Landesversammlung 2009 - Saarland

Ich bin mir nie so richtig sicher, ob ich Landesversammlungen mögen soll. Eigentlich bin ich nicht so der Sitzungstyp, dazu wird mir zu schnell langweilig. Andererseits mache ich mich ja auch gerne wichtig und drücke möglichst vielen Menschen meine Meinung ins Ohr. Schließlich hab ich ja immer recht. Meistens. Manchmal sieht das auch jemand ein.

Nun bin ich also am vergangenen Samstag aufgestanden und hab mich mitnehmen lassen ins schöne Saarland. Ich mag ja das Saarland - aber es ist echt weit weg von mir zu Hause. Morgens um 6 Uhr abzufahren ist kein Spaß. Durchgekommen sind wir aber gut.

Insgesamt habe ich einen recht guten Eindruck von der Versammlung mitgenommen. Vor allem die recht unkomplizierte Vorstandsfindung vereinfachte die Sache wesentlich. Mit dem Ergebnis bin ich recht zufrieden. Da sich nicht viel geändert hat, ist eine gewisse Kontinuität gewahrt und es kann direkt in die inhaltliche Arbeit eingestiegen werden. Und dann sitze ich ja auch weiterhin in der Landesleitung und werde schon meinen Mund aufmachen, wenn etwas mal wieder so richtig schief läuft.
Ansonsten: Natürlich ist man nicht immer einer Meinung. Manchmal werden (in meinen Augen) komplett dusselige Sachen beschlossen. Samstag Abend konnte man der Versammlung irgendwie alles vorlegen - es wurde beschlossen.
Wesentlich nerviger ist es da doch gewesen, dass das Prozedere nicht so recht jedem klar war. Für das kommende Jahr werde ich auf jeden Fall vorschlagen, dass man mal wieder eine kleine Einführung in solche Dinge wie "Geschäftsordnungsanträge" und ähnliches gibt.

Positiv fand ich den Abend. Zwar habe ich nicht lange in der Singerunde verbracht, aber dafür ein wenig mit einigen "alten" Säcken gequatscht.Einige Gesichter sieht man doch nicht mehr ganz so oft wie früher. Schade eigentlich.
Eine wirklich gute Idee war es auch, mal ein wenig Arbeit zu teilen. Ich habe da ja auch noch ein Pfingst- und ein Bundeslager zu planen. Herrn Mechaniker statt meiner selbst mit der Jurtenkonstruktion zu beauftragen war auf jeden Fall eine gute Sache: Der hatte in 10 Minuten mehr aufs Papier gebracht, als mir in 6 Monaten eingefallen ist.

Daheim war ich am Ende auch recht zügig. Nur müde bin ich immer noch.

Sensationsgeil in Winnenden

Heute kam es zu einem Ereignis, von dem man nicht möchte das es passiert. Im Süden Deutschlands ist ein Schüler Amok gelaufen und hat dabei 14 Menschen und sich selbst umgebracht.
So etwas finde ich schlimm. Mir tut es leid um die Menschen die umgekommen sind und noch viel mehr um die Menschen, die heute jemanden verloren haben.

Doch wie sieht für den nicht näher betroffenen Bürger die wahrscheinlichste Reaktion auf so etwas aus? Ich für meinen Teil habe das Browserfenster geschlossen und weiter gearbeitet.
Für andere begann ein zusätzlicher Feiertag: Endlich ist etwas schreckliches direkt bei uns passiert! Endlich sind wir wer! Armes Deutschland.

Bei meinen späteren Streifzügen durch das Internet ist mir dann einiges übel aufgestoßen. Die einschlägigen News-Seiten haben sich dermaßen mit Nachrichten überschlagen, dass mir dabei fast schlecht wurde. Vor allem wenn man betrachtet, dass viele der "Aktuellsten Nachrichten" sich innerhalb kürzester Zeit überholt hatten und viele schlicht weg falsch waren. Gerade von den "großen" Nachrichtenseiten, wie etwa dem Spiegel, erwarte ich dann doch den "Qualitätsjournalismus" den man dort immer predigt. Wer sich richtig aufregen möchte, sollte sich den twitter-Stream von Bild.de anschauen. Dabei kommt mir die pure Wut hoch.

Damit wären wir auch beim nächsten Thema: Noch mehr habe ich mich nämlich über die gesammelte Twitteria geärgert. Dort scheint man nämlich mit aller Gewalt schnell sein zu wollen um den Ruf des flotten Mediums waren zu können. Unzählige schrieben in den kümmerlichen 140 Zeichen, was sie aus Radio und Fernsehen und dem Internet so aufschnappten und überschlugen sich dabei fast vor Sensations- und Neuigkeitengeilheit, gepaart mit herzergreifender öffentlicher Erschütterung. Dass dabei die wirkliche Information auf der Strecke bleiben musste, ist klar. Zum einen lässt sich in 140 Zeichen nicht viel kommunizieren, zum anderen wurden so viele Dinge einfach mal weitergetratscht, dass eine Unterscheidung zwischen wahrem Sachverhalt und purem Gerücht nicht mehr möglich war. Eigentlich hatte ich den meisten Menschen in meiner Liste mehr zugetraut. Und eigentlich wäre das ((Wenn ich nicht was besseres zu tun gehabt hätte, nämlich arbeiten.)) der ideale Zeitpunkt gewesen, mal ein wenig auszusortieren.

Am Ende bleibt mir ein Gedanke: Ist es nicht genau das, was der Junge mit seiner Tat bezwecken wollte? Dachte er sich vielleicht: "Ich bring mal ein paar Leute um, dann sehen alle das es mich gibt und was ich drauf habe. Dann finden mich zwar alle scheiße, aber wenigstens achten sie mal auf mich."
Geschehnisse wie die in Winnenden sind in meinen Augen ein letzter Hilferuf nach Aufmerksamkeit. Die sensationsgeilen Gerüchtejunkies unter uns hatten heute einen guten Tag. Die hauptberuflich erschütterten auch. Den Opfern und ihren Familien bringt das alles nichts.

Übrigens: Anderswo auf der Welt gibt es so Sachen wie Krieg oder schlimme Krankheiten. Da sterben jeden Tag hunderte und tausende von Menschen, die meisten unschuldig. Da ist nichts dran anders, als im aktuellen Fall. Die ganzen Profi-Erschütterten scheint das aber nicht zu interessieren. Daran kann man sich anscheinend nicht so gut aufgeilen. ((Und ab morgen rege ich mich dann über alle auf, die keine Ahnung haben und deswegen den "Killerspielen" die Schuld geben.))

Balkonszenen

Wenn Frau Schwester Theater spielt, dann darf ich natürlich nicht fehlen. So habe ich mich am vergangenen Freitag auf den Weg nach Trier gemacht. Mit dem IC durchzufahren ist durchaus komfortabel, dennoch liegt Trier (von Bonn aus gesehen) irgendwie am Arsch der Welt.

Theater

Pünktlichst um 20 Uhr saß ich dann auch in der Tuchfabrik, um der Vorstellung der Gruppe "Neues Theater Trier" beizuwohnen. Ebenfalls am Start: Unsere Eltern. Ist klar.
Ein erstes Erfolgserlebnis hatte ich dann schon direkt in der Wartezeit vor der Vorstellung: Ein kurzes "Pssst" meinerseits brachte tatsächlich für einen kleinen Moment das Publikum zum Schweigen. Auch anschließend traute sich keiner mehr so recht, laut zu sprechen. ((Der Trick ist gemerkt, das werde ich sicherlich noch öfter probieren.))

Ohne mich jetzt groß in der Szene auszukennen: Mir hat die Vorstellung gut gefallen. Wie der Name "Balkonszenen" schon beschreibt, war der Darstellungsort ein Balkon.
Der Untertitel "Eigentlich ein schöner Abend - nur die falschen Leute" beschreibt dann auch recht gut die Handlung: Im Hintergrund spielte sich eine öffentliche Veranstaltung ab und das Publikum wurde Zeuge der zahlreichen Gespräche und teils tragischen Verwicklungen auf dem Balkon. Einige schöne, teilweise verbundene Geschichten wurden erzählt. Dennoch kam der Spaß nicht zu kurz.

Ebenso wie ihre Mitspieler überzeugte Frau Schwester durch ihr Spiel: Den bitterbösen Blick, den sie ihrem betrügenden Ehemann zuwarf, kenne ich nur zu gut. Wie man seine kleine Schwester auf die Palme kriegt, weiß ich ja schon. ((Auch wenn das schon lange nicht mehr vorgekommen ist. Glaube ich.)) Zu meinem Glück war Stück weniger surrealistisch als ich vorher vermutet hatte. Ich konnte der Handlung gut folgen. Warum zwischen drin alle auf einmal eine Maske aufhatten ((Siehe Bild.)), habe ich aber leider nicht so ganz verstanden.

Im Anschluß an die Veranstaltung stand dann für mich, da ich ja in Trier blieb, noch ein Zug durch einige Trierer Kneipen auf dem Plan. So ein klein wenig kam ich mir dabei auch künstlerisch vor.

Was mir immer ein wenig rätselhaft bleiben wird: Ich finde ja, ein dreiviertel Jahr Vorbereitung auf drei Vorstellungen ist schon ganz schön heftig. Ich würde ja öfter auftreten. Oder auf Tournee gehen. Das sollte ich mal vorschlagen.

Rocco Schamoni: Dorfpunks

"Sag mal Martin - machst du eigentlich noch was anderes, außer lesen?"
Mache ich. Bestimmt erlebe ich auch bald wieder was spannendes.

Dorfpunks

Bis dahin sei jedem die Lektüre von "Dorfpunks", geschrieben von Rocco Schamoni, empfohlen.
Vor ein paar Jahren hatte ich das Buch schon einmal gelesen, erinnerte mich aber nur noch das es mir gefallen hatte. Als ich es dieser Tage dann im Mängelexemplar-Buchladen meines Vertrauens entdeckte, musste ich natürlich direkt zugreifen.

"Dorfpunks" erzählt Geschichten aus der Jugend Rocco Schamonis: Punk, Alkohol in rauhen Mengen, Gewalt, keine Lust auf nichts, Drogen, Pop, Musik, eine langweilige Ausbildung, Mädchen - und das alles mitten in der Einöde Schleswig-Holsteins. Einige Ausflüge nach Berlin, Kiel, Hamburg und auch einmal nach London bringen ein wenig Abwechslung.

Mehr als einmal brachten mich die Geschichten zum Lachen, zu gut kann man sich all die teils sehr merkwürdigen Situationen vorstellen in die Rocco mit seinen Freunden gerät.
Zumindest ich konnte mich gut in die Person hineinversetzen, fast ist es so, als hätte man selbst seine Jugend in den 80ern irgendwo auf dem Land verbracht.

Nun gilt es, auch noch die anderen Bücher des Autors aufzutreiben - zwei gibt es noch.

Bonner Bloggertreffen #7

Und dann war da letzte Woche noch was, das mal nicht untergehen soll: Ich habe es dann auch auf mein erstes Bloggertreffen geschafft. Zwei Stück habe ich glaub ich schon verpasst seit ihr hier wohne.

So habe ich dann einen netten Abend im Bierhaus Machold, direkt bei mir um die Ecke verbracht. Natürlich drehten sich die Gespräche (oder zumindest meine) hauptsächlich um das weltweite Datennetz und alles was so drumherum passiert. Auch wenn ich ja normalerweise Abends echt froh bin wenn ich nach Feierabend mal nicht mehr vor mich hin computern muss, fand ich das sehr interessant.

Neben mir waren dann noch folgende, mir größtenteils bisher völlig unbekannte Menschen am Start:

Insgesamt ein schöner Abend, das darf wiederholt werden... Gerne auch sehr bald!

Stockdings

Frau Feylamia hat mich mit einem Stock beworfen und natürlich prompt getroffen. Beinahe wäre das sogar untergegangen, da ich niemals damit gerechnet hätte, als Technoscout verlinkt zu werden. Echt jetzt!

Deshalb krame ich mal meine Englisch-Kenntnisse raus und versuche das zu beantworten. Das wird glaub ich schwer, denn man darf immer nur ein Wort benutzen. So hab ich das jedenfalls mal verstanden.

Und weil es so schön ist, geht es weiter nach dem Klick!

Und weil es so schön weh tut, werf ich das mal dem Schnuub, dem Genge und dem Jacek an den Kopp!

Karneval in Bonn

Nun hab ich das auch mal erlebt und alles was möglich war mitgenommen: Den Karneval im Rheinland. Bekanntlich bin ich ja nicht so der übermäßige Freund von Karnevalsveranstaltungen aller Art. Es ist ja nicht so, dass ich Feiereien aller Art nicht mögen würde - aber grade in der närrischen Zeit sind mir meine Mitmenschen dann doch ein wenig zu gut drauf. Nebenbei ist auch noch zu viel Alkohol im Spiel, ich wurde da schon öfter (und so auch in den letzten Tagen) Zeuge einiger doofer Situationen. Was ich von Verkleidungen halte, muss ich wohl nicht noch einmal in aller Breite erklären.

Zoch am Friedensplatz

Spaß ist dann aber doch das, was man draus macht. Der "Zoch" an sich hat mich nicht so wirklich vom Hocker gehauen, das mag daran liegen das ich mit den lokalen Geschehnissen nicht so vertraut bin und auch nicht so recht den Spaß dabei hab, mit kalten Füßen stundenlang rumzustehen. Der "Zoch" war dann auch wirklich lang. Anschließend durch die Bonner Altstadt zu ziehen hat mir dann schon mehr Freude bereitet: An allen Ecken waren Menschen am Feiern und zu meinem Glück wechselten sich die musikalischen Karnevalskracher auch recht gut mit der gängigen Popmusik ab. Nächstes Mal werde ich allerdings (sofern ich mir in der Zeit nicht doch 5 Tage All-Inclusive Dom Rep. gönne) ein paar wirklich feste Schuhe anziehen. Dem durchschnittlichen Leergutsammler sind wohl die Tränen in die Augen gestiegen, wenn er den Scherbenteppich an einigen Ecken sah.

In der Wache würde ich fortan glaub ich am liebsten einziehen. Dort war ich ja schon ein paar Mal und konnte auch dieser Tage wieder ordentlich abspacken. Mal schauen, ob das in Zukunft auch an normalen Wochenenden klappt.

Das ich am heutigen Dienstag frei genommen habe, war übrigens eine kluge Entscheidung. Ein wenig Ruhe ist heute nicht verkehrt.

Geknipse

Posttower

So ein wenig langweilig ist mir Abends dann schon geworden, als ich letztens dann mein Diplom abgeschlossen hab. Zwar habe ich nach wie vor einiges zu tun, aber Pfadfinder-Arbeit zum Beispiel ist dann auch irgendwie Arbeit und so richtig entspannt bin ich dabei auch nicht.

Deshalb bin ich dieser Tage mal losgezogen und habe mir ein neues Hobby zugelegt. Mit dem Gedanken mir eine Kamera zulegen zu wollen, bin ich ja schon eine ganze Weile schwanger gegangen und nun ist es eine EOS 450D aus dem Hause Canon geworden. Damit kann ich nun nicht nur losziehen und tolle Bilder knipsen, sondern auch noch eine Menge Arbeit in das Sichten und Nachbearbeiten der Bilder stecken. Super!

Sonntag habe ich mich dann mal auf die Socken gemacht und ein wenig die Stadt erkundet. Mein Ziel war die Ausstellung der Entwürfe zum Neubau der Beethovenhalle in der Lounge des Post Towers. Nachdem ich mir diese (oberflächlich, ich hab ja keine Ahnung) angeschaut hatte, hab ich dann noch ein wenig die Umgebung des Post Towers unsicher gemacht. Leider war das Wetter nicht so ganz auf meiner Seite, trotzdem habe ich aber das ein oder andere schöne Motiv auftreiben können. Eines davon gibt es oben zu sehen, ansonsten gibt es natürlich wie immer einiges mehr in meinem flickr-Stream zu sehen.

Auf jeden Fall habe ich jetzt wieder eine Menge auszuprobieren und zu lernen. Ich freue mich schon drauf.

Wordpress-Update: Problem bei Host Europe

Mit meinem Webhoster bin ich ja wirklich zufrieden. Host Europe ist jetzt nicht gerade der billigste Laden, aber meine Erfahrungen (gerade mit den Kundenservice) machen das schon bezahlt. Wir erinnern uns: Ich bin manchmal auch nicht so klug, wenn es um Updates geht.

Ein Problem hatte ich dann doch aber die ganze Zeit noch: Aus einem mir nicht erfindlichen Grund wollte diese tolle neue automatische Update-Funktion von Wordpress nie funktionieren. Ein paar mal hatte ich schon (anscheinend was falsches) gegooglet. Vorhin bin ich dann auf die Lösung gestoßen.

Folgendermaßen sieht die Lösung aus: Wir fügen der wp-config.php einfach noch eine weitere Variable hinzu:

putenv('TMPDIR='.ini_get('upload_tmp_dir') );

...und schon läuft alles wie geschmiert. Vielen Dank an dieser Stelle von mir.

Ken Follet: Eisfieber

Da habe ich doch wieder was gelesen: "Eisfieber" heißt der Roman, er stammt aus der Feder von Ken Follet. Auf dem Cover prangt dann sehr groß das allgemein bekannte Zeichen für biologische Gefährdung.

Darum geht es dann auch: In Schottland wird in einem Pharmaunternehmen ein Virus erforscht, das noch wesentlich gefährlicher als das bekannte und allseits beliebte Ebola ist. Natürlich geht einiges schief, ein wenig Virus landet in der freien Wildbahn und der Rest wird auch prompt noch geklaut. Das die Geschichte an Weihnachten spielt, wundert dann wohl keinen mehr.

Die nachfolgenden etwa 460 Seiten erlebt man dann, wie die Sicherheitschefin der Firma diese Situation meistert. Dabei kommt ihre Vergangenheit dann ins Spiel und eine gescheite Zukunft versucht sie sich auch aufzubauen.
Wen das nun verwirrt haben sollte, oder vielleicht neugierig, dem sei die Lektüre des Buches empfohlen. Wer so wie ich auf gut geschriebene, spannende Unterhaltungsliteratur steht, ist mit diesem Buch gut bedient.