Von wenig Schlaf und Aufräumarbeiten

Diese Woche geht mal wieder schnell um. Ich habe definitiv zu wenig Schlaf, woran ich natürlich selbst schuld bin und verschwinde direkt nach dem Tippen dieser Zeilen im Bett und gelobe mal wieder Besserung. Und jetzt muss ich über mich selbst lachen.

Jedenfalls: Die Hand ist wieder besser. Noch nicht so hundert Prozent wieder, aber besser. Das ist gut. Ansonsten ist gerade die Luft ein bisschen raus. Ich raffe mich zu vielen Kleinigkeiten auf. Es wird viel aufgeräumt, das habe ich ein wenig schleifen lassen in der letzten Zeit. Mein Zimmer ist wieder komplett eingeräumt, die letzten Kabelkanäle angebracht. Das ist gut. Ich führe bei diversen Staubsaugern eine Grundreinigung durch und putze und ordne in der Waschküche. Fräulein Anna und ich hängen Bad-Accessoires auf. Außerdem baue ich meinen ersten Mac wieder zusammen.

Ich kämpfe mich am Wochenende außerdem durch einen riesigen Stapel Altpapier. Keine Ahnung, warum ich der Meinung war etwa zwanzig Pappkisten aller Größen im Keller aufzubewahren. Ansonsten ist auch das Wochenende angenehm entspannt: Ich spiele sehr viel Lego mit Herrn Max und am Sonntag gehen wir in ein ebenso nahegelegenes wie neues Café zum Frühstück. Die Portion ist ordentlich, ich bin anschließend satt.

Arbeitstechnisch auch nichts wildes: Ich arbeite mich wieder durch meinen Accessibility-Kurs, lerne einige spannende Details und verbessere direkt auch eine Kleinigkeit hier an der Seite: Es wird nun im <title>-Tag der Suchergebnisseite auch der Suchbegriff ausgegeben. Und wie schon in der Vorwoche arbeite ich wieder mit den Kolleg:innen an unserem neuen WordPress-Boilerplate. Das macht Spaß und der Fortschritt ist sichtbar.

Mein erster Mac

Letzte Woche ist der Apple Macintosh vierzig Jahre alt geworden und das Internet hat sich dazu eines dieser "Memes" ausgedacht, wo alle irgendwie was dazu posten. Das Meme du Jour lautet "my first mac" und viele Leute haben schon mehr oder weniger alte Bilder von ihren Computern gezeigt. Ich habe auch kurz dazu überlegt und war dann aber zu faul um das NAS anzuklemmen, was leider immer noch keinen festen Standort hat und darauf nach Bildern zu suchen.

Und dann steht am vergangenen Wochenende auf einmal Frau Mutter vor mir mit einer staubigen Papiertüte, die sie unter der Kellertreppe gefunden hat. Ob ich mit dem Elektro-Kram noch was anfangen kann. "Klar! Das kommt mir wie gerufen." sage ich. Denn der "Elektro-Kram" ist nichts anderes als mein halb auseinandergebauter erster Mac, ein iBook G3/800. Seinerzeit mein ganzer Stolz.

Ein weißer Laptop mit der Aufschrift iBook steht auf einem blauen Sessel.

Ende 2003 habe ich mir das Gerät gekauft um damit an der FH Dinge zu tun und mobil zu sein. Sind heutzutage MacBooks ja nun wirklich überall zu sehen, waren der Kommilitone und ich damals schon sehr auffällig mit unseren weißen Geräten - zumal der tragbare Computer seinerzeit auch noch nicht ganz so verbreitet waren. Im September 2005 habe ich das iBook dann durch ein 15" Powerbook G4 ersetzt und das iBook (wie danach jedes weitere Gerät) meiner Schwester vermacht. Das Netzteil habe ich irgendwann sehr viel später noch einer meiner Mitbewohnerinnen vermacht, als das iBook selbst schon ausrangiert war.

Aufgrund des halb auseinandergebauten Zustandes nehme ich mal an, dass es inzwischen wirklich kaputt ist. Herr Max und ich haben dann die Woche erst einmal alles mit dem Staubsauger vom Staub befreit, dann das kleine Schraubenzieher-Set herausgekramt und zumindest einen Großteil der ordentlich in einem Kästchen aufgehobenen Schrauben wieder ins Gehäuse gedreht. Schließliche in bisschen nachgewischt und nun ein Foto gemacht.

Von Demonstrationen und einem Handgelenksschmerz

Heute fassen wir uns kurz: Ich habe ein etwas lädiertes Handgelenk und versuche so wenig wie möglich zu tun. Vermutlich habe ich mit Schneeschippen, Streichen und Minecraft spielen dem Gelenk und seinen Sehnen ein wenig zu viel zugemutet.

Letzte Woche demonstriere ich gleich zwei Mal. Einmal ziehe ich am Dienstag Abend durch die Eitorfer Innenstadt, nicht weit von meinem Wohnort entfernt. Etwa fünfzig Menschen haben sich dort zu einer AfD-Veranstaltung eingefunden - etwa fünftausend Leute demonstrierten dagegen. Das war ein gutes Gefühl. Am Samstag unterbrechen wir die Geburtstagsfeierlichkeiten in meinem Elternhaus um dort mit auch sehr vielen Menschen einen Zug durch die Fußgängerzone zu veranstalten. Wieder fühlt es sich gut an, mit so vielen Menschen für die gute Sache gemeinsam unterwegs zu sein. Weniger Erfolg habe ich beim Online-Aktivismus: Aus gleich zwei Facebook-Gruppen mit sechs beziehungsweise zehntausend Mitgliedern, die sich dem Titel nach eigentlich mit der alten Heimat beschäftigen, fliege ich nachdem ich Werbung für den obigen Umzug gemacht habe. Ich bin deswegen immer noch ein bisschen sauer, weiß aber nicht so recht damit umzugehen.

Sonst so: Arbeitstechnisch geht es eher langsam voran. Ich habe ein bisschen Zeit für meine Fortbildung und verbringe einen Tag mit Kolleg:innen um unser Docker-Setup für WordPress-Projekte zu aktualisieren und ordentlicher aufzuziehen. Ich mag die Zusammenarbeit mit den beiden anderen sehr, wir haben sehr ähnliche Vorstellungen und können uns die Arbeit gut aufteilen. Gleichzeitig kann ich immer wieder etwas lernen. Das ist prima.

Ansonsten verbringe ich noch eine ganze Zeit damit, mein Zimmer weiter aufzuräumen und Dinge ordentlich einzusortieren. Obwohl ich nun garnicht so viel Lagerfläche habe, hat sich doch eine Menge Kleinkram angesammelt und ich sortiere erst einmal ordentlich durch. Nach einer knappen Woche habe ich mich dann auch an die neue Farbgebung gewöhnt und muss jetzt vielleicht einfach noch ein bisschen mit Hilfe meiner smarten Lampen ein wenig Atmosphäre schaffen. Ich installiere dazu zum Beispiel einen einfachen Zigbee-Controller an meiner Quadrat-Wandleuchte und kann diese nun auch in meinem Hue-System betreiben. Das ist eigentlich eine Kleinigkeit, die mich aber sehr zufrieden macht.

Das Wochenende verbringen wir, das war oben schon zu lesen, bei meinen Eltern. Es gilt Herrn Vaters Geburtstag zu feiern, wozu Tante und Cousin und Familien auch dazukommen. Wir haben einen schönen Nachmittag, die Kinder vertragen sich ziemlich gut und ich kann mich ein bisschen unterhalten.

Von Schnee, Renovierungsarbeiten und einer Singerunde

Blick in einen schneebedeckten Garten, vorne eine große Schneewehe, im Hintergrund ein Klettergerüst.

Schnee hat gelegen in der letzten Woche. Und zwar nicht zu knapp. Die angekündigten vierzig Zentimeter Neuschnee an einem Tag hatten wir zwar nicht, aber genug runtergekommen ist trotzdem. Und das hat auch ein bisschen die Woche bestimmt. Die Fahrten zur Kita sind ein bisschen spannender als sonst, an einem Tag beschließe ich, das letzte Stück lieber mit dem Schlitten zurückzulegen. Herr Max ist natürlich ganz in seinem Element und findet alles großartig.

Ansonsten: Meine Arbeit wird nicht durch das Wetter beeinflust. Ich erledige das ein oder andere Ding, habe einen interessanten Kundentermin und finde endlich wieder ein wenig Zeit für meinen Barrierearmuts-Kurs. Und dann habe ich noch dazu den Freitag frei. Da gibt es nichts zu klagen.

Am Freitag Morgen bringe ich den Rest der Bande dann nach Siegburg zum Bahnhof und mache mich selbst auf den Weg in den Baumarkt. Bis Sonntag soll ich sturmfrei haben und damit eine Menge Zeit, die schon länger in mir schwelenden Pläne zur Umgestaltung meines Zimmers in Angriff zu nehmen. Also wird Farbe und Zubehör gekauft, ein weiteres Akustikpanel landet im Kofferraum. Das Zimmer hatte ich am Donnerstagabend schon leer geräumt und so kann ich mich gleich ans Auslegen und Abkleben machen. Dabei finde ich den seit dem Umzug verschollenen Laser-Entfernungsmesser in der Kiste mit dem Malerzubehör wieder. Direkt ein Erfolgserlebnis.

Hellblaue Farbe ist testweise über eine dunkelblaue Fläche gestrichen. Ein Quadrat ist mit gelbem Klebeband abgeklebt.

Zuerst einmal muss das Dunkelblau mit dem Namen "Riviera" großflächig überstrichen werden. Das fällt mir schwer, denn ich mag die Farbe wirklich gern. Bei der Auswahl hatte ich mir seinerzeit ja auch ausreichend schwer getan. Insgesamt macht es mir den Raum aber viel zu dunkel. Gerade im Winter wird es dank der Ausrichtung gegen Norden nicht so richtig hell und das schlägt mir aufs Gemüt. Für einige neue Akzente soll in Zukunft ein "Inspirierendes Horizontblau" sorgen. Am Ende soll ich bis am späten Sonntag-Nachmittag werkeln, bis der Raum wieder einigermaßen in Schuss und benutzbar ist. Unter anderem mache ich meine ersten Versuche mit einer Möbel-Klebefolie und helle ein bisher dunkelblaues Regal auf.

Am Ende bin ich dann irgendwie zwiegespalten. Mein Zimmer ist nun mehr Büro als vorher und damit sicherlich besser geeignet um darin zu arbeiten. Aber es ist auch deutlich weniger gemütlich. Das ist schade, aber da lässt sich bestimmt noch etwas machen. Das Wochenende habe ich so jedenfalls sehr gut rumgekriegt, die Arbeit habe ich auf jeden Fall stark unterschätzt.

Zwischendrin, schon am Freitag Abend treffe ich mich im Nachbarort mit allerlei Menschen, die ich zum großen Teil schon lange durch die Pfadfinderei kenne. Etwa einmal im Monat trifft sich die Gruppe zum gemeinsamen Quatschen und Singen, die Einladungen bekomme ich schon eine Weile aber bisher hatte es sich noch nicht ergeben auch mal hin zu gehen. An diesem Abend habe ich Zeit und verbringe einen wirklich gemütlichen Abend.

Von einer Dienstreise, einem Wasserschaden und einem Ausflug

Welch ereignisreiche Woche! Ich bin wieder einigermaßen gesund und darüber sehr froh. Die letzten Wochen waren diesbezüglich wirklich unangenehm.

Ein langer hoher Gang im Düsseldorfer Congress Center. Die Decke besteht aus Glas, rechts eine hohe Wand aus Beton. Aus der Tiefe führt eine Rolltreppe nach oben.

Montag und Dienstag gehen irgendwie vorbei, ich habe keine aktive Erinnerung. Am Dienstag Abend reise ich dann als Beifahrer zusammen mit Dominik nach Düsseldorf. Das Mutterunternehmen hat zum zweitägigen Jahres-"Kick Off" ins Congress Center Düsseldorf eingeladen und das will ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Aber mal ernsthaft: So richtig Lust habe ich nicht, ich habe Sorge zu viel Corporate Bullshit ertragen zu müssen. Und dann kommt es doch anders als gedacht. Der allgemeine Teil der Veranstaltung ist angenehm kurzweilig, die Leute auf der Bühne wirken authentisch. Vielleicht ist das doch alles nicht so schlecht.

Nachdem sich leider ein Großteil meiner eigenen Kollegen schon nach einem halben Tag wieder aus dem Staub macht, setze ich mich in einen Workshop zu dem Projekt an dem ich auch schon ein wenig Arbeit leisten konnte. Ich lerne die ein oder andere Person, mit der ich bisher nur virtuell zu tun hatte, persönlich kennen und unterhalte mich nett. So geht der erste Tag schnell rum, ich freue mich auf einen ruhigen Abend im Hotel. Auch der zweite Vormittag ist dann überraschend kurzweilig und es ist fast ein bisschen schade, dass ich mich nach dem Mittagessen auf den Heimweg machen muss. Dank des Bahnstreiks gibt es nur wenige Verbindungen überhaupt und ich bin ein bisschen gespannt, ob ich es auf den Berg schaffe. Tatsächlich brauche ich dann nur ein wenig Geduld und dank eines aufgeladenen elektrischen Buches wird mir die Heimfahrt auch nicht langweilig. Das waren zwei sehr angenehme Tage.

Zu Hause erwartet mich dann erst einmal eine eher schlechte Nachricht. Aus der Kernbohrung, durch die die Schläuche der Wärmepumpe nach außen gehen, kommt ein wenig Wasser. Jetzt nicht so richtige Bäche, aber schon in der Menge, dass ich mir ein paar Sorgen mache. Schnell ist eine Konstruktion aus Lappen, Folie und Eimer gebaut, die das Wasser aufnimmt und der Kundendienst informiert. Ich bin froh, dass ich das Loch noch nicht verkleidet und zugestellt habe, sonst wäre mir der Schaden vermutlich viel zu spät aufgefallen.

Irgendwann unter der Woche finde ich ein wenig Zeit für eine kleine Blogbastelei: Unter den Beiträgen der Kategorie "Allwöchentlich belangloses" findet sich jetzt nicht nur eine Liste mit den Links zu den aktuellen Beiträgen meiner Freunde, sondern auch eine Liste mit meinen eigenen Beiträgen aus genau dieser Woche in den vergangenen Jahren. Schon beim Entwickeln der Funktion schmöckere ich ziemlich viel. Ich bin begeistert.

Und dann ist auch schon Wochenende. Am Freitag ist Sauna-Abend im Saunapark Oberpleis, witzigerweise auf die Woche genau ein Jahr nach meinem letzten Saunabesuch. Ich verbringe einen sehr entspannten Abend bei verschieden aromatisierten Aufgüssen, zwischendrin gibt es einen Burger und ganz nebenbei unterhalte ich mich auch noch nett. Das hat Spaß gemacht.

Den Samstag verdümpele ich eher ein wenig, wenn ich mich recht erinnere. Ich plane ein wenig hin und her, da am kommenden Wochenende die große Renovierungsaktion in meinem Büro stattfinden soll. Den Abend verbringe ich alleine mit Herrn Max, wir sind gut drauf, fachsimpeln sehr viel Minecraft-Wissen und ich gehe viel zu spät ins Bett, nachdem ich früher als der Zwerg eingeschlafen bin. Dementsprechend unausgeschlafen bin ich am Sonntag, was mich aber nicht davon abhält mit meiner Bande einen sehr schönen Ausflug ins Bilderbuchmuseum nach Troisdorf zu machen.

Bilderbuchmuseum Troisdorf

Das war ein guter Ausflug an einem regnerischen Tag: Knapp zwanzig Minuten sind es bis zum Bilderbuchmuseum in Troisdorf. Der Eintritt kostet uns als Familie zwölf Euro, wir hätten auch noch das Museum für Stadt- und Industriegeschichte Troisdorf mit der Karte besuchen können. Gute zwei Stunden verbringen wir im Museum, das hat großen Spaß gemacht.

Ein leuchtend orangenes Haus in dem sich das Bilderbuchmuseum befindet. Links daneben ein altes Gemäuer mit modernem Dach.

In einem leuchtenden Haus an der Burg Wissem sind auf drei Stockwerken zuzüglich einem Turmzimmer viele viele Bilderbücher ausgelegt und an den Wänden hängen teils aufbereitete Zeichnungen aus eben diesen - oder auch Originalskizzen der Illustrator:innen. Mir hat es großen Spaß gemacht mir die Bilder in Ruhe anzuschauen. Besonders schön fand ich, dass man neben den großformatigen Illustrationen auch immer ein Belegexemplar des Buches findet und sich so die Bilder auch im Kontext anschauen kann. Beim Lesen mit Herrn Max bin ich eher auf den Text konzentriert und vielleicht muss ich mir die Zeit einfach bei unseren Büchern auch einmal nehmen.

Eine Ausstellung von gerahmten Illustrationen. Es hängen Bilder an der Wand, im Raum steht ein Glaskasten in dem ebenfalls Illustrationen ausgestellt sind.

Aktuell gibt es eine Sonderausstellung rund um Sabine Willharm, die eine unheimliche Bandbreite an verschiendenen Stilen zu beherrschen scheint. Neben fast surrealen, perspektivisch sehr herausfordernden Zeichnungen hängen ganz klassische Kinderbuchbilder. Bekannt wurde die Illustratorin vor allem durch die Gestaltung der deutschsprachigen Harry-Potter-Ausgaben, die Liste der von ihr illustrierten Bücher ist aber unheimlich lang.

Herrn Max wurde das Gucken der Bilder sehr schnell ein bisschen langweilig. Aber es ist vorgesorgt: Es gibt neben einer Bibliothek im Obergeschoss, in der wir in einem Buch schmökerten, auch einige Mitmach-Stationen im Haus. Aktuell ist alles dem Thema "Besen! Besen! Seid´s gewesen." Von Hexen und Zauberern gewidmet. Überall liegen die unterschiedlichsten Bücher rund um Zauberer und Hexen. Für Herrn Max gibt es eine Verkleidung mit Hut und Umhang und gemeinsam lernen wir wie man Münzen verschwinden lässt und basteln uns Zauberstäbe.

Von einem kranken Jahresstart

Eigentlich liege ich zum Jahreswechsel schon im Bett, das Feuerwerksgeräusch lockt mich dann aber nochmal ans Fenster. Ich halte nicht viel vom Geknalle und bin froh, dass die Nachbarn dieses Jahr woanders feiern. Aus der Ferne sieht so ein Höhenfeuerwerk aber doch immer schön aus. Ich kann über das Tal die bunten Raketen sehen, die im Nachbarort gestartet werden und das gefällt mir dann schon ganz gut.

Ich starte auf keinen Fall fit ins neue Jahr. Vor allem um einige Dinge für die zweite Januar-Woche vorzubereiten sitze ich am Dienstag, dem ersten Arbeitstag des Jahres, Morgens vor dem Computer. Und gebe schnell wieder auf, nachdem ich mich um Anreise und Hotel für meine kurze Dienstreise gekümmert habe. Am Nachmittag sitze ich wieder bei der Hausärztin, die sicherstellt, dass ich grundsätzlich in Ordnung bin, mir mein Infekt aber noch arg in den Knochen steckt. Ich bin eine weitere Woche krank geschrieben und soll mich ausruhen, das Verschleppen von Infekten hält sie für gefährlich und ich stimme gerne zu. Am Freitag werde ich dann tatsächlich noch ein weiteres Mal vorstellig um mich durchchecken zu lassen. Fortschritt ist anders.

Und so passiert unter der Woche irgendwie nicht viel. Ich liege vor allem rum und ruhe mich aus, trinke Tee und schaue Serie. Im Nachhinein hätte ich mir sicher etwas spannenderes suchen können, aber im wesentlichen lasse ich eine Folge "SWAT" nach der anderen bei Netflix laufen. Es passt eigentlich ganz gut, denn so ist es nicht schlimm wenn ich mal wegdöse. Ich bin vor allem genervt davon krank zu sein und wäre gern mit mehr Elan und Motivation ins Jahr gestartet. Immerhin schaffe ich es, die ein oder andere Stunde mit Herrn Max Lego zu spielen und einen leider etwas halbgar geratenen Jahresrückblick zu schreiben.

Ich bin stolz darauf, im vergangenen Jahr jede Woche einen Rückblick geschrieben zu haben. Tom Scott veröffentlicht in dieser Woche das vorerst letzte Video auf seinem YouTube-Kanal. Nachdem er zehn Jahre lang keine Woche verpasst hat. Ich bin nicht nur beeindruckt, sondern auch ernsthaft ein bisschen traurig. Ich habe die Videos immer gerne geschaut und jede Woche irgend etwas neues kennengelernt. Manchmal wirklich spannende Dinge, manchmal einfach eine Belanglosigkeit, präsentiert von jemandem mit dem ich mich identifizieren kann. Ich werde den Typen im grauen Hoodie und dem roten T-Shirt ein bisschen vermissen.

Mit dem Klick werden Daten von YouTube nachgeladen.

Zum Wochenende hin geht es dann ein kleines bisschen aufwärts. Zu viel darf ich immer noch nicht verlangen, ich werde schnell müde. Aber immerhin hängen nun schon einmal neue Vorhangstangen im Schlafzimmer. Der erste kleine Schritt im neuen Jahr, um endlich mal einige der vielen vielen Kleinigkeiten abzuschließen, die wegen der größeren Projekte im letzten Jahr liegen geblieben sind.

Am Samstag kommt Frau Schwester vorbei. Wir freuen uns über den Besuch, wir haben uns tatsächlich lange nicht gesehen und es gibt viel zu erzählen. Ich mag Schwestern-Besuch sehr gern. Den Sonntags-Ausflug lasse ich diese Woche mal noch sausen obwohl ich große Lust habe ein bisschen draußen rumzulaufen. Nachdem das Brötchenholen mich am Morgen aber schon wieder echt geschlaucht hat, lasse ich das lieber. Ich möchte wirklich gerne wieder gesund sein.

Dreiundzwanzig, vierundzwanzig

Wieder ein Jahr vorbei. Hachja. In den letzten Jahren schrieb ich immer davon, wie anstrengend es doch war. Und das war es auch dieses Jahr. Aber ich blicke optimistisch in die Zukunft, denn die ein oder andere große Sache ist entweder abgeschlossen oder endlich angepackt. Das lässt mich hoffen, dass es vielleicht ein wenig weniger anstrengend wird.

 🏠 Haus

Fangen wir mit der Hütte an. Gute anderthalb Jahre wohnen wir jetzt hier und es ist immer noch viel zu tun. So viele Kleinigkeiten, so viele Baustellen. Aber es wird weniger Kram und es fühlt sich jedes Mal ein wenig heimischer an. Ich habe mich vor nichts gedrückt, viel recherchiert, gelesen und in der YouTube-Universität viel gelernt: Zum Beispiel, wie man einen Stabmattenzaun setzt. Es hat mich ziemlich stolz gemacht, das alles ohne Hilfe hinzubekommen.

Die Gartenarbeit macht mir wirklich viel Spaß. Das liegt vielleicht auch daran, dass ich bisher eher aufgeräumt und zurückgeschnitten habe. Da kann man noch nicht viel falsch machen. Mit dem Fällen der Bäume im Herbst dann ist das letzte große Rückbau-Projekt abgeschlossen. Bis auf wenige Meter ist der Gartenbewuchs nun unter Kontrolle. Ab jetzt können wir und überlegen wie wir es haben wollen und selbst gestalten. Ich bin sehr gespannt.

Eine andere Sache, die vor allem mich das ganze Jahr beschäftigt hat, ist diese Heizungsgeschichte. Heizungsbauer kontaktieren, Termine ausmachen, Termine absolvieren, auf Angebote warten, den Angeboten hinterhertelefonieren, für ein Angebot entscheiden, den Terminen für die Umsetzung hinterhertelefonieren. Ich muss das vielleicht doch mal alles zusammenschreiben. Am Ende ist es dann Mitte Dezember geworden, bis die Wärmepumpe eingebaut wurde. Das Haus ist warm, ich bin zufrieden. Ein paar Restarbeiten stehen noch aus: Die Leitungen im Keller müssen noch ordentlich verkoffert werden (durch mich) und der zweite Zähler muss noch (durch den Energieversorger) eingebaut werden.

Ich freue mich auf das neue Jahr und vor allem die Arbeit im Garten. Ich denke es wird eine Grillstelle geben und ich bin sehr gespannt, für welche Außenfarbe ich mich am Ende beim Gartenhaus entscheiden werde.

👶🏼 Kind

Über Herrn Max gibt es nicht aufregendes Berichten. Das letzte Jahr in der Kita ist angebrochen, die Anmeldung bei der Grundschule hier im Ort war auf jeden Fall für seine Mama und mich ein sehr aufregender Tag. Ansonsten: Ich habe einen großartigen Spielkameraden für alle LEGO- und Minecraft-Belange. Ich beklage mich nicht.

📷 Kamera

Es sind auch dieses Jahr wieder wenig Bilder in Lightroom gelandet und noch weniger sind wieder herausgekommen. Ich habe wieder sehr selten die Zeit zum Bearbeiten der Bilder gefunden und noch weniger, um sie dann auch zu verbloggen. So ist der Beitrag über einen Tag in Barcelona der Einzige richtige Foto-Post in diesem Jahr geblieben. Das ist schade und ich habe mir für das kommende Jahr vorgenommen, etwas dagegen zu unternehmen.

🎶 Musik

Musikalisch bin ich mit dem Jahr ganz zufrieden, auch wenn es ein eher untypisches Jahr war. Popmusik hat mein Spotify bestimmt. Ganz vorne dabei sind Taylor, Dua und Miley. Beim Arbeiten habe ich viel elektronische Musik gehört, wie zum Beispiel die Live-Sets von Giolì & Assia. Auf immerhin ein Konzert haben es Fräulein Anna und ich in diesem Jahr geschafft: Der Besuch bei Death Cab For Cutie war sehr schön.

✍️ Blogs

Gleich beide Webseiten habe ich in diesem Jahr einmal mehr oder weniger über den Haufen geworfen. martinschneider.me läuft weiterhin mit dem Static Site Generator 11ty und hat vor allem optisch eine neue Aufmachung bekommen. Ich habe auch eine kleine (will heißen "zweiteilige") Blogserie aus dem vorigen Jahr abgeschlossen, aber sonst nicht viel reingetippert. Das ist schade.

Dieses Blog hier wurde im vergangenen Jahr zwanzig Jahre alt. Ich bin ziemlich froh, dass ich all die Jahre durchgehalten habe. Inzwischen ist hier ein echt tolles Archiv an belanglosen Erlebnissen meines Lebens entstanden, in das ich gerne hin und wieder abtauche. Ich bin ein bisschen stolz, dass ich es geschafft habe, in der Kategorie "Allwöchentlich Belangloses" wirklich jede Woche einen Beitrag zu schreiben. Die größte Baustelle hier war sicherlich der Umzug des Content Management Systems. Nach fast zwanzig Jahren WordPress ist das Blog und eine Kirby-Seite. Ich fühle mich damit sehr wohl, auch wenn es noch viel zu lernen gibt. Im Moment ist hier alles wieder einmal sehr rudimentär, ich habe aber große Ideen. Einzig: Die Zeit.

👨🏼‍⚕️ Gesundheit

Gesundheitlich war das Jahr in physischer Sicht glaube ich eher unauffällig. Ein bisschen krank hier und da und dann der Sturz im Urlaub. Wenn da dann nicht das Jahresende richtig dicke gekommen wäre: Erst eine gute Woche Corona vor Weihnachten und dann direkt aus den Feiertagen hinein in den viralen Effekt, dessen Nachwirkunken mich auch gerade noch ein bisschen beeinträchtigen.

Mental war das Jahr wieder fordernd, aber ich habe es angepackt. Mir hat vielleicht ein bisschen das Gespräch mit der Therapeutin des Online-Dienstes geholfen, den die Firma ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Verfügung stellt. Am Ende habe ich es geschafft von der Online-Therapie tatsächlich zu einer Therapeutin und Psychiaterin in Bonn zu wechseln und dort an einer Diagnose zu arbeiten. Nun probiere ich seit ein paar Tagen ein Medikament zur Behandlung von ADS aus. Ich bin sehr sehr gespannt wie das alles weitergeht.

👨🏼‍💻 Arbeit

Hachja, die Arbeit. Die fiel dieses Jahr in die Kategorie "mal so, mal so". Die Arbeit mit meinen direkten Kolleginnen und Kollegen macht viel Spaß, wir sind gut organisiert und haben ziemlich nette Kunden. Das mache ich schon alles sehr gern. Die Arbeit mit dem Mutterunternehmen gestaltet sich für mich manchmal schwierig. Ich verstehe die grundsätzliche Notwendigkeit von Prozessen und Regelungen aller Art, die eine Firma ab einer gewissen Größe braucht. Damit wohlfühlen muss ich mich aber nicht. Ich habe es dennoch geschafft, meistens das Beste daraus zu machen und zumindest einen Lerneffekt für mich herauszuholen. Ziemlich schade fand ich es, dass ich gleich zwei Mal sehr abrupt aus Projekten abgezogen wurde - dummerweise immer dann, wenn sich langsam das Gefühl eingestellt hat, dass sich jetzt gerade was tut.

Ansonsten: Ich habe angefangen eine Weiterbildung im Bereich Barrierearmut zu machen und mein nicht ganz knappes Fachwissen mal ein bisschen zu professionaliseren und vielleicht sogar ein Zertifikat zu machen. Ich habe damit das erste Mal seit längerem das Gefühl, dass es beruflich sich ein bisschen entwickelt. Wie schön!

Gleich zwei Mal habe ich im Herbst sowohl Kundinnen und Kunden als auch einige Kolleginnen und Kollegen beim Eishockey in der Firmenloge in der Lanxess-Arena getroffen. Das hat Spaß gemacht! Und an einem Tag habe ich sogar richtig im Büro gearbeitet. Das war eine verrückte Erfahrung, die ich jetzt wirklich nicht jeden Tag brauche, aber vielleicht im neuen Jahr doch das ein oder andere Mal wiederhole.

🔭 Ausblick

"Das wird ein gutes Jahr!" hab ich mir vorgenommen. Ich möchte mehr Spaß haben, mehr Leute treffen, mehr erleben und mehr zu Hause abschalten können. Und was sonst so mein Plan sein könnte, kann man oben ein bisschen lesen. Ich möchte keine zu konkreten Vorsätze niederschreiben. Dieses "Leben" hat gerade zu viele Überaschungen parat, als das ich mich da festlegen wollen würde.

Von einem viralen Infekt

Eieieieieiei. Dies ist der zweiundfünfzigste Wochenrückblick für dieses Jahr. Das ist schon abgefahren: Die ersten ernsthaften Beiträge aus der Kategorie "Allwöchentlich belangloses" stammen aus dem Jahr zweitausendzwölf. Und in jedem Jahr seit dem habe ich den ein oder anderen Anlauf gestartet, einmal in der Woche aufzuschreiben was nun gerade so los war. Das hat mal besser funktioniert und mal schlechter, aber niemals ein ganzes Jahr lang. Ich bin ein bisschen stolz auf mich. Und auch auf meine Freunde Dominik und Teymur die mit durchgezogen haben und damit jeden Sonntag (oder Montag, ein oder zwei Mal auch erst Dienstags) für die Motivation gesorgt haben, dass hier ein Beitrag entsteht. An dessen Qualität kann man sicherlich ein bisschen herauslesen, wie gut oder schlecht ich grade drauf war. Aber das ist ja auch ein bisschen Sinn der Sache.

Dieses Mal wird es eine kurze Nummer: Während der erste Weihnachtstag super schön war und Herr Max und ich vor allem etwa sechs Stunden am Stück an seinem neuen Lego-Zug bauen, überstehe ich den zweiten Weihnachtstag schon nur noch "irgendwie". Und das liegt nicht einmal am Besuch von Fräulein Annas Familie, der in diesem Jahr sehr angenehm ist, sondern daran dass mich Halsschmerzen plagen. Nach einer durchwachten Nacht, in der ich eine kleine Angst vor "schlucken" entwickele, sitze ich als am nächsten Morgen bei der Hausärztin. Wir sind uns einig, dass wir uns eigentlich dieses Jahr nicht noch einmal sehen wollten. Ein kurzer Blick in meinen Rachen und einen etwas zu festen Druck auf meine Lymphknoten später steht die Diagnose fest: "Viraler Infekt, das ist kein Fall für Antibiotika". Ich bin ein bisschen enttäuscht, denn letztes Mal waren meine Halsschmerzen gefühlt etwa 30 Minuten nach der ersten Einnahme des Antibiotikums weg.

"Mit IBU400 kommen sie bei ihrem Körpergewicht nicht weit!" sagt die Ärztin und verschreibt mir ein Schmerzmittel in Tropfenform als E-Rezept. Mein erstes elektronisches Rezept! Wohoo! Und seit dem: Rumgelungere. Wie schon im letzten Jahr verbringe ich die Tage zwischen den Jahren im Krankenbett im Gästezimmer. Das Schmerzmittel wirkt hin und wieder eine Weile, aber nie eine Nacht durch. Das ist ziemlich anstrengend, ich bin unausgeschlafen. Fräulein Anna kümmert sich wieder einmal großartig um mich, obwohl ihre Uni-Pläne so ganz schön durcheinandergeworfen werden. Den Zwischen-den-Jahren-Besuch bei meinen Eltern sage ich ab, was für eine allgemeine deutliche Enttäuschung sorgt.

Und jetzt ist eine Woche (und das ganze Jahr) rum und ich schaffe es zumindest, diesen Wochenrückblick zu schreiben. Der für das ganze Jahr wird noch ein paar Tage auf sich warten lassen. Die letzten Tage sind irgendwie in einander übergegangen und waren wirklich nicht schön. Ich wurde mindestens zwei Mal von Netflix gefragt, ob ich denn noch da sei. Das passiert mir eigentlich sonst nie. Und so richtig was mitbekommen von dem, was ich da schaute, habe ich auch oft nicht.

The Lost City

Wenn ich sage, dass ich beim Anschauen von "The Lost City" genau das bekommen habe, was ich erwartete, dann ist das nichts schlechtes. Sandra Bullock als Schundroman-Autorin, die sich gezwungenermaßen auf die Suche nach einem antiken Schatz machen muss, während Channing Tatum als das Model ihrer Buchcover sie versucht zu retten. Und Brad Pitt darf auch ein bisschen mitmachen. Das ist nun wirklich kein ernsthafter Abenteuerfilm, aber eine gute Abendunterhaltung. Ich wünschte, ich hätte weniger Halsweh und mehr Lust auf Snacks. Die würden gut dazu passen.

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