Zoutelande

"Wenn man etwas zwei Mal macht, ist es eine Tradition!" sagt das Sprichwort. Traditionsgemäß saß ich also am Freitag Nachmittag mit Frau Schwester im Auto auf dem Weg nach Zoutelande. Nur etwa dreieinhalb Stunden fährt man da gemütlich hin. Dort machen unsere Eltern traditionsgemäß (und wirklich schon mehr als zwei Mal) Urlaub um diese Zeit. Ein guter Grund, auch anderthalb Tage am Meer zu verbringen.

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Am Samstag ging es dann auch traditionsgemäß aus dem Haus, zu einem längeren Spaziergang am Strand. Es war gar nicht mal so kalt, trocken und leider auch recht grau. Ich habe ein paar Bilder mitgebracht. Beeindruckend fand ich ja auch dieses Mal wieder die Paraflieger, die von von einer Dühne aus starten und dort im Aufwind immer hin und her fliegen, bevor sie irgendwann auf dem Sand landen.

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Und dann war ich am Ende noch froh, dass ich den Graufilter auch dabei hatte. Wie schick das Meer auch sein kann, wenn es still steht!

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Marcus Wiebusch — "Konfetti" im Zakk

Donnerstag Abend. Andere Leute sitzen nach einem anstrengenden Arbeitstag auf dem Sofa. Fräulein Anna und ich trotzen der Müdigkeit und lassen uns nach Düsseldorf mitnehmen. Praktisch, wie wir direkt vor dem Zakk abgesetzt werden. Dort spielt nämlich heute Marcus Wiebusch, es soll unser drittes Konzert mit ihm werden. Und gleichzeitig das Letzte.

Die Vorband haben wir leider komplett verpasst. Schade! Mit einer Cola in der Hand geht es um 21 Uhr pünktlich los: Marcus Wiebusch und Band betreten die Bühne. Heute soll jede Ansage, die die Musiker schon einmal von ihm gehört haben, zehn Euro kosten. Dabei hatte ich mich schon fast ein bisschen auf "... und das geht so!" gefreut. Aber egal, die erste Ansage reißt alles raus: "Das ist mein vorletztes Konzert als Marcus Wiebusch, bald geht es mit meiner alten Band weiter. Kettcar."

Marcus Wiebusch - "Konfetti" im Zakk

Und dann geht es los, wir sind gut gelaunt. Der Rest des, überwiegend aus Menschen jenseits der 30 bestehenden, Publikums ist auch gut drauf. Es folgen etwa 80 Minuten Konzert, natürlich im Wesentlichen mit Titeln vom Album "Konfetti". Außerdem natürlich "Balkon gegenüber", "Lattenmessen" und "Deiche" von Kettcar und ein Titel von ... But Alive, dessen Namen ich mir nicht merkte. Vielleicht hatte ich am Ende ein kleines bisschen Halsschmerzen vom vielen Mitsingen.

Zum Schluß bin ich dann schon ein bisschen traurig wegen des Abschieds, die Vorfreude auf neues Material meiner Lieblingsband lässt das aber verschmerzen.

Aber dann waren wir ja noch in Düsseldorf. Und wollten nach Bonn. Es hätte mich überrascht, wenn das reibungslos geklappt hätte. Den Bahnhof haben wir direkt gefunden, die Deutsche Bahn lässt uns dann aber leider wieder im Stich. Da der von uns angepeilte IC gute dreißig Minuten Verspätung haben sollte, springen wir in den nächsten Zug, der nur nach Köln fährt - wo uns die Mitterheinbahn dann leider vor der Nase wegfährt. Am Ende ist es dann doch der ursprünglich angepeilte Zug, der uns im Bonner Hauptbahnhof abliefert.

"Jeden Monat mindestens ein Konzert!” habe ich mir für dieses Jahr vorgenommen. Im Januar war ich bei Stars und Children. Im Februar waren Hundreds, im März Team Me, im April Lay Low und im Mai Sóley dran. Nach einer kleinen Sommerpause war dies der September-Termin.

"Heute Nacht wäre ich beinahe in meinem Schlafsack ertrunken"

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Aber dazu kommen wir später. Zuerst einmal: Schön war es beim Treffen des "Club 29", einer zwanglosen Älteren-Gruppe meines Pfadfinder-Landesverbandes. Etwa zwanzig Menschen waren wir - einige neue, einige alte Gesichter. Aus allen Ecken des Landesverbandes. Viel Gespräch, Diskussion, allerlei Themen. Ein Halstuch um den Hals verbindet uns. So soll es sein. Ich habe mich auf das Wochenende gefreut - denn so sehr ich ja meine Ruhe mag: Manchmal fehlt mir dieses Wanderschuh-Halstuch-Rucksack-auf-dem-Rücken-am-Bahnsteig-stehen-Gefühl am Freitag Abend.

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Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich mal auf der Schmidtburg auf dem wilden Hunsrück war. Früher ging es da schon öfter hin. Geändert hat sich nichts - es ist eine Burgruine, die steht erst mal. Es waren nach meinem Gefühl allerdings sehr viel mehr Touristen unterwegs als früher. Das mag an den "Traumschleifen" genannten Wanderwegen liegen, die nun auch dort vorbeiführen.

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Und dann war es auch ganz schnell irgendwie mitten in der Nacht. So gegen drei Uhr wohl beschlossen wir, dass alle Lieder gesungen sind. Gute Nacht! In Anbetracht der Tatsache, dass es den Tag über schön warm war und die Nacht klar zu werden versprach, lagen wir alle mehr oder weniger unter einem Jurtendach. Wer braucht schon Seitenbahnen?
Am Ende hätten die uns auch nichts genützt: Als das Gewitter erst mal loslegte, hatten wir tolle Bilder vor den Augen. Dunkel und dann die Silhouette der Burg - vom Blitz erleuchtet. Im Prinzip nichts schlimmes - wenn das herunterkommende Wasser hätte versickern können. Das geht aber auf dem Schieferboden nicht gut und so fand ich mich sehr schnell in einem kleinen Bächlein wieder, was unter unserem Dach durchlief. Die Nacht war damit auch gelaufen.

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Auch wenn das Gewitter-Wetter genau so schnell wieder verzogen, wie es aufgezogen war: Einige Nass, andere ohne Platz. Zuerst ärgert man sich ja. Aber eigentlich sind sie doch schön - und vielleicht ein bisschen das, was mir fehlt: Die kleinen Abenteuer, die die Pfadfinderei so mit sich brachte. Müde werde ich dennoch vermutlich die ganze Woche sein.

Endlich mal wieder: Hashtag Weekstagram

Es spricht schon ein wenig für mich und meinen Blogger-Fleiß, wenn ich mich beim Anblick der wöchentlich automatisch angelegten Hashtag-Weekstagram-Post-Entwürfe des Instagramy-Goodness-Plugins ein bisschen erschrecke. Aber genug der mehrwortigen Bindestrich-Monster: Hier die Bilder aus den vergangenen zwei Monaten oder so. Das ein oder andere hat man sicherlich schon Mal gesehen, für viele Erlebnisse gibt es hier nämlich richtige Beiträge! Mega!

Und wenn man die Bilder zeitnah sehen möchte, folge man mir doch einfach auf Instagram. Und immer schön das Herzchen drücken!

Unterwegs in Island: 360°

Und dann waren da am Ende noch die Filme aus der Spinner-Kamera. Zuerst standen die Filme ewig auf dem Schreibtisch herum, dann war die Durchlicht-Einheit des Scanners verschwunden. Heute habe ich es dann auch mal geschafft, zu suchen und zu scannen.

Island in (ungefähr) 360°. Mit im Bild: Das spitzfingerige ich, meistens auch noch mit einem möglichst dummen Gesichtsausdruck, manchmal auch Fräulein Anna.

360-Grad-Aufnahme auf einem Berg.
360-Grad-Aufnahme einer Straße.
Ein Panorame mit mir im Bild und einem Straßenschild.
360-Grad-Aufnahme einer Landschaft.
360-Grad-Aufnahme am Meer.
360-Grad-Aufnahme in steiniger Landschaft.
360-Grad-Aufnahme in Isländischer Einöde.
360-Grad-Aufnahme in den Bergen mit einem Wasserfall.
360-Grad-Aufnahme in einer Landschaft mit kleinen Steinfiguren.
360-Grad-Aufnahme im botanischen Garten.

Noch einmal Reykjavíks Innenstadt, die Blaue Lagune und der Rückflug

Es ist unser letzter Tag. Schade eigentlich! Bevor es aber am späten Abend zum Flughafen gehen soll, haben wir noch ein bisschen was vor. Zuerst steht packen auf dem Plan. Der Rucksack wird wieder ganz schön schwer. Danach laufen wir noch eine kleine Runde durch die Stadt, ein paar letzte Mitbringsel wollen gekauft werden. Außerdem laufen wir noch einmal am Wasser vorbei und schauen uns das Konzerthaus Harpa noch einmal an. Dieses Mal scheint nämlich die Sonne ganz wunderbar und so können wir uns das Lichtspiel darin noch in aller Schönheit anschauen.

Metallene Skulptur "Sonnenfahrt" in Reykjavík.
Sonne scheint durch viele bunte sechseckige Glaspanele und werfen Schatten.
Sonne scheint durch viele bunte sechseckige Glaspanele und werfen Schatten. Schiffe im Hintergrund.
Berge und Meer hinter Glas.
Sonne scheint durch Glaspanele und werfen Schatten.
Sonne spiegelt sich in der Decke der Harpa.
Der Hafen von Reykjavík.
Steinerne Statue eines Wikingers. Leif-Eriksson-Denkmal.

Wir kehren noch einmal kurz in unsere Wohnung zurück. Ein kleiner Mittagsschlaf und ein paar Brote essen und dann heißt es: Rucksack schultern! Auf dem Weg zum Busbahnhof kommen wir an einem Café vorbei, was irgendwo als „Reykjavíks bester Röster“ beschrieben worden war. Mir ist der Espresso leider ein bisschen zu bitter. Wir sitzen noch einige Zeit dort in der Sonne und schauen den Hipstern beim hipstern zu.

Schließlich brechen wir dann aber auch auf und schon kurz darauf sitzen wir hinter dem Busbahnhof auf einer Bank. Es geht nun zur Blauen Lagune, dem bekannten Thermalfreibad nahe des Flughafens. Die Tour dorthin hatten wir gestern relativ spontan gebucht.

Die blaue Lagune - Bláa Lónið

Bláa Lónið

Eine Karte von Bláa Lónið

Ich bin schon ziemlich gespannt. Fünfundvierzig Euro Eintritt kostet uns der Spaß. Pro Person. Das ist selbst im teuren Island ziemlich ordentlich. Der Bus kommt dann auch sehr pünktlich, wir sind nicht die einzigen, die auf dem Weg zum Flughafen noch einen Abstecher dorthin machen. Ein bisschen verwirrend ist für einige Menschen, dass man das Busticket nicht auf dem Handy vorzeigen kann - man muss zum Schalter gehen und es dort ausdrucken lassen.

Nach etwa fünfundvierzig Minuten Fahrt kommen wir an. Nachdem wir unser Gepäck abgegeben haben, ist erst einmal Schlange stehen angesagt. Bei fünfundvierzig Euro für drei Stunden: Fünfzehn Euro die Stunde, fünfundzwanzig Cent die Minute. Also gleich mal fünf Euro mit Warten verbracht. Schnell sind wir dann aber auch im sehr warmen Wasser. Es hat eine trüb-blaue Farbe, man merkt richtig wie viel Kieselerde darin ist. Die Lagune ist weit davon entfernt ein Schwimmbad zu sein. Es ist nirgends so tief, dass man nicht stehen könnte.

An einigen Stellen kann man sich weiße Kieselerde ins Gesicht packen. Dazu stehen dort recht große Bottiche mit der weißen Schmiere herum. Das soll der Hautalterung vorbeugen… Es sieht aber vor allem witzig aus. Mir ist es schnell zu warm im Wasser, aber da muss ich nun durch. Ein bisschen besser wird es, nachdem ich eine etwas kühlere Ecke in dem großen Becken gefunden habe. Es macht sogar alles ein bisschen Spaß, aber die Luft ist doch schnell raus. Eine Stunde hätte mir vollends gereicht. Andere Menschen haben deutlich mehr Spaß: Man kann scheinbar Wasserdichte Hüllen für Smartphones irgendwo her bekommen und ich beobachte die Leiterin einer Jugendgruppe recht lange bei ihren kläglichen Versuchen ein „Common guys, group photo!“ zu organisieren.

Nachdem wir ordentlich geduscht sind, machen wir auf dem Weg zum Bus noch einen kleinen Umweg und schauen uns die Umgebung an. Im Hintergrund sieht man das Geothermalkraftwerk, das für die Entstehung des Salzwassersees verantwortlich ist. Die Landschaft ist wieder ziemlich abgefahren anzuschauen.

Flaches Wasser mit weißen Steinen an der blauen Lagune.
Warmer Dampf über der blauen Lagune.
Eintönige Landschaft mit weiß gefärbtem Wasser.
Ein Heizkraftwerk in der kahlen Landschaft Islands, im Vordergrund eine Wasserfläche.
Eintönige Landschaft mit weiß gefärbtem Wasser.

Der Bus zum Flughafen soll um halb 10 gehen. Wir holen unser Gepäck in der Aufbewahrung am Parkplatz ab und Essen noch eine Kleinigkeit. Gesellschaft haben wir von einer Frau aus Hamburg, die auch auf dem Heimweg ist. Und dann kommt der Bus nicht. So langsam wird es für einige Leute recht eng, wir haben zum Glück ausreichend Zeit eingeplant. Erinnerungen an ein Erlebnis aus Madagaskar kommen hoch. Mit fast einer Stunde Verspätung geht es dann aber schließlich los, die Fahrt nach Keflavík dauert nicht lange.

Den ganzen Flughafenkram bringen wir schnell hinter uns, dann sitzen wir auch schon im Flieger nach Düsseldorf. Tschüss, Island! Es war schön bei dir!

Nordic House, Saga-Museum und Nordic Lights Museum

Heute steht ein Frühstück außer Haus auf dem Plan! Fräulein Anna hat ein sehr hübsches Café im Stadtzentrum ausgesucht. Es heißt „Tíu Dropar“, liegt im Souterrain eines Hauses und ist eines der ältesten Cafés der Stadt. Es ist mit viel Liebe zum Detail eingerichtet, uns gefällt es hier direkt sehr gut. Für mich gibt es einen Bagel, für Anna ein Pfannkuchen-Bacon-Ei-Frühstück. Das ist ein wirklich guter Start in den Tag.

Eisbären in der Fußgängerzone

Gut gestärkt machen wir uns auf den Weg ins “Nordic House”, dass von dem bekannten finnischen Architekten und Designer Alvar Aalto entworfen wurde. Es steht auf dem Gelände der Universität von Reykjavík. Auf den Weg dorthin kommen wir durch ein sehr schickes Viertel, in dem scheinbar das ein- oder andere Konsulat beherbergt ist. Die Sonne scheint ganz prächtig, es ist tolles Spaziergangs-Wetter.

Ein sonniger Park.
Sitzende Statue  im Park.
Skulptur vor der Universität Reykjavík.

Das Nordic House

Nordic House Reykjavík

Eine Karte von Nordic House Reykjavík

Nachdem wir dann auch noch einen Park durchquert haben, kommen wir schließlich am Nordic House an. Die Ausstellung über Aalto ist kompakt, aber interessant. Natürlich kenne ich die berühmten „Hocker Nr. 60“. Neben der Ausstellung über den Designer gibt es noch Bibliothek und ein kleines Restaurant. Es werden auch passende Dinge von anderen Designern gezeigt. Nach einem netten Plausch mit der Betreiberin des kleinen Shops schauen wir uns noch ein wenig um: Das gesamte Haus samt Interieur wurde von Aalto entworfen. Und das erkennt man auch.

Hocker des Desingners Alvar Aalto.
Zeichnungen an einer Wand.
Aalto-Haus.
Bibliothek im Nordic House.

Wir laufen wieder ein gutes Stück, das Wetter ist gut. Das „Saga-Museum“, in dem wir mehr über die Isländische Sagengeschichte lernen wollen, ist unser Ziel. Bevor wir dort hinein gehen kehren wir aber kurz in das daneben gelegene Restaurant ein. Aus irgend einem Grund trinke ich Malzbier mit Orangenlimo! Das klingt erst einmal komisch, schmeckt aber erstaunlich lecker.

Logo der Universität von Island.
Ein rotes Wohnhaus.
Ein kleines Ladengeschäft.
Bild von zwei Frauengesichtern an einer Hauswand.
Große Gemälde von Personen auf Hauswänden.

Das Saga-Museum

Saga-Museum Reykjavík

Eine Karte von Saga-Museum Reykjavík

Das Saga-Museum hat wieder so einen Audioguide zum umhängen. Von den Dingern bin ich ja inzwischen Fan! Einige Details der Geschichte haben wir schon in dem anderen Museum gehört. Aber auch hier wurden wir wieder gut unterhalten. Verschiedene Szenen sind mit Puppen dargestellt. Dazu bekommt man allerhand erzählt. Obwohl hier auch alles sehr kindgerecht ist, sind die Szenen teilweise ein bisschen gruselig. Unter anderem lernen wir auch einiges über Hexenverbrennung.

Draußen vor der Ausstellung kann man dann Kostüme anprobieren und bekommt in einem Film gezeigt, wie während der Einrichtung des Museums die Puppen von echten Menschen abgegossen wurden. Beeindruckend, mit wie viel Liebe zum Detail hier gearbeitet wurde.

Ein ausgestopfter Eisbär und eine Wikinger-Figur.

Nordic Lights Museum

Nordic Lights Museum Reykjavík

Eine Karte von Nordic Lights Museum Reykjavík

Direkt neben dem Saga Museum ist das Nordic Lights Museum. Wo wir schon mal da sind: Nichts wie rein!

Das Phänomen der Nordlichter wird einem hier sehr modern und anschaulich erklärt. Leider vielleicht ein bisschen zu steril. Die toll gemachten Plakate und Animationen auf den großen Bildschirmen und Touchscreens sind zwar sehr lehrreich, aber nicht so richtig mitreissend. Dennoch kann man das Museum weiterempfehlen. Am Ende gibt es eine große Leinwand, auf der man sich viele Zeitraffer-Aufnahmen von Nordlichtern anschauen kann. Das ist richtig imposant anzuschauen. Schade, dass wir nicht in der richtigen Zeit dazu im Land sind.

Ein Schiff liegt auf dem Trocknen.
Blaue Absperrung der Fußgängerzone in Form eines Fahrrads.

Nach so vielen Museen sind wir jetzt auch ziemlich abgefüllt. Zumindest mit Information und Wissen. Deshalb: Abendessen! Der lange Tag war nun doch sehr lang und wir sind eine ganz ordentliche Strecke gelaufen. Da gönnen wir uns direkt noch eine Pizza auf dem Heimweg.

Ein Outlet, Reykjavíks Botanischer Garten und zwei Museen

Vielleicht habe ich mich einfach zu sehr an das Schlafen im Auto gewöhnt: Schon wieder stehe ich arg gerädert auf. Was soll das?

Nach einem kleinen Frühstück machen wir bei wirklich wunderbarem Sonnenwetter einen Ausflug zum Icewear-Outlet. Das ist in einem Vorort von, zusammen mit Baumärkten, Autohäusern und allerlei anderen Geschäften. „Auf der grünen Wiese“ würde man bei uns wohl sagen. Es ist ganz interessant, auf dem Weg dorthin durch einige Wohngebiete zu spazieren und so auch mal die Ecken der Stadt zu begutachten, die man sonst nicht so zu sehen bekommt.

Das Outlet selbst enttäuscht dann fast ein bisschen. Der immer noch hart gewünschte Wollpullover ist hier nicht zu haben, ich kaufe mir dafür eine sehr schicke - und vor allem deutlich heruntergesetzte - Fleecejacke.

Der Botanische Garten

Botanische Garten Reykjavík

Eine Karte von Botanische Garten Reykjavík

Auf dem Rückweg kommen wir irgendwie am Botanischen Garten heraus. Hier ist es wirklich sehr hübsch. Es gibt kaum Touristen. Dafür viele Enten und einen großen Park mit einem Wasserlauf und viele Pflanzen. Rundherum ist ein Naherholungsgebiet und einige Sportstätten. Die Sonne scheint immer noch heiß auf uns herunter, es sind fast 20°. Ein schöner Spaziergang.

Zum Mittagessen kehren wir dann wieder in unserem Zuhause ein und müssen zuerst einmal einen kleinen Mittagsschlaf einlegen. Obwohl es erst kurz vor zwei Uhr ist, haben wir schon über elftausend Schritte zurückgelegt. Puh!

Ein Teich mit einem Baum.
Steine mit Pflanzen im Botanischen Garten.
Ein Teich und Bäume.
Wegweiser zu Sportangelegenheiten.

The Icelandic Phallological Museum

Icelandic Phallological Museum

Eine Karte von Icelandic Phallological Museum

Nächster Halt: "The Icelandic Phallological Museum". Das enttäuscht leider ein wenig, ich hatte etwas anderes erwartet. Ich bin jetzt ja schon nicht so der Fan von Formaldehyd-Konserviertem. Und dann sind es halt Penisse. Eher skurril, wie sich Kunst und naturwissenschaftliche Ausstellungsstücke mischen. Schade.

Ein Walpenis hängt an der Wand.
Ein Auto steht vor einem Durchgang durch ein Haus.
Bunte Häuser an einer Straße in Reykjavík.

Fotomuseum

Wir laufen durch die Stadt zum Fotomuseum. Nachdem wir ein paar Mal suchend um den Block gelaufen sind, finden wir es tatsächlich auch. Hier gibt es mehrere schöne Bilderserien von in- und ausländischen Künstlern zu sehen, die aber alle in Island leben. Mir gefällt besonders die Serie eines Mannes namens Dominik Smialowski, der in der teils sehr unwirklichen Landschaft Islands immer wieder einen Mann in einer Raumfahrer-Montur posieren lies. Das letzte Bild der Serie „Brotlending / Melancholy“ zeigt dann den säuberlich gefalteten Anzug mitsamt dem Helm, an der Klippe eines Wasserfalls liegend.

Besonders gern mag ich auch den Abstieg. Das Museum liegt im 6. Stock über der Stadtbibliothek. Das ganze gewundene Treppenhaus hinunter kann man teils sehr alte Fotografien aus dem Alltag Islands sehen. Kinder spielen, Menschen arbeiten auf Feldern, machen ein Picknick.

Ein Toilettenschild.
Ein sehr altes Auto in der Innenstadt von Reykjavík.
Eine rosafarbene Absperrung die aus einem alten Fahrrad gebaut wurde.
Blick auf die Bucht, die Straße entlang.
Postkarten werden eingeworfen.

Schließlich setzen wir uns noch einmal eine Weile in ein Café und schreiben die letzten Postkarten fertig. Das wird auch mal Zeit!

Hallgrímskirkja, die Innenstadt von Reykjavík und Harpa

Ein bisschen erholsamer hatte ich mir das schon vorgestellt, so diese erste Nacht in einem richtigen Bett. Leider rumoren unsere Nachbarn oben drüber bis weit nach Mitternacht herum, so dass ich erst spät einschlafe. Das Aufstehen gelingt mir dafür dann aber doch richtig gut. Wie komfortabel so ein Bad doch direkt gegenüber auf dem Flur sein kann. Ich dusche ausführlich und beim Frühstück besprechen wir den weiteren Tagesverlauf.

Wir starten ein kleines Experiment: Fräulein Anna zweifelte in den letzten Wochen öfter einmal die Ergebnisse unserer Fitbit-Zähler an, weil wir bei gleichem Tagesablauf am Ende mit doch relativ unterschiedlichen Schrittergebnisse herauskamen. Ich trage deshalb heute beide Zähler mit mir herum.

Hallgrímskirkja

Hallgrímskirkja

Eine Karte von Hallgrímskirkja

Nicht nur, weil sie so weithin sichtbar auf dem Hügel über der Stadt thront, sondern auch weil es nur fünf Laufminuten sind, schauen wir uns als erstes die Hallgrímskirkja an. Die moderne Kirche sieht von außen wirklich mächtig aus, im inneren ist sie dahingegen ernüchternd „normal“ gestaltet. Wir sind natürlich bei weitem nicht die einzigen Touristen in der Kirche. Einige Zeit hören wir einem Mann zu, der auf einer wirklich großen Orgel spielt. Die wurde, wie ich erst später herausfinde, von der Firma Klais in der Bonner Kölnstraße gebaut, der gegenüber ich einige Jahr wohnte.

Die Hallgrímskirkja in Reykjavík.
Kirche mit Orgel.

Beim Herausgehen werden wir auf den Fahrstuhl aufmerksam, der Besucher nach oben in den Kirchturm bringt. Nachdem wir eine kleine Eintrittsgebühr bezahlt haben, fahren wir auch schon nach oben. Ich bin gespannt: Bekanntlich sind große Höhen ja nicht so meins. Als wir dann aus dem Fahrstuhl steigen, stehen wir zuerst einmal direkt hinter den großen Uhren im Turm. Wir müssen nun noch eine stabile Treppe hochsteigen, bis wir zur Aussicht kommen. Meine Bedenken zerschlagen sich: Hier ist alles sehr dick gemauert und die Öffnungen in den Wänden sind eher Schießscharten als richtige Fenster.

Ausblick von Hallgrímskirkja auf die Stadt

Von hier oben hat man jedenfalls eine tolle Aussicht über die gesamte Stadt mit ihren vielen kleinen Häusern. Man sieht Flugzeuge und Helikopter auf dem Lokalflughafen starten und landen. Und natürlich Berge und Meer.

Ziffernblatt einer Uhr.
Blick über die Stadt.
Blick über die Stadt.

Über die Mittagszeit machen wir die Haupt-Einkaufsstraßen ein wenig unsicher und stöbern in den vielen Geschäften. Ich probiere einen der typischen isländischen Wollpullis an, bin aber nicht nur wegen des Preises, sondern auch weil die Schafe hier echt kratzige Wolle produzieren. In einem sehr hippen Waschsalon-Café-Restaurant essen wir ein Schinken-Käse-Sandwich zu Mittag.

Eine lange Straße mit der bekannten Kirche am Ende.
Zwei Troll-Statuen.

Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel kommen wir an einer interessanten Installation vorbei. Nahe der Anlegestelle der isländischen Küstenwache hat man sich die Mühe gemacht, alle Schiffsunglücke rund um Island seit dem 19. Jahrhundert auf großen Tafeln mit Landkarten zu verewigen. Die Statue zweier Männer der Küstenwache steht wachend dazwischen.

Eine Karte von Island, ein großes Schiff im Hintergrund.
Statue von Fischern.

Harpa

Harpa

Eine Karte von Harpa

Einige weitere Ladenbesuche später landen wir im Konzert- und Konferenzhaus Harpa, was direkt am Hafen liegt. Das Gebäude beinhaltet mehrere große Veranstaltungssäle. Es sticht vor allem durch seine auffällige, futuristisch wirkende Fassade aus Glas hervor und sieht schon von außen ziemlich cool aus. Durch die schräg angeordneten und teilweise bunten Scheiben ergibt sich im inneren ein schönes Farben- und Lichtspiel. Wir haben heute leider relativ trübes Wetter und können uns nur vorstellen, wie es bei strahlendem Sonnenschein wohl wirkt.

Das gläserne Konzerthaus Harpa.
Fenster des gläsernen Konzerthauses Harpa.
Spiegelnde Decke.
Blick auf den Hafen durch die Fenster des Konzerthauses.

Wir laufen ein gutes Stück am Wasser entlang und kommen an einem stählernen Skulptur vorbei, die ein Wikingerschiff darstellt. Dann biegen wir wieder in die Innenstadt ab. Dabei schauen wir uns auch das Hostel an, was wir ursprünglich mal beziehen wollten, sind aber - vor allem weil es keinen Espresso gibt, ein bisschen enttäuscht.

Ein Baggerschiff.
Stälerne Skulptur von vorne.

Unfassbar aber wahr: Es gibt noch mehr Geschäfte! Und zum Glück auch noch mehr Cafés. Bei einem weiteren Espresso fange ich dann auch mal an Postkarten zu schreiben. Eigentlich tragen wir die nämlich auch schon ungefähr seit Vík í Mýrdal mit uns herum. Schließlich laufen wir dann aber auch nach Hause und verbringen den Abend nach der vielen Lauferei mit einem Buch.

Einzelne Handschuhe stecken auf einem Zaun.
Eine Wand ist mit der Anleitung zum Krawatte binden angemalt.

Das Fitbit-Experiment zeigt übrigens: Auf Fräulein Annas Gerät bin ich heute 200 Schritte weniger gelaufen als auf meinem. Aber trotzdem genug.

Gullfoss, Aufbruch nach Reykjavík

Der letzte Tag unterwegs! Und gleichzeitig der erste Tag, an dem wir tatsächlich einen Wecker gestellt haben. Bevor wir später das Auto in Reykjavík zurückgeben müssen und in unsere Wohnung einziehen, wollen wir nämlich noch ein bisschen was erleben!

Zuerst aber duschen wir mal und packen bei leichtem Regen unsere Sachen zusammen. Die letzten zwei Wochen haben wir uns schon ein wenig im Auto ausgebreitet, nun muss auch alles wieder in die Rucksäcke passen. Das klappt gerade so. Dabei macht sich schon ein bisschen Wehmut breit: Auch wenn das Wetter und vor allem die Temperaturen uns schon oft fluchen ließen, haben wir doch auch eine Menge erlebt und viel Spaß gehabt.

Gullfoss

Ein Kleinbus mit riesigen Reifen.

Gullfoss

Eine Karte von Gullfoss

Mit fertig gepacktem Wagen fahren wir zu Gullfoss, unserer letzten Station auf den „Golden Circle“. Vom Parkplatz beim Besucherzentrum aus geht es über einen mit Holz befestigten Weg zu einer Klippe. Dort verschlägt es mir auf Grund der Größe des Wasserfalls dann doch ein bisschen die Sprache. Als wir dann eine Treppe auf die nächste Ebene hinuntergestiegen sind, schlägt uns auch schon die Gischt des Wasserfalls ins Gesicht - obwohl der noch ein gutes Stück weg ist.

Ein riesiger Wasserfall.

Der stetige Wind, die Gicht und das Dröhnen des Wasserfalls wirken beständig auf einen ein. Die Situation ist schon in bisschen fordernd. Weiter vorne, direkt am Wasser ist es nur noch lauter und man muss auch ein bisschen aufpassen, auf dem nassen Fels nicht hinzufallen.

Der Wasserfall Gullfoss und seine Wassermassen.

Die nächste Stunde verbringen wir damit, die beiden Stufen des Wasserfalls zu erkunden. Über einen Weg an der Seite kommt man bis direkt ans Wasser. Obwohl sehr viel los ist, stören mich die Leute dieses Mal kaum, ich mache wirklich viele Bilder und höre dem Wasser beim Donnern zu.

Ein riesiger Wasserfall.

Irgendwann ist es dann aber auch genug. Wir steigen die Treppen in Richtung Parkplatz wieder hoch und laufen langsam zum Auto. Die aufgebauten Informationstafeln sind tatsächlich sehr interessant, das Besucherzentrum reizt und heute so gar nicht. Es geht los in Richtung nach Reykjavík . Wir geben unsere bei AirBnB angemietete Wohnung als überhaupt erstes Ziel in das Navigationsgerät ein. Bisher haben wir dessen Zielführung tatsächlich noch nicht gebraucht. Eine gute Stunde Fahrt steht an. Thees Uhlmann singt mit uns seine Lieder, während wir noch einmal durch den Þingvellir-Nationalpark fahren.

Ein riesiger Wasserfall.

Reykjavík

Reykjavík

Eine Karte von Reykjavík

Als es dann Reykjavík rein geht, wird die Straße mehrspuriger und wir fahren durch etwa 20 Kreisel. Nicht übertrieben. Schließlich landen wir dann auch vor der scheinbar sehr zentral gelegenen Wohnung. Nach den letzten Minuten in der Stadt bin ich dann fast froh, das Auto abgeben zu können. Erst jetzt wird mir bewusst, wie entspannt das Fahren rund um die Insel wirklich war!

Nach kurzer Wartezeit werden wir dann von der Mutter unseres Hosts in Empfang genommen. Im Gegensatz zu dem ersten Eindruck, den die Gegend auf einen macht, ist die Wohnung sehr schick und ordentlich - und wirklich wirklich gut geheizt. Nun hatten wir ja wirklich genug mit Kälte zu tun in den letzten Tagen und ich freue mich wirklich über ein warmes Dach über dem Kopf, aber hier muss ich zuerst einmal alle Fenster kurz aufmachen.

Eine Statue vor einem Kirchturm.

Lange können wir aber sowieso nicht bleiben, denn der nächste Termin steht ja an: Um 16 Uhr will das Auto zurückgegeben sein. Also ein letzter Blick in alle Ecken und Ritzen und dann fahren wir mit einem kurzen Tankstop zum Busbahnhof. Ich mache sicherheitshalber noch einmal eine Runde Bilder vom Auto und dann warten wir ein wenig. Ein kleines bisschen sind wir schon traurig, unser treues Gefährt abzugeben.

Es kommt auch tatsächlich eine Frau, die das Auto entgegennimmt. Sie dreht eine kurze Runde um das Auto, wir halten ein bisschen Smalltalk, sie bekommt den Schlüssel. Fertig. Mir kommt das ein bisschen knapp vor - aber ok.

Quer durch die Stadt laufen wir zurück zur Wohnung. Ich glaube, es ist hier alles sehr gut zu Fuß zu erreichen, was mir Reykjavík ja direkt sympathisch macht. Wir kommen an der Hallgrímskirkja, dieser großen, alles überragenden Kirche, vorbei. Dann laufen wir durch die Haupt-Einkaufsstraße und ganz schnell auch wieder bei unserer Wohnung. Schnell läuft eine Maschine Wäsche.

Ein grünes Dach.

Am Abend entscheiden wir uns für ein Burger-Restaurant in der Nähe des Wassers. Das scheint recht beliebt zu sein, denn wir müssen ein klein wenig Wartezeit in Kauf nehmen. Bei zunehmendem Hunger kann das (wie fast überall) frei verfügbare WLAN nur ein kleines bisschen trösten. Einen großen Burger mit Süßkartoffeln später geht es uns deutlich besser.

An den Tischen neben uns hat sich eine größere englische Schülergruppe samt Lehrerbetreuung niedergelassen. Man hat alles gut geplant: Die Essenwünsche der Kinder wurden wohl vorher per E-Mail eingesammelt. Nun hat eine der Lehrerinnen eine dicke Mappe vor sich auf dem Arm und es wird mit jeder Minute ein wenig komplizierter.

Mit einem kleinen Umweg am Wasser entlang laufen wir zeitig zu unserer Wohnung zurück und landen früh im Bett. Es ist fast ein bisschen ungewohnt, sich mit viel Platz umziehen zu können und zum Zähneputzen nicht noch einmal Fleecejacke und Wollmütze anziehen zu müssen.