Freitag Abend sitze ich im ICE in Richtung Mainz. Das Netz von T-Mobile ist unglaublich schlecht und mein mobiles Endgerät springt dauernd zwischen vier Balken 3G, keine Datenverbindung und fieser Weise auch kein Netz. Schon ein wenig gefrustet will ich dem Hotspot im Zug mal eine weitere Chance geben. Eigentlich bezahle ich ja mit meinem Vertrag auch für den mit, habe sogar die Zugangsdaten im Kopf und konnte mich dennoch noch nie verbinden. Natürlich klappte das auch dieses Mal nicht. Nachdem ich die zweite "Klicken sie hier zum Anmelden"-Seite hinter mir hatte und eigentlich das Formular kommen sollte, passierte nichts. So richtig nichts, im Sinne von "die Seite lud nicht". Obige Zwitschernachricht schickte ich dazu ab, Frust bei anderen Menschen auslassen ist immer das Beste. Spaßeshalber erwähnte ich mal den Support-Account der Telekom um auf mein Problem aufmerksam zu machen. Viel erwartet habe ich nicht und diesbezüglich dann auch nicht enttäuscht. Eine Antwort bekam ich nämlich Montag. Und damit sind wir bei meinem Problem.
Als Dienstleister, der eine Supportmöglichkeit bei Twitter anbietet, sollte ich dann auch dafür Sorge tragen das entsprechend viele Mitarbeiter dieses Echtzeit-Medium überwachen und supporten. Mehr zweieinhalb Tage nach einer Fragestellung eine Antwort zu bekommen ist (da ja ein Wochenende dazwischenliegt) für einen Email-Support akzeptabel. Beim Twitterdings hätte ich gern nach spätestens fünfzehn Minuten eine Antwort. Wie lange denken die denn, dass ich Zug fahre? Und überhaupt: In 140 Zeichen eine gescheite Fehlerbeschreibung unterzubringen ist glaube ich kaum möglich. Zusammen genommen halte ich Twitter für keinen Kanal, mit dem man dem Nutzer wirklich helfen kann. Nicht umsonst wird in den meisten Fällen dann per Mail oder Hotline weitergeholfen.
Da ich dieser Tage einen Adventskalender brauche, hatte ich zwei Möglichkeiten: Ich bastele mir aus PHP schnell selbst etwas... oder ich Beweise mal wieder meine Aussage, dass man mit WordPress einfach alles kann. Und nun sagt alle "Hallo WordPress-Adventskalender!"
Einen guten Nachmittag und den halben Abend habe ich damit verbracht, das Ding zusammen zu bauen. Wesentlich aufwendiger wird es nun, mir noch passende Inhalte aus den Fingern zu saugen zu überlegen.
Technisches und Quellen
Aber vielleicht mal ein paar technische Details: Das ganze ist ein WordPress-Theme und läuft bei mir unter WordPress 3.0.1 problemlos. Getestet hab ich die Geschichte mal in Chrome und Firefox, da sieht alles top aus. Der Internet Explorer sollte in einer möglichst aktuellen Version auch keine Mucken machen, aber das weiß man ja nie.
Zum Anzeigen der virtuellen Türchen verwende ich Fancybox, ein jQuery-Plugin. Das kann Videos, Bilder und Text darstellen. Man ist also in seinen Möglichkeiten kaum eingeschränkt. Die verwendete Schrift ist übrigens Tangerine aus dem Google Font Directory. Das Hintergrundbild habe ich selbst im Urlaub auf Langeoog geschossen.
YouTube- und Vimeo-Videos lassen sich mit den folgenden Tags einbinden:
Wobei das "xxx" für die Video-ID steht, die man aus der URL rauskopieren muss. Das notwendige Gehackte hat netterweise der Herr Netzblogr zur Verfügung gestellt.
Zur Darstellung der Einträge verwende ich zwei Loops. Den Code für den Teil mit den noch nicht erschienenen Beiträgen habe ich mir bei Michael Loeser abgeschaut.
Installation und Einrichtung
Zuerst einmal braucht es ein leeres WordPress. Wie man so etwas installiert, möchte ich grade gar nicht erklären - das lässt sich auch einfach zusammengooglen und ist eigentlich auch nicht schwer. Der Titel des Blogs wird oberhalb des Kalenders ausgegeben. Außerdem wichtig: Man muss unter Einstellungen -> Lesen die Einstellung Blogseiten zeigen maximal auf 24 stellen. Als zweites braucht es dann das Adventskalender-Theme, welches man in den Themes-Ordner lädt. Dann schnell das Theme aktivieren!
Schließlich legt man dann genau 24 Beiträge im WordPress an und datiert diese in der "Publizieren"-Box am rechten Rand entsprechend auf den 1. bis 24. Dezember vor. Als Titel sollte man einfach die Ziffern 1-24 nehmen.
Ich habe das Theme für meinen eigenen Bedarf recht flott zusammengebastelt und für meinen Zweck funktioniert es. Falls etwas schief gehen sollte, darf man mich gerne in den Kommentaren drauf hinweisen. Wenn ich Zeit und Muse finde bastele ich auch noch ein wenig daran rum. Ansonsten darf aber auch jeder gerne das Theme ganz nach den eigenen Wünschen umbauen und Kram. Das Hintergrundbild lässt sich zum Beispiel recht einfach austauschen, indem man ein Bild auf die Maße 600*500 Pixel bringt und dann von oben links nach unten rechts in durchnummerierte Teile á 100*125 Pixel zerschneidet. Die Bilder packt man dann in den Ordner ausschnitte im Theme-Ordner und schon ist alles super mit dem eigenen Bild.
Nur die beiden Links unter dem Kalender, die bleiben bitte drin. Sonst finde ich das doof. Wer das Theme einsetzt, darf mir das auch gerne da so im Kommentarbereich erzählen. Ich freue mich sehr über einen Link, damit ich mir das dann mal anschauen kann.
Manchmal ist es irgendwie nicht so. Ich erinnere mich noch gut daran, dass den ganzen Abend nichts so gepasst hat wie es soll. Entweder das falsche Objektiv drauf (Objektiv wechseln nervt sowieso, ich brauche mehr Kameras!), das Licht nicht richtig, zu viel Wind oder oder oder. Das am Ende nur sechs Bilder dabei herausgekommen sind wundert mich nicht. Dafür mag ich diese kleine Serie aber nun auch relativ gern.
Zwei Wochen ist es her, dass ich diese Bilder machte. Seit dem habe ich in unregelmäßigen Abständen immer wieder welche gelöscht, aber keines konnte überzeugen. Mit dem da oben und den folgenden bin ich relativ zufrieden. Aber vierzehn Tage Fotopause waren auch mal nicht schlecht.
Danke an Katja, Thomas und Christoph - die Tour hat Spaß gemacht, auch wenn ich nicht so recht in Fotostimmung war. Nächsten Monat bin ich wieder mit Motivation dabei! Und wer sie noch nicht gesehen hat: Bilder vom ersten Fototreffen.
Dieser Tage neu auf meinem Computer: Photoshop Elements in der aktuellen Version, Nummer 9. Normalerweise komme ich mit Lightroom und Pixelmator ja ganz gut hin, Photoshop Elements kaufte ich mir im Wesentlichen wegen der Panorama- und HDR-Funktionen die mit denen des "großen Bruders" Photoshop identisch sind.
Testweise habe ich dann gestern Abend auch mal ein Panorama zusammengesetzt und bin positiv überrascht worden. Oben schon mal das Ergebnis der Berechnung nach dem Beschnitt. Sonst habe ich nichts dran gemacht.
Bisher habe ich Bilder immer in der Mittagspause am Arbeits-iMac in Photoshop CS3 zusammengesetzt, hier ließ sich direkt ein kleiner Geschwindigkeitsschub feststellen. Zuerst musste ich dazu aber auch mal herausfinden, dass die Funktion nicht unter "Automate - Photomerge" liegt, sondern sich im "Neu..."-Menü versteckt. Wirklich überrascht war ich dann aber durch die Frage nach dem "Stitchen" der Bilder: "Möchten sie die Kanten automatisch ausfüllen lassen" oder so ähnlich fragte man mich. Dieses "Content Aware Fill"-Dings also direkt mal anwenden? Klar! So sah das vorher aus:
Ein wenig Geratter von Photoshop später sah mein Bild dann folgender Maßen aus:
Im oberen Bereich hat die Software klar versagt, das war nichts. Aber unten hat es dafür um so besser funktioniert, hier kann man nicht erkennen was nun wirklich von der Aufnahme stammt und was von Photoshop dazugerechnet wurde. Das kann sich schon sehen lassen und ich habe sicherlich den ein oder anderen Pixel gewonnen. Sicherlich werde ich auch das ein oder andere Panorama nun nochmals berechnen lassen.
Aus der Kategorie "Dinge die mich vor den Bildschirm fesseln": Minecraft, ein sogenanntes "Sandbox"-Spiel. Es läuft überall dort wo es Java gibt, also sowohl unter Windows als auch Mac OS X oder im Browser. Die Grafik ist ein wenig ungewöhnlich minimalistisch gehalten, erzeugt aber ihre ganz eigene Stimmung. Obwohl es aktuell nur als Alpha-Version vorliegt, verkauft es sich schon richtig gut und wird stetig weiterentwickelt. Wer in der nächsten Zeit irgend etwas vor hat, sollte diesen Beitrag vielleicht nicht lesen. Gerade für alle Menschen, die früher ähnlich gerne mit Lego gespielt haben wie ich, könnte das wirklich zeitraubend werden.
Worum geht es?
Minecraft is a game about placing blocks while running from skeletons. Or something like that...
Eigentlich ist das schon ganz passend zusammengefasst. Der Spieler landet zu Beginn in einer zufallsgenerierten Landschaft und muss von nun an überleben. Das ist das Ziel des Spieles. Während die Landschaft tagsüber nämlich in strahlendem Sonnenschein wirklich hübsch aussieht und von Kühen, Schafen, Enten und Schweinen bevölkert wird, ist es nachts schon ein wenig gefährlicher: Dann tauchen nämlich dicke Spinnen, Zombies, Pfeile schießende Skelette und explodierende Viecher auf. Und damit fängt der Spaß dann auch an.
Um zu überleben kann man dann die Landschaft nach seinen eigenen Wünschen umgestalten. Es gibt verschiedene Gelände- und Ressourcen-Typen, die man mit Hilfe einer Werkbank oder eines Ofens auch umwandeln und kombinieren kann. So fälle ich mir zum Beispiel einen Baum, mache aus dem Holz zuerst Bretter und dann Stöcke, um diese dann mit Kohle kombiniert in eine Fackel zu verwandeln. Auf ähnliche Art und Weise baut man auch Leitern und Werkzeuge. Mit diesen geht dann vieles schneller und man kommt gut voran beim Bau des ersten eigenen Hauses. Das ist nämlich der einzige Schutz vor den schon erwähnten fiesen Kreaturen. Anschließend geht es dann tiefer: Um an den richtig coolen Kram ranzukommen, muss man nämlich in den Untergrund gehen und ein Bergwerk bauen. Hier lauern dann wieder andere Gefahren, aber ich will nicht zu viel verraten.
Neben den eher einfachen Werkzeugen gibt es auch noch Dynamit und dann auch noch die Möglichkeit ein Schienensystem zu bauen oder mit Hilfe von Schaltern und Leitungen andere kluge Dinge zu basteln. Unten findet sich dafür ein recht schönes Anwendungsbeispiel.
Jedenfalls macht das Spiel eine Menge Spaß und man vergisst ganz schnell auch mal die Zeit während man sein Haus zur Burg umbaut oder sich in seiner Mine von einer Ressource zur nächsten klopft. Einen Multiplayer-Modus gibt es wohl auch, ich würde mich sehr freuen wenn mich mal jemand kontaktieren würde mit dem ich den ausprobieren kann.
Verrückte Menschen
Sehr schnell hat sich rund um das Spiel, obwohl es noch im Alpha-Stadium ist, eine große Fangemeinde gebildet. Da gibt es dann zum Beispiel einen Menschen, der ein funktionierendes 16-bittiges Rechenwerk nachgebaut hat.
Mit dem Klick werden Daten von YouTube nachgeladen.
Andere gehen hin und bauen Raumschiff Enterprise inklusive dem Interieur nach.
Mit dem Klick werden Daten von YouTube nachgeladen.
Hier hat jemand eine Schienenbahn gebaut. Die Fahrt dauert in Echt rund 30 Minuten, hier verkürzt auf etwa drei.
Mit dem Klick werden Daten von YouTube nachgeladen.
Man kann sich stundenlang bei YouTube verdulden. Es gibt anscheinend eine Menge Menschen die zu viel Zeit haben. Geradezu mies verlief im Vergleich dazu mein Versuch, die Idar-Obersteiner Felsenkirche nachzubauen. Nach einer guten Stunde gab ich schon auf.
Sonstwo im Internet
Neben verrückten Konstruktionen findet man im Internet auch eine Menge nützlicher Dinge. Während ich spiele habe ich normalerweise immer das Minecraft-Wiki offen, da ich dort ganz schnell mal ein "Rezept" für die Umwandlung nachschauen kann.
Ganz großartig finde ich auch den Moar Minecraft Kartenrenderer. Hier kann man seine eigenen Karten hochladen und die Seite stellt sie dann in bester Google Maps-Manier dar. Das stöbern in den Archiven dort lohnt sich.
Meine sonntägliche Fototour führte mich bei strahlendem Sonnenschein auf den alten Friedhof zu Bonn. Eher zufällig kam ich da vorbei und war schon nach wenigen Minuten sehr angetan von dieser schönen Ecke Bonns. Seit 1715 werden dort Menschen beerdigt, aber zu meiner Überraschung konnte ich dort auch ein oder zwei Holzkreuze mit 2010er-Datum entdecken.
Die sonst schon gewohnte Stille eines Friedhofs hat es dort aber leider nicht. Zwischen zwei Straßen gelegen, hört man doch immer das Rauschen der vorbeifahrenden Autos. Außerdem scheinen sich auch allerlei Menschen mit Bierflaschen dort wohl zu fühlen und Dinge hinter Grabsteinen zu verstecken.
Dennoch war ich sehr begeistert von diesem Ort. Viele große Familiengräber gibt es zu sehen und fast alle Ruhestätten sind aufwändig gestaltet. Fast zwei Stunden streifte ich herum und hätte sicherlich noch viel mehr Bilder machen können. Ich war auch nicht der einzige, der dort mit der Kamera umherzog.
Die Bilder sind übrigens alle mit meinem neuesten Spielzeug, dem 30mm f/1,4 von Sigma entstanden. Nach zweimaligem Einsatz bin ich von diesem feinen Stück Technik mehr als begeistert. Unglaublich scharf sind die Bilder, der Autofokus ist super. Ich hatte das erste Mal so richtig Spaß mit einer Festbrennweite. Außerdem gefallen mir die 30mm sehr viel besser als die 50mm die ich vorher als Festbrennweite hatte, mit dem Canon 50mm f/1,8 kann man zwar auch tolle Bilder machen, aber für meinen Geschmack war ich immer "zu nah dran".
Einer der letzten Sonnentage des Jahres in der Bonner Altstadt. Ich hab das 50mm f/1,8 mal spaßeshalber auf der Kamera und entdecke, wie großartig es ist ein Wasserspiel mit kurzer Belichtungszeit und kleiner Blendenzahl zu fotografieren. Eines der Bilder bearbeitete ich anschließend in Lightroom, die restlichen wurden per dann abgespeicherter Vorgabe genau so automatisiert bearbeitet.
Oder so ähnlich. Eigentlich ist die Gute nämlich schon da, so seit gestern. Ich finde das ein klein wenig doof, vor allem aber gut und wenn ich dann erst mal hinterhergereist bin, ist's prima. Aber natürlich ist nicht die Planung meines Urlaubs das Ziel des viermonatigen Aufenthalts. Eigentlich geht es darum Spanisch zu lernen und ein Praktikum zu machen. Und weil das etwas sinnvolles ist, kann man sich auf auf Stipendien bewerben. Das hat Fräulein Anna gemacht, hier ist der Film:
Mit dem Klick werden Daten von YouTube nachgeladen.
Um das Stipendium zu bekommen, müssen nun möglichst viele Menschen für das Video, das in ziemlich aufwendiger Arbeit aus rund 800 Einzelbildern zusammengesetzt ist, abstimmen. Dazu geht man auf die Seite von Absolventa, dem demokratischen Studium, registriert sich dort schnell mit einer Email-Adresse (keine Angst, das Postfach ist danach nicht mit Spam gefüllt) und klickt dann auf den fünften Stern von links.
Wer sich dann noch interessiert was es in Argentinien so zu erleben gibt: Es gibt ein Blog.
Dieser Tage mache ich mir Gedanken über den Sinn und Unsinn von privaten und nebenberuflichen Projekten. Warum mache ich mir die Mühe, in meiner begrenzten Freizeit Dinge anzugehen und mir zusätzliche Arbeit aufzuhalsen? Wäre es nicht sinnvoller die freie Zeit mit einem Buch zu verbringen?
In jedem einigermaßen kreativen Kopf entwickeln sich ständig irgendwelche Ideen - meistens Dinge, die im weitesten Sinn mit der eigenen Profession und den damit verbundenen Interessen zusammenhängen. Selbstverwirklichung spielt hier eine große Rolle und das Lernen von neuen Dingen. Das ist gut so. Doch seien wir mal ehrlich: Braucht es das 35. soziale Netzwerk mit regionalem Bezug und den 57. Internet-Marktplatz oder das (ohne zu übertreiben) 400. iPhone/iPad/Mac-Blog? Um es kurz zu machen: Nein. Man macht sich höchstens lächerlich - je nachdem wie weit man das Maul vorher aufgerissen hat sogar richtig übel.
Ich denke lange nach, bevor ich mich ernsthaft mit etwas auseinandersetze. Frustration macht sich schnell breit, wenn das neue Projekt sich dann irgendwie als langweilig, nicht umsetzbar oder schon vorhanden herausstellt. Meistens kann man nämlich die Frage "Gibt es das schon?" direkt mit "Ja!" beantworten. Dann muss ich mir überlegen, ob sich meinen Mitmenschen oder zumindest mir ein entscheidender Mehrwert aus einer Neuentwicklung bietet. Auch sollte man bedenken, dass die Motivation zu Beginn meistens unermesslich groß ist, aber schnell abflacht. Will ich mich gegebenenfalls mehrere Wochen und Monate mit einem Projekt beschäftigen? Erst wenn ich hier nach ein paar durchgrübelten Nächten mit ganzem Herzen "Ja!" sagen kann, gehe ich es an. Im Folgenden ein paar weitere Gedanken dazu.
Private Projekte
Das ist eigentlich einfach: Ich baue was und nutze es. Und schon wird es kompliziert: Meistens hat man wohl ein Vorbild, dass man seinen eigenen Vorstellungen anpassen möchte und unterschätzt die Arbeit die dahinter steckt.
Ich kenne das selbst aus jahrelanger Erfahrung und meine Auslagerungsplatte kann mit einigen Ordnern mit halb fertigen WordPress-Themes aus den letzten fünf Jahren aufwarten. Zwar habe ich mit jeder halb fertigen Entwicklung irgendwas gelernt, aber wirklich glücklich wird man doch nicht damit, am Ende den Ordner zu zippen und irgendwo in der Datenschublade zu verstauen. Dann lief da mal eine Seite mit einem halb fertigen, selbst geschriebenen CMS. Bis zu ihrem bitteren Ende gab es da keine Editierfunktion für die Seiteninhalte und der RSS-Feed der Neuigkeiten wurde mit jedem neuen Eintrag komplett an den Newsreader ausgeliefert. Keine Ahnung woran das lag.
Auf der anderen Seite habe ich in kurzer Zeit diese Mahlzeit!-Geschichte aufgesetzt und arbeite ich seit einem guten halben Jahr recht stressfrei an einer kleinen Ausgaben-Verwaltung. Ein simples iPhone-Interface, eine ausführliche Liste im Browser und ein paar Auswertungsfunktionen. "Gibt es schon!" darf jetzt jeder mal schreien, damit ich mit "Weiß ich!" antworten kann. Wer sowas braucht, sollte sich auf jeden Fall mal Moneybook anschauen, das ist nämlich ziemlich großartig. Vermutlich werden nie mehr als zwei Menschen meine Anwendung nutzen. Dennoch habe ich schon jetzt, wo ich bei weitem noch nicht alles nach meinen Wünschen implementiert und gestaltet habe, viel daraus gelernt. Meine PHP- und MySQL-Kenntnisse sind wieder ein wenig aufgetaut und erweitert worden und ich konnte einige HTML- und CSS-Tricks ausprobieren. Vor allem das Entwickeln von Webapps für Apples mobile Endgeräte ist ein sehr interessantes Thema. Und wie schön und einfach es ist, wenn man als Systemanforderung einfach nur "Webkit" im Kopf hat! Das macht auch sehr viel Spaß und kann entspannend sein, so am Abend.
Letztendlich steht hier der persönliche Spaß an erster Stelle und das Lernen von Dingen. Außerdem ist es hier zwar schon frustrierend, aber noch nicht wirklich schlimm wenn aus einem Vorhaben dann mal nichts wird.
Projekte für die Öffentlichkeit
Das ist ein schwieriges Thema. Der Markt ist voll und wenn man mal ein wenig recherchiert, wird man feststellen, dass es an sich schon alles gibt. Die sich daraus ergebende Hürde, es besser machen zu müssen, ist riesig. Das gelingt meistens nicht, mir ist mit plazaa nur eine Freizeit-Entwicklung aus der letzten Zeit eingefallen, die das Potential hat größer rauszukommen. Hier wurde einiges richtig gemacht: Die Plattform ist hübscher und übersichtlicher als ihre Vorbilder. Respekt.
Das Risiko ist groß sich bei öffentlichen Projekten der Lächerlichkeit preiszugeben. "Ganz oder gar nicht" muss die Devise sein und es erfordert umfangreiche Planung, Grundkenntnisse im Marketing und und und. Nichts ist trauriger als ein unfertiges Projekt für das man schon Werbung gemacht hat, welches dann am Ende nur für mangelnde Motivation und Ausdauer des Umsetzenden spricht. Ist der Ruf erst ruiniert...
Ich mache mir deswegen vor allem auch Gedanken darum, weil ich eine solche Geschichte in der nächsten Zeit angehen möchte. Und zwar richtig. Vielleicht in kleinen Schritten, aber das Ergebnis wird Hand und Fuß haben. Davon bin ich überzeugt. Ich werde dabei nicht alleine sein und freue mich auf die Zusammenarbeit mit meinen Mitstreitern und die Erfahrungen die ich hier sammeln werde. Bis dahin halte ich aber lieber mal die Klappe.
Aber gerade weil diese Geschichte für mich auch ein wenig Neuland ist, interessieren mich die Meinungen meiner Leser. Welche Erfahrungen habt ihr gesammelt, woran seid ihr gescheitert? Was beachtet man besser mal?
Ich habe gerade mal auf "Theme aktivieren" geklickt. Es ist bestimmt noch nicht ganz fertig, aber es darf benutzt werden: Das siebte Theme für dieses feine Blogding hier. Ungewöhnlich lange habe ich dieses Mal daran herumgeschraubt, umgeworfen und verbessert.
Ich habe viel probiert und verschiedene Techniken angewandt, zum Beispiel werden fast alle Grafiken nun als CSS-Sprite geladen. Ich las viel über die Optimierung von Blogs: Wie man Ladezeiten und HTTP-Zugriffe verringert und so weiter und so fort. In der Linkeria gab es da einige Empfehlungen.
Und jetzt schauen wir uns mal an, wie das Theme so in der Öffentlichkeit ankommt. Ich habe viele Funktionen bewusst weggelassen und bin gespannt, ob überhaupt etwas vermisst wird. Entsprechende Vermisstenanzeigen dürfen in den Kommentaren aufgegeben werden. Zwischendrin werde ich sicherlich noch ein wenig schrauben und mich vielleicht auch den Besucherwünschen ein wenig anpassen - das macht man ja heutzutage so.
Vernünftige Menschen benutzen übrigens einen Browser mit Webkit-Engine. Chrome oder Safari zum Beispiel. Firefox geht auch. Für den Internet Explorer werde ich wohl noch ein angepasstes Stylesheet einbinden müssen.