Von Blogbasteleien, einem Zahnarztbesuch und einem fleißigen Wochenende

Der Montag startet locker. Ich habe frei, Herr Max steht gegen sieben Uhr auf und frühstückt mit seiner Oma. Das bedeutet für mich: Eine gute Stunde mehr Schlaf, in aller Ruhe duschen. Toll. Am Nachmittag ist dann Heimfahrt angesagt. Der Abschied in der alten Heimat fällt mir schwer. Frau Eva liefert uns sehr gut zu Hause ab.

Der Start in die Arbeitswoche ist mehr als durchwachsen. Ich bin glaube ich noch selten mit einer solchen Unlust aufgestanden. Am Ende des Tages bin ich diesbezüglich zwar ein bisschen besser gelaunt, aber gut ist das alles sicher nicht. Gegen Ende der Woche soll die Stimmung dann tatsächlich noch ein bisschen besser werden. Ich befinde mich in einem beständigen auf und ab und würde wirklich gerne mal ein paar Erfolgserlebnisse verbuchen.

Wenn es bei der einen Sache nicht so will, dann klappt das Drumherum meistens ja um so besser. Ich bekomme dieser Tage sehr viel Wäsche gewaschen und gefaltet, bastele fleißig an meinem Blogdings weiter und bin guter Dinge, bis zum zwanzigsten Jahrestag meiner Blogger-Karriere das System umstellen zu können. Am Sonntag-Nachmittag werde ich ein wenig demotiviert, ob ich das wirklich schaffen kann, als ich feststelle das einige Daten doch noch nicht so toll aus WordPress heraus konvertiert werden wie ich das bisher dachte.

Insgesamt ist die Blogbastelei eine gute Prokrastination aller eher wichtigen Themen. Und dennoch kriege ich noch knapp die Hälfte der Dinge auf der "Zu erledigen"-Seite in meinem kleinen Notizbuch erledigt. Das ist direkt wieder weniger imposant, wenn man bedenkt das ich vor allem eine lange Mail an den Versicherungsberater schreibe und die diesbezüglichen Punkte auf der Liste in ein Telefonat kommende Woche ausgelagert habe. Aber gut, so ist "Management" nun mal. Außerdem spiele ich die ein oder andere Runde Civilization und lese ziemlich viel vor dem Schlafen. Vielleicht habe ich doch mehr Zeit, als ich immer zugeben will?

Auf dem Plan steht der jährliche Besuch des Schornsteinfegers. Der ist ein sehr umgänglicher Mann, ein bisschen jünger als ich und wir unterhalten uns gut, während er Schornsteine, Kachelöfen und Gasthermen inspiziert. Tatsächlich unterhalten wir uns so gut, dass dabei vergessen geht die Gasleitungen zu überprüfen. Am kommenden Morgen klingelt es also noch einmal und wir holen das schnell nach.

Diese Woche ist Herr Max auf dem Bauernhof. Bis Jahresende hat er da nun einmal im Monat einen Termin, bei dem er mit anderen Kindern zusammen den Hof und seine Tiere und Pflanzen kennenlernen wird. Das ist auch das erste Mal, dass ein Freizeitprogramm alleine macht. Fräulein Anna und ich sind vermutlich aufgeregter als der Zwerg selbst, dem die ganze Sache aber scheinbar sehr gut gefällt. Ich bekomme beim Abendessen sehr begeistert berichtet.

Am Donnerstag: Ich gehe zum ersten Mal zu meiner neuen Zahnärztin. Ich mache mir im Vorfeld einige Gedanken, weil ich bei meinem letzten Dentisten vor allem nur war, weil er drei Häuser weiter die Straße hoch seine Praxis hat. Bei meinem letzten Besuch hatte sich dann zudem herausgestellt, dass man mir beim Ziehen der Überreste einer Krone ein bisschen zu viel Zahn im Kiefer gelassen hat. Also Grund genug aufgeregt zu sein. Und weil ich es kann, habe ich mir einen halben Tag Urlaub genommen. Und so kann ich dort in aller Gemütsruhe hinfahren. Auf dem Erstaufnahmebogen schreibe ich dann in das entsprechende Feld einfach mal rein, dass ich schon ziemlich aufgeregt bin. Ob es dann daran liegt, dass man besonders nett zu mir ist? Ich fühle mich jedenfalls sehr gut aufgehoben, bekomme alles was bei der Kontrolle passiert genau erklärt. Nach einem schnellen Röntgenbild sehen wir dann auch, dass der Zahnrest raus muss um einer Infektion vorzubeugen. "Machen Sie sich da aber nicht zu viele Gedanken drum!" sagt die Ärztin und ich glaube sie meint das ernst. Direkt um die Ecke der Praxis befindet sich ein kleines Café von dem ich erst zwei Tage vorher gehört hatte. Ich belohne mich mit einem Kaffee und einem Stück Kuchen, bevor ich dann kurz nach Mittag in die erste Besprechung des Tages springe.

Freitag, kurzer Arbeitstag. Natürlich fängt es an zu regnen als ich Feierabend mache. Mit der Regenhose ist es auf dem Rad dann aber garnicht schlimm und ich hole Herrn Max pünktlichst ab. Wir haben einen Termin: Das Puppentheater gastiert in Aegidienberg. Ich gehe zusammen mit Herrn Max und einem seiner Kita-Freunde hin. Auf zwei Kinder aufzupassen ist nochmal eine ganz andere Nummer, wie ich an diesem Nachmittag lerne. Die können im Zweifel nämlich auch in zwei Richtungen flitzen und dann steht man dumm da. Keine Ahnung wie das Eltern mit mehr Kindern machen. Meine Mutter lacht am Telefon, als ich ihr davon berichte. Jedenfalls: Eine knappe Stunde dauert die Vorstellung von "Wie Findus zu Petterson kam". Das Theater gefällt den beiden Jungs ziemlich gut und ich bin auch gut unterhalten.

Schließlich ist Wochenende. Ich bringe am Samstag Morgen nach einer frühmorgendlichen LEGO-Spielerei erst einmal einen Kofferraum voller Farbreste zum Wertstoffhof. Auf dem Rückweg kaufe ich ein paar Dinge für die Gartenarbeit im Baumarkt, gehe kurz einkaufen und dann ist der Vormittag auch schon vorbei. Als beim Mittagessen dann auch noch die Sonne herauskommt hält uns nichts mehr so richtig im Haus. Schon bald habe ich mit der neuen Astschere den ersten Baum ein wenig zurechtgeschnitten und dann steht auch schnell der neue Komposthaufen in einer Ecke des Vorgartens. Dann hält mich wirklich nichts mehr: Der Häcksler muss auch noch ausprobiert werden. Das mache ich dann auch direkt und eine gute Stunde später ist nicht nur der Baumschnitt im neuen Komposthaufen gelandet, sondern auch die erste Dornenhecke die weg soll. Ich bin zufrieden.

Rückblickend betrachtet ist diese Woche ganz schön viel passiert. Da ist es fast nicht erwähnenswert, dass ich gemeinsam mit Fräulein Anna am Sonntag dann auch noch allerlei Löcher in Fließen bohrte um unter anderem einen Badezimmerspiegel und einen Handtuchhalter anzubringen. Über die beiden Lampen im Flur reden wir garnicht erst. Puh.