten erklären. Da kommt noch eine Menge Arbeit auf uns zu.

Den Sonntag verbringe ich dann lieber nicht auch noch im Garten. Statt dessen steige ich das erste Mal seit langem wieder auf die Rudermaschine, bevor es dann zu verkaufsoffenen Sonntag im nahen Oberpleis geht. Wir treffen auf Freunde und ich beneide Herrn Max ein bisschen um seine Aktivitäten: Er darf auf einem Traktor mitfahren, dreht ein paar Runden auf einem Riesenrad und eine Hüpfburg gibt es auch noch.