Thees Uhlmann: Die Toten Hosen
Dieser Tage las ich das Buch "Die Toten Hosen" von Thees Uhlmann. Uhlmann kennt man hier im Blog, ich besuche hin und wieder seine Konzerte und höre dementsprechend seine Musik auch sehr gern. Das Buch über die Punkband aus Düsseldorf ist nicht Uhlmanns erstes Buch. "Sophia, der Tod und ich" habe ich schon vor einigen Jahren gelesen. Ich mag seinen Erzählstil sehr gerne, seine Geschichten zwischen den Liedern gehören für mich zu den wesentlichen Bestandteilen eines Konzertes.
Der KiWi-Verlag bringt derzeit eine ganze Reihe von Büchern heraus, in denen Künstler über ihre Fan-Beziehung zu anderen Künstlern schreiben. Thees Uhlmann erzählt in seiner Ausgabe der Reihe, wie er als Jugendlicher mit der Punkband in Berührung kam und wie die Fahrt zum Konzert ein herausragendes Erlebnis war. Geschichten aus seiner Jugend im niedersächsichen Hemmoor habe ich schon oft gehört und irgendwie schafft es Uhlmann beim Erzählen, dass ich mitten drin bin und mir das alles sehr gut vorstellen kann. Die Toten Hosen habe ich früher auch gerne gehört - wir sind da schon recht nah beieinander.
Als Künstler lernt man sich dann ja auch irgendwann kennen und so gibt es dann auch die ein oder andere Anektdote von gemeinsamen Erlebnissen mit der Band zu erzählen. Uhlmann zeichnet dabei ein durch komplett positives Bild. Schreibt aber auch selbst dazu, dass er als Fan nicht anders kann – und man halt ins Internet gucken soll, wenn man etwas schlechtes über die Band lesen möchte. Irgendwie gefällt mir das: Der durch die Bank positive Ton des Buches, all die netten Menschen aus der Musikbranche mit denen man sich gut versteht. Ich habe das wirklich gerne gelesen.
Und dann ist es auf einmal Samstag Abend, etwa zweinundzwanzig Uhr. Ich bin müde und habe gerade Pistazien aufbrechend die letzten Seiten des Buches gelesen. Das ist relativ schwierig, weil man beide Hände braucht und das Buch ja auch irgendwie aufgehalten werden will. Während ich nun noch die Spülmaschine ausräume, streame vom Telefon aus ein paar Lieder der Toten Hosen auf die Sonos-Box in der Küche. Aus irgend einem Grund ist das WLAN in dieser Ecke der Wohnung heute wieder miserabel. Daran liegt es aber nicht, dass ich heute Abend nicht so richtig warm werde mit der Band. Vielleicht ist es einfach nicht mehr mein Geschmack?
Ein achtzehn Jahre altes Blog zu haben ist toll. Ich recherchiere ein bisschen: Der einzige Eintrag direkt zu den Toten Hosen ist ein Konzertbericht aus dem Jahr zweitausendundfünf. Damals schrieb ich:
Schnell hab ich gemerkt, dass ich nicht mehr so arg up-to-date bin. Die letzte Hosen-CD, die ich bewußt gehört hab, war glaub ich Im Auftrag des Herrn und die Platte ist von ’96.
Nun gut. Die Toten Hosen haben in mir vielleicht nicht mehr ihren größten Fan. Aber den Uhlmann mag ich und was er schreibt auch. Ich wurde zwei Abende lang sehr gut unterhalten.