Zu Zahnärzten habe ich eigentlich nicht so richtig ein Verhältnis. Es gibt zwar den ein oder anderen Beitrag schon zu dem Thema, aber meistens geht es dabei nur um meine jährlichen Routinebesuche und Zahnreinigungen. Heute steht dann tatsächlich ein Novum auf dem Plan: Mir soll ein Zahn gezogen werden! Oder zumindest die Reste davon, denn der zu entfernende Kandidat oben ganz rechts ist ein alter Bekannter: Bereits zweitausendsieben wurde er das erste Mal behandelt, wurde dann im Jahr darauf ausgebessert, um schließlich vor gut acht Jahren mit einer Krone überzogen zu werden. Eben diese wurde vor einigen Jahren mit Hilfe von Gummibärchen entfernt und noch einmal neu eingesetzt. Schließlich ist sie dann, wieder während ich Gummibärchen kaue, vor etwa zwei Wochen mitsamt ihrem Stift herausgebrochen und fortan steckte nur noch der tote Zahnstumpf in meinem Kiefer. Eins-sieben ist zerstört.
Das sagt die Zahnärztin dann heute Morgen auch bei der Bestandsaufnahme, bevor sie mir eine Spritze in den Kiefer steckt. Gemeinsam warten wir darauf, dass meine Zunge schwer wird und die Extraktion beginnen kann. Ich halte brav den Mund auf und die Augen geschlossen, während zuerst der Rest des Zahns soweit freigelegt wird, dass man ihn packen kann. Gezogen ist dann schnell, ein bisschen Wundversorgung folgt. "Bitte beißen sie nun mindestens zwanzig Minuten auf diesen Tupfer!" sagt die nette Zahnärztin. Das mache ich brav, ständiger Begleiter ist die Angst, dass ich mir gerade meine betäubte Zunge durchbeiße und es nicht merke.
Den Rest des Tages liege ich ein bisschen matschig in der Ecke. Die Schmerzen sind aushaltbar, ich trinke vorsichtig und kann auch am frühen Nachmittag wieder etwas essen. So einen Quatsch brauche ich nicht öfter. Zum Glück sind meine restlichen Zähne wirklich gut in Schuss.
"Das ist schon so ein Martin-Film." sagt Dominik. Und damit hat er nicht unrecht. Eine recht spannende Spionage-Geschichte, eine Verschwörung, Schießerei. Ich mag den Geheimdienstkram. Und ich mag Noomi Rapace gerne. Sie spielt die CIA-Agentin Alice Racine, die einen vermeintlichen Terroristen verhören soll. Natürlich ist alles nicht so wie es scheint und der Spaß geht los. Orlando Bloom spielt auch eine Weile mit. Von ihm habe ich seit dem etwa zweiten Film der "Fluch der Karibik"-Filme nichts mehr mitbekommen. Und auch scheinbar nichts verpasst, ich fand ihn eher nervig. Der Film wird dadurch aber nicht schlechter.
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Das ging schnell: Gestern noch Teil eins geschaut, heute schon die Fortsetzung. Herr Max ist heute zeitig im Bett und ich einigermaßen unmotiviert etwas vernünftiges zu tun. So haben ich mal wieder Zeit für einen ganzen Film — und das, obwohl ich nicht einmal Wäsche zum Falten zur Hand habe. Fräulein Anna sitzt zwar auf dem gleichen Sofa wie ich, guckt aber nicht mit. Irgendwann aber erkennt sie den Film und erinnert sich daran, ihn gesehen zu haben. Mir geht es genau so. Teil zwei ist mir noch besser in Erinnerung als der erste Film.
Macht aber nichts. Ich fühle mich wieder gut unterhalten, während Tom Cruise sich prügelt und um sich schießt. Mit dabei: Cobie Smulders als Armeepolizistin, um deren Ermittlungen herum ein Komplott entsteht. Das war ja nun alles irgendwie auch so zu erwarten.
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Tom Cruise finde ich ja ein bisschen komisch, Filme mit ihm schaue ich aber schon ziemlich gerne. Da ich heute ein bisschen Zeit habe und zwei Maschinen Wäsche ungefaltet im Korb liegen, fällt meine Wahl auf "Jack Reacher". Irgendwie war letztens schon einmal das Gespräch auf den Charakter gekommen. Und Netflix weiß vermutlich nicht, dass ich den Film vor Ewigkeiten schon einmal geschaut haben muss. Schon im Oktober 2017 habe ich nämlich Teil zwei geschaut, wie ich damals in einem Blogeintrag festhielt. Danach las ich dann noch achtzehn der zweiundzwanzig erschienen Bücher aus der gleichnamigen Reihe.
Jedenfalls: Jack Reacher ist nun keine schwere Kost. Aber der sowohl gewaltbereite als auch Gerechtigkeit suchende Charakter sagt mir zu. Die Bücher habe ich als spannend in Erinnerung und der Film war es auch. Er basiert auf dem neunten Buch aus der Reihe. Wie nah der Film an der Vorlage ist, kann ich beim besten Willen nicht mehr sagen. Die Geschichte rund um den ehemaligen Militärscharfschützen, der vermutlich zu unrecht des Mordes an fünf Menschen angeklagt wird, wird jedenfalls sehr spannend erzählt. Reacher und eine Anwältin ermitteln, natürlich gibt es eine größere Verschwörung. Dazu ein bisschen Gekloppe, eine Verfolgungsjagd mit dem Auto und Schießereien. Da beschwere ich mich nicht — und die Wäsche ist nun auch ordentlich und bereit in den Schrank zu wandern. Mal schauen, ob ich die Tage noch die Zeit für Teil zwei finde.
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Ob "Actionfilme beim Wäsche falten gucken" schon als Hobby durchgeht?
Mile 22 auf Amazon Prime war jedenfalls ok. Geballer, Prügelei, Explosionen und eine Agentengeschichte. Sowas mag ich ja schon ganz gerne. Eine recht überraschende Wendung gibt es dann auch noch - mehr will ich garnicht.
Angeblich soll der Film der Auftakt einer Trilogie sein. Da andere Leute den Film scheinbar nicht mehrheitlich eher mäßig fanden, bin ich mal gespannt ob es eine oder zwei Fortsetzungen geben wird. Ich würde sie mir anschauen.
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Ich bekomme gar nicht so richtig mit, dass die Ärztin mir schon die Spritze in den Arm gesteckt hat, weil ich mich gerade mit ihrer Kollegin unterhalte. "War's das schon?" - "Das war's!"
Nicht mal dreißig Minuten halte ich mich im Corona-Impfzentrum der Stadt Bonn auf. Den Termin habe ich erst am Vortrag gemacht, direkt nachdem wir herausgefunden haben, dass ich als Kontaktperson einer Krebspatientin nun auch geimpft werden kann. Da war ich noch ein bisschen überrascht, dass das direkt am Folgetag gehen soll. "Ich glaube das erst, wenn die Spritze in meinem Arm steckt!" hatte ich einigen Freunden geschrieben — und dann nicht mal was davon mitbekommen.
Im Impfzentrum ist alles gut organisiert, wie mir scheint. Es wird meine Temperatur beim Hereinkommen gemessen, der Herr an der Anmeldung schaut meine Unterlagen einmal aufmerksam durch, sogar die Zettel mit Fräulein Annas Krankendaten schaut er sich kurz an. Dann stempelt er eines der Blätter und ich darf in den Wartebereich. Auf dem Weg dorthin schaue ich mich ein wenig im World Congress Center um. Da war ich ja auch noch nicht drin. Sehr schick.
Meine Wartezeit reicht gerade so aus, eine Kurznachricht nach Hause zu versenden und schon sitze ich in einer der Kabinen. Die Spritze ist, wie oben schon beschrieben, schnell verabreicht. Der dazugehörige Aufkleber wandert in einen meiner Impfausweise. Ich bin nicht der Erste hier, der gleich zwei davon hat. Wenn ich Schmerzen an der Einstich-Stelle haben sollte, darf ich gerne Paracetamol oder Ibuprofen nehmen. Die beiden Ärztinnen sind glaube ich ein wenig überrascht, wie fröhlich der Typ vor ihnen ist und wundern sich, warum er sich gleich mehrmals bedankt.
So eine Erleichterung habe ich schon lange nicht mehr verspürt. Als ich wieder vor dem Impfzentrum stehe, habe ich das erste Mal seit langem das Gefühl, dass es für mich irgendwie voran geht. Dass es nach einem guten Jahr Corona-Mist vielleicht doch der Weg in wieder Richtung einer besseren Normalität geht. Es wird Zeit. Zuerst aber geht es nun nach Hause. Mit dem Rad sind es nur gute zehn Minuten. Es gibt Fischstäbchen.
Hin und wieder schaffe ich es in der letzten Zeit, mir einen belanglosen Actionfilm anzuschauen. Hobbs & Shaw war ok. Dwayne Johnson, Jason Statham, Idris Elba. Autos, Motorräder und viel Gekloppe und Ballerei. Wäsche falten hat Spaß gemacht. Die Geschichte? Irgendwas mit einem Virus, den Shaws Schwester gestohlen hat. Eigentlich auch egal. Wir wissen ja, wie es ausgeht.
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Hobbs & Shaw war nicht so end-dämlich wie dieser andere Film letztens und nicht ganz so absurd wie die Filme aus der mütterlichen "Fast & Furious"-Reihe. Und ganz am Rande: Ich habe Vin Diesel und sein hochemotionales "Familie, diesdas"-Gequatsche echt nicht vermisst.
"Martin, was war die letzten Wochen eigentlich so los?" könnte man mich fragen. Mal gucken.
Ich habe ein Baumhaus gebaut. Leider kein echtes auf einem richtigen Baum, sondern nur Modell Nummer 21318 aus der "LEGO Ideas"-Reihe. Spaß gemacht hat das auf jeden Fall wieder sehr. Schon der Aufbau des LEGO Bonsai letztens war ja eine großartige Therapie-Maßnahme. Das Baumhaus steht dem in nichts nach und ist wirklich wirklich schön und sehr detailreich. Herr Max ist auch ein großer Fan, weiß aber auch, dass er am "Papa-Baumhaus" nicht spielen darf. Obwohl mir das angeleitete Bauen wieder sehr viel Freude bereitet hat, habe ich aber gemerkt, dass mir das "freie Bauen" schon noch ein bisschen mehr Spaß macht. Die Erkenntnis kommt mir ganz recht, denn Platz für noch mehr aufgebaute Premium-Modelle hätte ich beim besten Willen nicht.
Mein Schlaf ist in den letzten Wochen immer schlechter geworden. Ich muss schon sehr früh ins Bett gehen, um die Tage einigermaßen ausgeschlafen durchzustehen. Das mag auch ein bisschen damit zusammenhängen, dass Fräulein Anna und ich temporär die Seiten des Bettes getauscht haben. Der Zurücktausch steht kurz bevor, hoffen wir, dass das hilft.
Die Arbeit macht mir derzeit richtig viel Spaß. Die Themen sind nach meinem Geschmack: Ich arbeite mit den Kolleginnen und Kollegen an einem etwas komplexeren Frontend und komme so das erste Mal dazu, meine sehr theoretischen Kenntnisse im Bereich "Pattern Library" unter die Leute zu bringen. Ansonsten bereiten wir gerade die optische Umgestaltung einer weiteren Webseite vor, was mir auch vermutlich sehr viel Spaß machen wird.
Genau ein Mal habe ich in der vergangenen Woche gerudert. Als ich letzten Donnerstag frei hatte, hab' ich mir die Maschine zurecht geschoben und lockere 15 Minuten Arme und Beine bewegt. Das hat direkt großen Spaß gemacht und die erste Wiedereinstiegshürde ist damit schon mal genommen. Nun bin ich noch unschlüssig: Quäle ich mich besser Morgens früher aus dem Bett oder warte ich bis Herr Max am Abend in selbigem liegt, um dann meine Runden zu drehen?
Und sonst so? Es wird langsam schöner draußen. Man kann im Pulli spazieren gehen und die Sonne auf sich scheinen lassen. Zwar ist es dennoch oft genug auch noch kalt, aber ich merke wie gut mir und meinem Gemüt die längeren Tag-Phasen tun. Ich möchte diesen Sommer sehr viel Zeit draußen und in der Sonne verbringen. Vielleicht mache ich ja sogar das ein oder andere Bild mit Absicht? Heute habe ich schon mal angefangen und die Kamera samt manuellem Canon FD 50mm f1.4-Objektiv. Die Ausbeute von heute lässt sich so beschreiben: Herr Max ist schneller als ich manuell fokussieren kann. Nächstes Mal schraube ich mir wieder etwas modernere Technik an meine Kamera dran.
In den vergangenen Wochen arbeitete ich in meiner freien Zeit vor allem wieder viel an meiner anderen Homepage, machte das dazugehörige Repository frei zugänglich und schrieb zuletzt auch einen Artikel über all das, was ich dazu an Gedanken im Kopf habe. Das kam ganz gut an: Einige Leute, deren Arbeit im Internet ich sehr schätze, teilten meinen Post bei Twitter oder antworteten kurz. Darüber freue ich mich jetzt gerade beim Schreiben noch einmal ein bisschen mehr, als ich es öffentlich zugeben möchte.
Herr Max kann sich Dinge gut merken. Manchmal sprechen wir auch nach Wochen nocheinmal über eine Situation. Herr Max geht außerdem sehr aufmerksam durch die Welt. Ihm fallen die kleinsten Details auf, wenn wir unterwegs sind. Er erkennt Leute schon von Weitem: "Das ist die Mama von Soundso!" ruft er schon, wenn der Fahrradhelm der betreffenden Person noch ein kleiner Punkt am Horizont ist.
Deshalb ist es mehr als verwunderlich, dass Herr Max auch immer "Wer war das?" ruft, wenn uns auf der Straße jemand begegnet, den wir sehr gut kennen. Das passiert auch nur, wenn wir die entsprechende Person kennen. "Ach Max!", sage ich dann, "Wer war denn das?" und natürlich weiß er auch immer, wem wir begegnet sind. Und dann lachen wir kurz miteinander. Inzwischen lachen auch die Nachbarn und alle möglichen Freunde, die uns auf unseren täglichen Wegen begegnen, wenn direkt nach meinem "Hallo!" ein lautes "Wer war das?" aus dem Buggy ertönt.
Outside the Wire ist so ein Film, der schrecklich vorhersehbar ist. Mensch trifft Maschine, Maschine entwickelt Moral, Mensch ist dennoch besser. Die Erklärungen zu Beginn des Films erinnern an Cutscenes eines Computerspiels, die Action-Szenen sind ganz nett, das Szenario einer Bürgerkriegs-Ukraine nicht ganz unrealistisch. Dennoch: Ich hätte besser einfach aufgehört mit dem Film, als ich die Wäsche fertig gefaltet hatte und die restlichen zwanzig Minuten einfach gegen die Wand gestarrt. Dann hätte ich mir zumindest die patriotische Charakterentwicklung des menschlichen Hauptdarstellers erspart.
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