Heute war die letzte Vorlesung meines Studiums. Ein guter Zeitpunkt, um die vergangenen 11 Semester ein wenig Revue passieren zu lassen.
Zum Wintersemester 2002 auf 2003 habe ich mein Studium am Umwelt-Campus begonnen. Angewandte Informatik auf Diplom war und ist mein Studiengang. Ich erinnere mich noch recht gut daran, wie ich die ersten Wochen ziemlich planlos über den Campus gelaufen bin. Heute amüsiert mich der Anblick der "Erstis" zugegebenermaßen.
"Irgendwas mit Computern" wollte ich damals machen und ich glaube vor allem meine Faulheit und die Nähe zur Heimat und den Freunden zu Hause hat mich damals zu der Entscheidung gebracht, am Campus zu studieren.
Die meisten Leute kannte ich nicht, einzig der olle Mülla war mir aus meiner Schulzeit erhalten geblieben - zumindest in meinem Studiengang. Aber wie es so geht: Schnell lernt man neue Menschen kennen, mit denen man gemeinsam in Vorlesungen geht und versucht sein Studium zu meistern. Die meisten von ihnen haben ihr Studium schon hinter sich, mit einigen habe ich auch noch regen Kontakt. Einer der Herren wird mir auch in Zukunft als Arbeitskollege erhalten bleiben, worüber ich mich sehr freue.
Vorlesungen: Mehr als ein notwendiges Übel? Zeitweise war meine Motivation zum Besuch der Lehrveranstaltungen recht gering. In meinem dritten Semester zum Beispiel habe ich sicherlich mehr Zeit bei Kaffee und Zigaretten im Glasbau verbracht, als ich in Vorlesungen gegangen bin. Das Resultat war unabwendbar: Die Scheine aus dieser Phase habe ich zum Teil erst später gemacht. Oft war der Stoff für mich "nicht interessant genug". Sicherlich sind die Inhalte für einen Informatiker allesamt wichtig, doch das irgendwann einmal ein Programmierer aus mir wird, war damals schon sehr fern von jeglicher Realität.
Die erste Veranstaltungsreihe, für die ich mich wirklich interessierte, nannte sich dann irgendwann "SWEMMK" - Softwareentwicklung und Mensch-Maschine-Kommunikation. Vor allem der zweite Teil war etwas für mich: Schon damals habe ich eine Menge Zeit damit verbracht, an meiner "Homepage" [sic!] zu arbeiten und Themen wie Benutzerfreundlichkeit und so weiter passten da gut dazu.
Vor allem die Mathe-Veranstaltungen haben mich eine Menge Mühe gekostet. Schon in der Schule war ich hier keine besondere Leuchte. Das Lernen des Stoffs in diesem Fächern hat mich viel Mühe gekostet und das Bestehen der Klausuren war mehr als einmal knapp.
Im Hauptstudium wurde es dann ein wenig besser: Das Verhältnis zwischen Professoren und Studenten wurde noch ein wenig angenehmer, die Arbeitsgruppen kleiner, der Stoff wieder etwas interessanter und so machte es auch für einige Semester wieder mehr Spaß zu studieren. Leider hat dieser Effekt gegen Ende des Studiums doch wieder ein wenig abgeflaut.
Nun ist es noch eine Woche bis zu meiner letzten Klausur und es hat sich in den vergangenen 11 Semestern eine Sache nicht geändert. Trotz unzähliger Klausuren ist meine Lernmotivation wieder einmal erschreckend gering. Zwar komme ich voran, doch eigentlich sollte ich das inzwischen besser drauf haben. Die kommenden sechs Tage heißt es für mich: Auf den Arsch setzen und lernen! Aus Erfahrung weiß ich, dass mit dem Kapieren des Stoffes auch der Spaß am Lernen kommt. Bis dahin vergehen sicherlich aber noch ein paar Stunden.
Wie schon erwähnt werde ich dann zum 1. Februar meine Stelle bei meinem neuen Arbeitgeber antreten. "Webentwickler" ist dann aus mir geworden und wenn ich in einem guten halben Jahr meine Diplomarbeit hinter mir habe, auch ein "Diplom-Informatiker (FH)". Ich freue mich sehr auf meine neue Arbeit. Mein Aufgabenbereich umfasst das Feld welches ich beherrsche und vor allem gerne beackere. Unterfordert werde ich sicherlich auch nicht sein - prima!
Auch ist es sicherlich gut für mich mit meinem Umzug nach Bonn einen weiteren Schritt in Richtung Selbstständigkeit zu machen und somit auch aus dem (mich in den letzten Jahren immer stärker anödenden) Idar-Oberstein herauszukommen.
An Berichten über alles was geschieht wird es sicherlich nicht mangeln. Man darf gespannt sein!
Heute beim Bildersuchen gefunden: Ein Bild von der Bundesfahrt 2000, die uns seinerzeit nach Polen führte. Auf dem Bild sieht man neben dem Herrn Mechaniker (rechts) und mir (links) auch noch den Genge in der Mitte durchgucken. Wenn ich mich nicht recht täusche, war das auf der ehemaligen Bahnstrecke zur Wolfsschanze. Dort hatten wir eine recht unheimliche Nacht hinter uns gebracht...
Merke: Immer nur mit so viel Gepäck reisen, wie man selbst bequem tragen kann. Alles andere macht nur Stress, wenn man dann doch mal in den Schienenersatzverkehr gerät.
Grade am Telefon: $TypDerGrundkursRRChef ist. Ob ich denn nicht an Ostern nach Immenhausen kommen möchte. Lust? Hab ich! Zeit? Leider keine. Ich hab mich für nächstes Jahr vormerken lassen.
Donnerstag und Freitag war ich in Bonn. Da kann man einiges erleben! Vielen Dank an dieser Stelle an den Olli, bei dem ich übernachten konnte und der mich auch einen Tag lang auf meiner Wohnungssuche begleitet hat. Wie üblich, wenn viel passiert ist, gibt es die Highlights hier gelistet:
Die Deutsche Bahn AG hat ein Reinigungsproblem, ich hab noch selten so versiffte Züge erlebt. Streikt da wieder wer?
In Bonn ist echt alles direkt um die Ecke, keine Strecke ist länger als 20 Minuten - zumindest mit dem Fahrrad.
Fahrradfahren ist anstrengend - vor allem wenn man seine Handschuhe nicht anhat und es etwa 1°C hat.
$Vormitterin1 ist der Meinung, dass man sich auf jeden Fall dran gewöhnt, dass der Wasserschlauch der Waschmaschine quer durch den Türrahmen geht.
Ich hab einen intelligenten, kompetenten und netten Hiphopper getroffen.
Es gibt noch kommunenhaftere Kommunen als die einer mir anverwandten Person...
Die Welt ist klein: Einer meiner Cousins ist ein Arbeitskollege von Ollis Vater.
Wenn $zukünftigeVielleichtMitbewohnerin berufstätig ist, muss man auch mal früher aufstehen und um urz nach 8 Uhr eine Wohnung besichtigen.
Auch alte, villenähnliche Gebäude die "fast frisch renoviert" sind, können ein wenig heruntergekommen sein - oder auch ein mehr...
$Vermieterin denkt, dass es Internet im Hausflur gibt. Klar, dort steht ja auch ein ausgeschlachteter Computer!
"Frisch renoviert..." (#2) kann auch vor etwa vier Jahren gewesen sein, die Jahreszahl ist $Vermieterin glaub ich nur rausgerutscht.
Kinder können auch schon markengeschädigt und konsumgeil sein: $nervendesKindimZug hatte eine Spiderman-Mütze, einen "Die wilden Kerle"-Rucksack und "Urmel aus dem Eis"-Camouflage-Moonboots an. Und eine Piepsstimme. Danke!
Insgesamt habe ich mir in den zwei Tagen 7 Wohnungen angeschaut. Teils zur Zwischenmiete, teils fest. Wirklich gefallen haben mir leider nur drei Stück davon, wovon leider auch wieder zwei nur zur Zwischenmiete wären. Schade.
Morgen spreche ich in einigen WGs vor - man darf mir Glück wünschen! Da ich nur zwei Tage in Bonn bin, musste ich mir schon ein wenig den Plan machen, wo ich überall hin muss. Zu Hilfe gekommen ist mir dabei Google Maps. Hier kann man nämlich mit einem Klick auf "Meine Karten" (sofern man eingeloggt ist) eine Karte mit Fähnchen und Anmerkungen bestücken.
Die entsprechenden Karten lassen sich dann entweder für jedermann öffentlich, oder (so wie ich das in diesem Fall gehandhabt habe) nur für sich selbst anzeigen. Vorraussetzung für den Dienst ist nur ein Google-Account, der sich nicht nur wegen dieser einen Spielerei lohnt.
Eigentlich wollte ich heute morgen mit der Regionalbahn fahren, mein ultimativer Plan war: "Da kannst du dir prima ne Liste mit allem machen, was du heute tun musst!"
Gut, dass ich (eher reflexartig) losgelaufen bin, als ich den Regionalexpress hab am Gleis stehen sehen. Seit heute ist nämlich einer der Tunnel zwischen Heimbach und Neubrücke gesperrt. Darauf wurden die Fahrgäste irgendwie auch aufmerksam gemacht... Ich hab die Durchsage leider nur halb verstanden, konnte mir dann aber mit Hilfe meines Vorwissens alles zusammenreimen.
Umsteigen in einen Bus ist anstrengend, vor allem Morgens. So ganz wach bin ich auf dem Weg zum Campus ja nie, aber ich irgendwie hab ich es geschafft. Meine Mitreisenden sind mir allerdings so ein klein wenig auf die Nerven gegangen. $RentnerAufRückreiseAusDemUrlaub hat der armen $FrauMitSchreiendemKind zuerst sehr ausführlich erzählt, wie doof er es findet nun umsteigen zu müssen. Anschließend erklärte er dann, dass er seit 24 Stunden auf der Rückreise ist, um dann mit seinem nicht vorhandenen Fachwissen zu glänzen. Mit Zügen kennt er sich aus... die Theorien schweiften von Zug kaputt, über Terrorwarnung bis hin zu Bauarbeiten. Da hatte er dann schließlich auch mal recht - der Tunnel wird bekanntlich verbreitert und verlängert.
Kurz bevor ich aufstehen und Gewalt anwenden wollte, ist dann zum Glück der Bus in Neubrücke am Bahnhof angekommen. Nun freue ich mich schon auf die Rückfahrt.
Der Jahresabschluss stand unter dem Motto "20 vor 9". Ob das Stehenbleiben meiner Uhr am Silvestertag ein gutes Vorzeichen ist, mag ich noch bezweifeln - für einige running Gags war die Situation aber gut. Spaß gemacht hat die Feier auf jeden Fall, dank des Partyraum-Zwanges im Saarland war nicht nur eine Party vor uns unsicher.
Der Abschluss des alten Jahres ist somit auch immer ein Neubeginn. Für 2008 steht einiges auf dem Programm, mein Leben wird sich nicht nur ein wenig verändern.
Direkt die nächsten Wochen werden recht anstrengend: 20 Tage habe ich noch vor mir, dann steht die letzte Klausur meines Studiums an. Die Unterlagen sind schon so gut wie vorbereitet, die Lernerei kann losgehen.
Parallel dazu muss ich mir eine Unterkunft suchen: Ab 1. Februar werde ich am Rande Kölns sowohl in Brot und Lohn stehen, als auch meine Diplomarbeit schreiben. Als neue Heimatstadt habe ich mir Bonn herausgesucht, ich denke man muss nicht direkt aus der Provinz in die übertrieben große Stadt ziehen.
Ansonsten habe ich mir für dieses Jahr noch nicht sonderlich viel vorgenommen. Auch mein pfadfinderisches Engagement werde ich wohl ein wenig zurückschrauben müssen. Grundsätzlich bin ich so ja nun auch beschäftigt genug! Spezielle Vorsätze habe ich mir deshalb auch mal nicht gefasst.