Martin ist krank

Eigentlich sollte hier jetzt in etwa stehen, wie ich dank eines jungesselligen Wochenendes allerlei Kleinkram weggearbeitet habe. Je nach Wetterlage entweder drinnen oder draußen. Aber natürlich sollte es anders kommen. Donnerstag schon machen sich bei Fräulein Anna erste Krankheitssymptome bemerkbar, mit ihr ist am Ende des Tages nichts mehr anzufangen. Auch ich fühle mich so mittel-fit. Ob uns wohl das neuartige Corona-Virus auch erreicht hat?

Freitag Morgen geht es mir mäßig, ich schaffe ich es dann noch ganz gut, Fräulein Anna zur Infektionssprechstunde zu bringen. Aber kaum wieder zu Hause, baue ich minütlich ab. Also geht es erst einmal ins Bett - und daraus soll ich dann auch erst am Sonntag Morgen wieder einigermaßen geneßen aufstehen. Ein bisschen Fieber, ein bisschen Herzrasen, Kopfschmerzen. Zum Glück geht es Fräulein Anna schon wieder besser, so dass Herr Max eine Spielkameradin hat und ich jemanden zum Kümmern. Sonntag Morgen ist dann, nach einer weiteren eher anstrengenden Nacht, alles wie mehr oder weniger weggewischt: Keine Kopfschmerzen mehr, Temperatur normal, der Appetit ist auch wieder da. Mahlzeit.

Keine Ahnung, was uns da nun erwischt hat: Unsere Selbsttests bleiben einstrichig, auch Fräulein Annas PCR-Testergebnis ist negativ. Und nächstes Wochenende bastele ich dann weiter Dinge am Haus.

Das Gartenhaus

Zusammen mit unserem Haus kaufen wir noch ein kleines Häusschen gleich mit. Ein hölzernes Gartenhaus nämlich, in der hinteren Ecke des Gartens. Schon schön geräumig, stabil gebaut. So wie eigenlich alles hier. Einziges Problem: Die Menschen, die hier vorher lebten, hielten Hühner und das Gartenhaus war eben auch deren Unterkunft. "Leer räumen und sauber machen" war irgendwie nicht drin vor dem Verkauf und so stand das irgendwie auch auf meiner Liste. Prioritär nicht sonderlich hoch angesiedelt über den Sommer, fasse ich aber dann vor einigen Wochen doch noch den Entschluss, dass das Ding nun ordentlich werden muss. Vor allem auch, weil ich gerne den ganzen Gartenkram nicht mehr weiter in der Garage lagern will. Von dort aus muss der ganze Quatsch nämlich auch immer noch einmal ums Haus herum getragen werden. Nervig.

Genau so nervig ist aber auch die Ausgangssituation. Im Haus selbst steht noch einmal eine Hütte, dann zwei Böcke auf denen die Tiere wohl ihr Geschäft verrichtet haben. Dazu Unmengen an Sägemehl. Eben dieses muss zuerst gehen. Wie ich im Internet lerne, darf man Sägemehl entgegen meiner ersten Idee nicht in den Biomüll packen. Also geht es dick eingepackt ans Werk und am Ende stehen fünf prall gefüllte Beistellsäcke an der Straße bereit, als der Müllwagen das nächste Mal vorfährt. Eine staubige Angelegenheit ist das Ganze. Die Maske im dritten Bild war vor Arbeitsbeginn schwarz.

Nachdem der grobe Dreck weg ist, muss der Rest des Interieurs weg. Tatsächlich sind bei der bekannten Kleinanzeigen-Webseite gleich mehrere Leute daran interessiert, das kleine rote Häusschen abholen zu kommen. Die Frau, die das dann tatsächlich auch macht, findet die Böcke und Hühnerleitern auch ziemlich gut und so verbleibt mir nur eine kleine Menge Sperrmüll, um die ich mich irgendwann kümmern muss.

Als das Haus erst einmal leer ist, sind meine größten Sorgen schon verschwunden. Nun steht nur noch eine Menge Fleißarbeit auf dem Programm. Als erstes spaziere ich mit einem geliehenen Hochdruckreiniger durch die Bude. Alleine damit lässt sich schon eine Menge Dreck entfernen. Als die Wände und der Boden wieder trocken sind, merke ich aber schon, dass hier das volle Programm von Nöten ist. Am Vormittag meines Geburtstags mache ich also einen Ausflug in den Baumarkt und beschenke mich mit einem akkubetriebenen Schleifgerät und kaufe bei der Gelegenheit auch noch ein paar Töpfe Farbe.

Vom Schleifen selbst habe ich dann glaube ich gar keine Bilder außer dem obigen Selfie. An zwei Nachmittagen schleife ich mich durch die Hütte. Die meisten Bretter müssen nur ein wenig angeraut werden, um später die Farbe besser halten zu können. Die Stellen, an denen die Hühnerstangen aber bis an die Wand reichten und vor allem der Boden bedürfen aber besonderer Aufmerksamkeit.

Schließlich geht es dann (fast) ganz schnell. Ich bin sehr froh, an einem Sonntag Morgen zeitig mit dem Streichen begonnen zu haben. Auch das dauert wieder viel länger als man denken möchte. Die vielen Rillen in den Wänden machen mir das Leben schwer. Am Ende ist das Ergebnis aus der Kategorie "ganz ok" und ich bin dennoch sehr zufrieden. Das Häusschen sieht sauber und hell gestrichen noch ein bisschen größer aus als vorher. Nun heißt es: Eine Woche warten, damit die Farbe am Boden ordentlich aushärten kann. Das Einräumen geht dann mit Herrn Maxens Hilfe ganz schnell.

Ganz fertig bin ich nun natürlich noch lange nicht. Aus ein paar alten Brettern wollen noch Regale an die Wand gezimmert werden, es wollen noch stabile Böcke für die Arbeitsplatte gezimmert werden, die Tür hängt noch sehr schief in den Angeln und die Glasscheibe im Fenster ist auch nicht mehr zu retten und muss ersetzt werden. Aber das hat nun Zeit. Und im Frühjahr ist dann das Exteriör dran, da sind auch die ein oder andere Kleinigkeit zu tun und es will vor allem auch eine neue Farbschicht an der Wand.

Tom Clancy: Im Zeichen des Drachen

Das Buch finde ich immer wieder unterhaltsam, obwohl ich es sicher schon fünf Mal gelesen habe vor diesem Durchgang und eigentlich auch ziemlich genau weiß, was wann passiert.

Militärtechnik-Clancy gibt alles, als er einen so noch nicht vorgekommenen (und in naher Zukunft sicherlich auch nicht eintretenden) Konflikt beschreibt: Zuerst ein bisschen Spionage-Kram, die Geschichte und sowohl Haupt- als auch Nebencharaktere werden schon sehr langwierig aufgebaut, bevor es zum Showdown kommt. Die Chinesische Armee marschiert in Russland ein und Präsident Ryan hat nichts besseres zu tun, als Russland in die NATO aufzunehmen und dann mischt die US-Armee natürlich fleißig mit. Man kann sich vorstellen wie das ausgeht.

"Im Zeichen des Drachen" ist ein sehr typischer Clancy. Sicherlich auch sehr vorhersehbar, wenn man es noch nicht so oft gelesen hat. Aber genau mein Geschmack.

Fußleisten

Eine Sache, die vor dem Umzug liegen geblieben war: ein Großteil der Fußleisten im Schlafzimmer und vor allem alle Fußleisten in Herrn Maxens Zimmer. Dieses Wochenende ist ein guter Zeitpunkt, um das endlich mal nachzuholen. Ich fasse mich kurz: Spaß macht das wirklich keinen. Während die Vorarbeit, sprich: das Anbringen der Befestigungen, ja noch einigermaßen gut von der Hand geht, ist das Messen und anschließende Sägen mit der Gehrungslade echt überhaupt nicht mein Ding. Und dann sind diese Leisten noch dazu nicht gerade, sondern irgendwie Dreieckig im Profil und keine der Ecken passt so richtig aneinander. Ich bin schnell genervt, will aber nicht aufgegeben. Zum Einen sieht es halt schon deutlich besser aus mit Fußleisten und zum Anderen will ich auch das wirklich sperrige Paket mit den anzubringenden Leisten nicht mehr quer in der Werkstatt liegen haben.

Am Ende hat mich das nun irgendwie den ganzen Tag gekostet, keinen Spaß gemacht und ganz fertig geworden bin ich auch nicht. Ein kleines bisschen zufrieden bin ich dann aber schon, dass ich zumindest schon einmal den größten Teil erledigt habe. Und weil ich nun auch nur noch kurze Stücke schneiden muss, habe ich mir schon einmal vorbereitend die Gehrungslade an der Werkbank befestigt. Das sollte die restlichen Schnittte deutlich vereinfache. Ich freue mich schon darauf, das Häkchen hinter diesen unfassbar nervigen Punkt auf meiner Zu-Erledigen-Liste zu machen.

Tom Clancy: Pflicht und Ehre

Zwar lese ich in meinem aktuellen Clancy-Spree die Bücher schon alle irgendwie ziemlich querfeldein, aber dieses hier ist dann noch mehr durcheinander, weil ich es schon vor einigen Wochen las und vergas meine unfasstbar kompetente Drei-Zeilen-Rezension zu schreiben.

Jack Junior ist jedenfalls, weil er es nicht so mit den Regeln hat, irgendwie freigestellt. Und trotzdem gerät er wieder ordentlich in die Bredouille: Irgendwer versucht ihn umzubringen. Und weil er freigestellt ist und vermutlich irgendwas mit falscher Stolz und Kram sagt er seinen Freunden beim Campus nicht Bescheid, sondern legt sich selbst mit einer international tätigen Sicherheitsfirma an.

"Pflicht und Ehre" spielt zwar weiterhin im selben Universum, aber hat mit dem was man sonst so zu lesen bekommt nicht mehr viel zu tun. Ich fand das ein bisschen schade, dann Jacks altgediente Freunde hätten ihm schon ganz schön helfen können. Statt dessen muss er sich neue Freunde zulegen und das ist ja zuerst einmal eher kompliziert. Das Buch war noch ok, aber sicherlich nicht das Beste.

Tom Clancy: Im Visier des Feindes

Jack Ryan Junior ist unterwegs auf dem Balkan und gerät, obwohl er eigentlich nur seiner Mutter einen Gefallen tun will, mitten in den wilden Versuch eines geheimnisvollen Syndikats, dort alte Konflikte wieder aufleben zu lassen. Der Konflikt zwischen Christen und Muslimen schwelt weiter und irgendwie haben die Russen auch die Finger im Spiel. Hachja, was für ein Zufall. Schon wieder. Jack Junior ist dabei alleine unterwegs, der Rest der Campus-Bande hat etwas anderes zu tun. Und am Ende führ das alles zu einem Showdown, der mit einer bösen Überraschung beginnt und Papa Ryan darf mit seinen Mitteln auch noch ein bisschen mitmischen.

Ich weiß ja auch nicht so richtig. Die neueren "Clancy"-Bücher sind ja nun irgendwie nicht schlecht. Ich würde sie vermutlich aber deutlich besser finden, wenn sie nicht in diesem Universum stecken würden, dass ich schon so lange kenne. Solide Unterhaltung, keine Überraschungen. Die Menschen, die die Geschichte weiterspinnen und die Bücher im Namen Clancys heutzutage schreiben, machen das schon nicht schlecht.

Bauschutt

Manchmal muss es ja schnell gehen. Zum Beispiel, als ich vor einigen Monaten am späten Nachmittag des einen Tages zusagen soll, ob am kommenden Morgen jemand die zu entfernenden Fliesen bearbeiten dürfe. Handwerker sind schwer zu kriegen und wenn da jemand spontan ein Zeitfenster hat, dann muss man das nutzen. Also sage ich natürlich zu und dann gehen die Herren auch fleißig ans Werk. Übrig bleiben dabei dann aber rund 50 Quadratmeter mit dem Schlaghammer entfernte Fliesen aus den Räumen im Untergeschoss nebst einer Menge Dreck vom Abfräsen des Bodens. Dazu dann nochmal eine Menge Kram aus der Küche, denn dort hat man seinerzeit die Wand auch direkt mit gemacht. So spontan habe ich nicht so recht Ahnung was ich nun mit dem Kram tun soll und deshalb denke ich mir: "Um die Entsorgung kümmere ich mich später". Dann verbringe ich noch einmal einen halben Tag damit, den Dreck in rote Bauschutt-Säcke aus dem Baumarkt zu verpacken. Diese sind auf keinen Fall so reißfest wie man sie anpreist und ich denke wirklich viel drüber nach wie man die mehrmals benutzen soll. Denn das kann man, sagt der Hersteller. Pffff.

Da ich ein ordentlicher Mensch bin, stehen die knapp vierzig Säcke dann anschließend in Reih und Glied in der Garage und erst einmal sind andere Dinge wichtiger. Wir spulen vor, nicht ganz sechs Monate. Inzwischen sind nicht nur wir in das Haus eingezogen, sondern in der Garage auch vier Mülltonnen, drei große Fahrräder, ein Anhänger dazu und Herrn Maxens Fuhrpark. Außerdem einiges an Gartenwerkzeugen, weil das Gartenhaus noch ein Ex-Hühnerstall ist. Aber das ist ein anderes Thema. Knappe 2 Kubikmeter sind es, messe und rechne ich mir aus. Dass ich das auf keinen Fall selbst wegbringen kann, ist mir schnell klar. Eine Anzeige bei ebay-Kleinanzeigen beschert mir zwar allerlei spaßige Nachrichten, aber die aufgerufenen Preise lassen eher vermuten, dass mein schöner Bauschutt in irgend einem Wald landet. Zu billig darf es halt auch nicht sein.

Und dann habe ich an einem Morgen einen netten Mann von der Containerfirma am Telefon, die hier in jedem Ort an jeder Baustelle vertreten ist und die auch der entkernende Nachbar wärmstens empfohlen hat. Genau einen Tag später steht am Vormittag dann ein wirklich winzig aussehender Zweikommafünfkubik-Container in der Einfahrt. Am frühen Abend hieve ich also dann knapp vierzig Säcke paarweise in die Schubkarre, fahre sie die paar Meter die Einfahrt hinunter und kippe sie, möglichst vorsichtig wegen des Staubes, in den Container. Wahrscheinlich werde ich am Ende länger an diesem Blogeintrag geschrieben haben, als mich das Umladen an Zeit gekostet hat.

Ein orangener Container voller Bauschutt und ein Kind was uninteressiert vorbeiläuft.

Zuallererst bin ich nun wirklich froh, dass nun ein drittel der Garage nicht mehr mit Säcken voller Dreck belegt ist. Die übrigen Renovierungsmüllreste und vor allem die Hinterlassenschaften der Vorbesitzer sind nun irgendwie überblickbar und mit Hilfe von Restmüll, Wertstofftonne und einer Tour zum Wertstoffhof vermutlich auch erledigt. Im Nachhinein betrachtet wäre es natürlich super schlau gewesen, den Container schon im Frühjahr direkt bestellen. Aber es konnte ja keiner ahnen, dass das dermaßen unkompliziert ist!

Tom Clancy: Letzte Entscheidung

Dieses Mal ist der Junior-Jack-Ryan alleine unterwegs, eigentlich sogar in einem garnicht so geheimen Auftrag. Er soll zusammen mit einem Kollegen eine Buchprüfung in Singapur durchführen. Und dann ist natürlich alles doch nicht so wie es soll. Der Auftraggebende Ex-Senator schickt die beiden nicht nur zum Buchprüfen, sondern Juniors Kollege ist nicht so unbedarft wie es zuerst scheint und soll einen USB-Stick in das geschlossene Netz der Firma einbringen, damit Hacker-Dinge geschehen. Die nordkoraenische Regierung ist auf dem Atomraketen-Trip und hat nichts gutes im Sinn.

Schlägerei, Schießerei, Hackerei und eine wilde Flucht in einem Hurricane. Ich fühlte mich gut unterhalten.

Mark Dawson: Der Cleaner

John Milton ist ein ein bisschen in die Jahre gekommener "Cleaner" des MI-6, der allerlei Dinge für den britischen Geheimdienst tut, die vielleicht auch nicht so ganz legal sind. Leute umbringen zum Beispiel. Als das bei seinem letzten Auftrag nicht mehr ganz so gut klappt und Milton immer mehr mit Gewissensbissen zu tun hat, sagt er sich vom Geheimdienst los. Nur das der nicht so ganz loslassen möchte.

Milton lernt dabei durch Zufall eine Frau kennen und macht es sich um Auftrag, nicht nur ihr sondern auch ihrem Gang-gefährdeten Sohn zu helfen. Und schon brennen die ersten Crack-Häuser in Londons Problemviertel.

"Der Cleaner" war schon ganz spannend und auch gut zu lesen. So richtig gepackt hat mich die Geschichte aber dann doch nicht. Mal schauen, ob ich mich noch an den Rest der Reihe mache.

Der vierte Pieks

Sehr spontan: Corona-Impfspritze Nummer Vier am Samstag um die Mittagszeit. Das ging schnell, ich merke von Spritzen ja immer nur einen winzigen Pieks. Ich bekomme ein Pflaster mit kleinen Tigern darauf. Sonntagnachmittag dann ein bisschen Kopfschmerzen und allgemeine Schlappheit, am Montag Morgen ist schon wieder alles gut. Ich sitze fit am Computer und arbeite. Auch der Rest der Bande hat alles gut vertragen. Ich bin ein bisschen gespannt, wie lange der Kelch noch an uns vorübergeht.