Dreiundzwanzig, vierundzwanzig

Wieder ein Jahr vorbei. Hachja. In den letzten Jahren schrieb ich immer davon, wie anstrengend es doch war. Und das war es auch dieses Jahr. Aber ich blicke optimistisch in die Zukunft, denn die ein oder andere große Sache ist entweder abgeschlossen oder endlich angepackt. Das lässt mich hoffen, dass es vielleicht ein wenig weniger anstrengend wird.

 🏠 Haus

Fangen wir mit der Hütte an. Gute anderthalb Jahre wohnen wir jetzt hier und es ist immer noch viel zu tun. So viele Kleinigkeiten, so viele Baustellen. Aber es wird weniger Kram und es fühlt sich jedes Mal ein wenig heimischer an. Ich habe mich vor nichts gedrückt, viel recherchiert, gelesen und in der YouTube-Universität viel gelernt: Zum Beispiel, wie man einen Stabmattenzaun setzt. Es hat mich ziemlich stolz gemacht, das alles ohne Hilfe hinzubekommen.

Die Gartenarbeit macht mir wirklich viel Spaß. Das liegt vielleicht auch daran, dass ich bisher eher aufgeräumt und zurückgeschnitten habe. Da kann man noch nicht viel falsch machen. Mit dem Fällen der Bäume im Herbst dann ist das letzte große Rückbau-Projekt abgeschlossen. Bis auf wenige Meter ist der Gartenbewuchs nun unter Kontrolle. Ab jetzt können wir und überlegen wie wir es haben wollen und selbst gestalten. Ich bin sehr gespannt.

Eine andere Sache, die vor allem mich das ganze Jahr beschäftigt hat, ist diese Heizungsgeschichte. Heizungsbauer kontaktieren, Termine ausmachen, Termine absolvieren, auf Angebote warten, den Angeboten hinterhertelefonieren, für ein Angebot entscheiden, den Terminen für die Umsetzung hinterhertelefonieren. Ich muss das vielleicht doch mal alles zusammenschreiben. Am Ende ist es dann Mitte Dezember geworden, bis die Wärmepumpe eingebaut wurde. Das Haus ist warm, ich bin zufrieden. Ein paar Restarbeiten stehen noch aus: Die Leitungen im Keller müssen noch ordentlich verkoffert werden (durch mich) und der zweite Zähler muss noch (durch den Energieversorger) eingebaut werden.

Ich freue mich auf das neue Jahr und vor allem die Arbeit im Garten. Ich denke es wird eine Grillstelle geben und ich bin sehr gespannt, für welche Außenfarbe ich mich am Ende beim Gartenhaus entscheiden werde.

👶🏼 Kind

Über Herrn Max gibt es nicht aufregendes Berichten. Das letzte Jahr in der Kita ist angebrochen, die Anmeldung bei der Grundschule hier im Ort war auf jeden Fall für seine Mama und mich ein sehr aufregender Tag. Ansonsten: Ich habe einen großartigen Spielkameraden für alle LEGO- und Minecraft-Belange. Ich beklage mich nicht.

📷 Kamera

Es sind auch dieses Jahr wieder wenig Bilder in Lightroom gelandet und noch weniger sind wieder herausgekommen. Ich habe wieder sehr selten die Zeit zum Bearbeiten der Bilder gefunden und noch weniger, um sie dann auch zu verbloggen. So ist der Beitrag über einen Tag in Barcelona der Einzige richtige Foto-Post in diesem Jahr geblieben. Das ist schade und ich habe mir für das kommende Jahr vorgenommen, etwas dagegen zu unternehmen.

🎶 Musik

Musikalisch bin ich mit dem Jahr ganz zufrieden, auch wenn es ein eher untypisches Jahr war. Popmusik hat mein Spotify bestimmt. Ganz vorne dabei sind Taylor, Dua und Miley. Beim Arbeiten habe ich viel elektronische Musik gehört, wie zum Beispiel die Live-Sets von Giolì & Assia. Auf immerhin ein Konzert haben es Fräulein Anna und ich in diesem Jahr geschafft: Der Besuch bei Death Cab For Cutie war sehr schön.

✍️ Blogs

Gleich beide Webseiten habe ich in diesem Jahr einmal mehr oder weniger über den Haufen geworfen. martinschneider.me läuft weiterhin mit dem Static Site Generator 11ty und hat vor allem optisch eine neue Aufmachung bekommen. Ich habe auch eine kleine (will heißen "zweiteilige") Blogserie aus dem vorigen Jahr abgeschlossen, aber sonst nicht viel reingetippert. Das ist schade.

Dieses Blog hier wurde im vergangenen Jahr zwanzig Jahre alt. Ich bin ziemlich froh, dass ich all die Jahre durchgehalten habe. Inzwischen ist hier ein echt tolles Archiv an belanglosen Erlebnissen meines Lebens entstanden, in das ich gerne hin und wieder abtauche. Ich bin ein bisschen stolz, dass ich es geschafft habe, in der Kategorie "Allwöchentlich Belangloses" wirklich jede Woche einen Beitrag zu schreiben. Die größte Baustelle hier war sicherlich der Umzug des Content Management Systems. Nach fast zwanzig Jahren WordPress ist das Blog und eine Kirby-Seite. Ich fühle mich damit sehr wohl, auch wenn es noch viel zu lernen gibt. Im Moment ist hier alles wieder einmal sehr rudimentär, ich habe aber große Ideen. Einzig: Die Zeit.

👨🏼‍⚕️ Gesundheit

Gesundheitlich war das Jahr in physischer Sicht glaube ich eher unauffällig. Ein bisschen krank hier und da und dann der Sturz im Urlaub. Wenn da dann nicht das Jahresende richtig dicke gekommen wäre: Erst eine gute Woche Corona vor Weihnachten und dann direkt aus den Feiertagen hinein in den viralen Effekt, dessen Nachwirkunken mich auch gerade noch ein bisschen beeinträchtigen.

Mental war das Jahr wieder fordernd, aber ich habe es angepackt. Mir hat vielleicht ein bisschen das Gespräch mit der Therapeutin des Online-Dienstes geholfen, den die Firma ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Verfügung stellt. Am Ende habe ich es geschafft von der Online-Therapie tatsächlich zu einer Therapeutin und Psychiaterin in Bonn zu wechseln und dort an einer Diagnose zu arbeiten. Nun probiere ich seit ein paar Tagen ein Medikament zur Behandlung von ADS aus. Ich bin sehr sehr gespannt wie das alles weitergeht.

👨🏼‍💻 Arbeit

Hachja, die Arbeit. Die fiel dieses Jahr in die Kategorie "mal so, mal so". Die Arbeit mit meinen direkten Kolleginnen und Kollegen macht viel Spaß, wir sind gut organisiert und haben ziemlich nette Kunden. Das mache ich schon alles sehr gern. Die Arbeit mit dem Mutterunternehmen gestaltet sich für mich manchmal schwierig. Ich verstehe die grundsätzliche Notwendigkeit von Prozessen und Regelungen aller Art, die eine Firma ab einer gewissen Größe braucht. Damit wohlfühlen muss ich mich aber nicht. Ich habe es dennoch geschafft, meistens das Beste daraus zu machen und zumindest einen Lerneffekt für mich herauszuholen. Ziemlich schade fand ich es, dass ich gleich zwei Mal sehr abrupt aus Projekten abgezogen wurde - dummerweise immer dann, wenn sich langsam das Gefühl eingestellt hat, dass sich jetzt gerade was tut.

Ansonsten: Ich habe angefangen eine Weiterbildung im Bereich Barrierearmut zu machen und mein nicht ganz knappes Fachwissen mal ein bisschen zu professionaliseren und vielleicht sogar ein Zertifikat zu machen. Ich habe damit das erste Mal seit längerem das Gefühl, dass es beruflich sich ein bisschen entwickelt. Wie schön!

Gleich zwei Mal habe ich im Herbst sowohl Kundinnen und Kunden als auch einige Kolleginnen und Kollegen beim Eishockey in der Firmenloge in der Lanxess-Arena getroffen. Das hat Spaß gemacht! Und an einem Tag habe ich sogar richtig im Büro gearbeitet. Das war eine verrückte Erfahrung, die ich jetzt wirklich nicht jeden Tag brauche, aber vielleicht im neuen Jahr doch das ein oder andere Mal wiederhole.

🔭 Ausblick

"Das wird ein gutes Jahr!" hab ich mir vorgenommen. Ich möchte mehr Spaß haben, mehr Leute treffen, mehr erleben und mehr zu Hause abschalten können. Und was sonst so mein Plan sein könnte, kann man oben ein bisschen lesen. Ich möchte keine zu konkreten Vorsätze niederschreiben. Dieses "Leben" hat gerade zu viele Überaschungen parat, als das ich mich da festlegen wollen würde.