Von einem viralen Infekt

Eieieieieiei. Dies ist der zweiundfünfzigste Wochenrückblick für dieses Jahr. Das ist schon abgefahren: Die ersten ernsthaften Beiträge aus der Kategorie "Allwöchentlich belangloses" stammen aus dem Jahr zweitausendzwölf. Und in jedem Jahr seit dem habe ich den ein oder anderen Anlauf gestartet, einmal in der Woche aufzuschreiben was nun gerade so los war. Das hat mal besser funktioniert und mal schlechter, aber niemals ein ganzes Jahr lang. Ich bin ein bisschen stolz auf mich. Und auch auf meine Freunde Dominik und Teymur die mit durchgezogen haben und damit jeden Sonntag (oder Montag, ein oder zwei Mal auch erst Dienstags) für die Motivation gesorgt haben, dass hier ein Beitrag entsteht. An dessen Qualität kann man sicherlich ein bisschen herauslesen, wie gut oder schlecht ich grade drauf war. Aber das ist ja auch ein bisschen Sinn der Sache.

Dieses Mal wird es eine kurze Nummer: Während der erste Weihnachtstag super schön war und Herr Max und ich vor allem etwa sechs Stunden am Stück an seinem neuen Lego-Zug bauen, überstehe ich den zweiten Weihnachtstag schon nur noch "irgendwie". Und das liegt nicht einmal am Besuch von Fräulein Annas Familie, der in diesem Jahr sehr angenehm ist, sondern daran dass mich Halsschmerzen plagen. Nach einer durchwachten Nacht, in der ich eine kleine Angst vor "schlucken" entwickele, sitze ich als am nächsten Morgen bei der Hausärztin. Wir sind uns einig, dass wir uns eigentlich dieses Jahr nicht noch einmal sehen wollten. Ein kurzer Blick in meinen Rachen und einen etwas zu festen Druck auf meine Lymphknoten später steht die Diagnose fest: "Viraler Infekt, das ist kein Fall für Antibiotika". Ich bin ein bisschen enttäuscht, denn letztes Mal waren meine Halsschmerzen gefühlt etwa 30 Minuten nach der ersten Einnahme des Antibiotikums weg.

"Mit IBU400 kommen sie bei ihrem Körpergewicht nicht weit!" sagt die Ärztin und verschreibt mir ein Schmerzmittel in Tropfenform als E-Rezept. Mein erstes elektronisches Rezept! Wohoo! Und seit dem: Rumgelungere. Wie schon im letzten Jahr verbringe ich die Tage zwischen den Jahren im Krankenbett im Gästezimmer. Das Schmerzmittel wirkt hin und wieder eine Weile, aber nie eine Nacht durch. Das ist ziemlich anstrengend, ich bin unausgeschlafen. Fräulein Anna kümmert sich wieder einmal großartig um mich, obwohl ihre Uni-Pläne so ganz schön durcheinandergeworfen werden. Den Zwischen-den-Jahren-Besuch bei meinen Eltern sage ich ab, was für eine allgemeine deutliche Enttäuschung sorgt.

Und jetzt ist eine Woche (und das ganze Jahr) rum und ich schaffe es zumindest, diesen Wochenrückblick zu schreiben. Der für das ganze Jahr wird noch ein paar Tage auf sich warten lassen. Die letzten Tage sind irgendwie in einander übergegangen und waren wirklich nicht schön. Ich wurde mindestens zwei Mal von Netflix gefragt, ob ich denn noch da sei. Das passiert mir eigentlich sonst nie. Und so richtig was mitbekommen von dem, was ich da schaute, habe ich auch oft nicht.